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Keine parallele Veranstaltung mehr von Schlagermove und Triathlon (beschlossene Fassung)

Antrag öffentlich

Sachverhalt

 

An Wochenende vom 13. Juli bis 15. Juli 2018 sind parallel drei Großveranstaltungen in der Innenstadt / St. Pauli geplant.

Es handelt sich zum einen um den weltweit größten Triathlon mit mehr als 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie ca. 350.000 Zuschauerinnen und Zuschauern, die nach Hamburg kommen. Start und Ziel ist am Hamburger Rathaus. Daneben werden die Binnenalster, der Jungfernstieg und St. Pauli Schwerpunkte für die Veranstaltung bilden.

Zeitgleich findet der Schlagermove auf St. Pauli, mit erwarteten 400.000 – 500.000 Besucherinnen und Besuchern statt. Startpunkt und Ziel ist das Heiligengeistfeld.

Als dritte Veranstaltung hat das Domreferat das Fanfest auf dem Heiligengeistfeld zur Fußball WM (bis zu 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer) genehmigt.

Diese Kombination bedeutet eine unzumutbare Belastung für die Innenstadt und St. Pauli mit der dortigen Gastronomie, den Gewerbetreibenden und der dort wohnenden Bevölkerung. Erhebliche Belastungen wegen der starken Verschmutzung, der Lärmbelästigung und der Umsatzeinbußen in Einzelhandel und Gastronomie haben in den letzten Jahren ein Ausmaß erreicht, das die Bezirksfraktionen von SPD und GRÜNEN im Interesse der oben genannten Gruppen für nicht mehr verhältnismäßig erachten. Es muss eine Balance zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Stadt und der Lebensqualität der Anwohnerinnen und Anwohner gefunden werden. Klares Ziel der Rot-Grünen Koalition ist es, die Veranstaltungen Schlagermove und Triathlon zeitlich und ggf. auch örtlich zu entzerren.

Um dieses Ziel verbindlich festzuhalten, hat auf Einladung der SPD und GRÜNEN in Hamburg-Mitte ein hochrangiges Treffen stattgefunden. Anwesend waren die Veranstalter des Schlagermoves (HossaHossa GmbH) und des Triathlons (Ironman GmbH), die Innen- und Sportbehörde mit Senator Grote und Staatsrat Holstein, der BWVI mit Vertreterinnen und Vertreter des Domreferats und dem LIG. Als finaler Kompromiss wurde einvernehmlich vereinbart, dass ab dem Jahr 2019 eine zeitliche und ggf. auch eine örtliche Entzerrung von Schlagermove und Triathlon vorgenommen wird. Für das Jahr 2018 wurde vereinbart, dass die parallele Durchführung der beiden Veranstaltungen nur unter strengen Bedingungen stattfindet (s.u.). 

Um sicherzustellen, dass sowohl die strengen Auflagen im Jahr 2018 als auch die Entzerrung ab 2019 realisiert wird, wird sich der Runde Tisch bereits zeitnah wieder treffen, gefolgt von weiteren Koordinierungstreffen zur Planung 2019ff.

 

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund möge der Hauptausschuss der Bezirksversammlung beschließen:

 

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, die Sondernutzungen des Schlagermove und des Triathlon unter folgenden Bedingungen zu genehmigen:

1.Veranstalter, Bezirk, Stadtreinigung und Polizei müssen sich so koordinieren, dass eine effektive Enddeckung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten ermöglicht wird. Dies schließt die Erhöhung der Anzahl privater Ordnungskräfte seitens des Veranstalters ein. Außerdem sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bezirksamtes und die privaten Ordnungskräfte nach dem Modell „Hafengeburtstag“ zusammenarbeiten. Die Polizei wird dem Bezirksamt Amtshilfe gewähren.

2.Der Veranstalter des Schlagermoves verpflichtet sich, eine zweite Reinigungswelle nach Ende des Events durchführen, um die Müllbelastung für den Stadtteil zu minimieren.

3.Es wird eine Hotline analog zum Jahr 2017 vom Bezirk organisiert, die Kosten übernehmen die Veranstalter.

4.Beide Veranstalter müssen eine Informationskampagne für die Anwohnerinnen und Anwohner durchführen und die Hotline bewerben.

5.Die Sperrung der Parks und die Kontrollen dazu werden engmaschiger als in den zurückliegenden Jahren erfolgen.

6.Strengere Kontrollen des illegalen Verkaufs von Getränkeflaschen muss gewährleistet werden.

7.Die Zahl der Toiletten zum Schlagermove wird nochmals deutlich erhöht, um das Problem des „Wildpinkelns“ zu minimieren.

8.Das Parkraummanagement in den betroffenen Gebieten wird stärker kontrollieren, damit Anwohnerparkplätze nicht zugeparkt werden. Hier muss es auch zu Abschleppungen kommen.

9.Der Triathlon wird nicht durch die Reeperbahn geführt werden.

10.Ab 2019 wird der Bezirksamtsleiter aufgefordert, nur noch eine Genehmigung für Schlagermove und Triathlon zu erteilen, wenn eine zeitliche und/oder örtliche Entzerrung sichergestellt ist, je nachdem, welche Lösung die geringste Belastung für die Anwohnerinnen und Anwohner, Gewerbetreibenden etc. darstellt.

 

Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, die Koordination des oben genannten Runden Tisches zu übernehmen.