Informationsbedarf zur Schließung der Postfiliale im Luna-Center (Information der Postbank AG)
Letzte Beratung: 28.01.2025 Regionalausschuss Wilhelmsburg / Veddel Ö 3.2
Der Regionalausschuss Wilhelmsburg-Veddel hat in seiner Sitzung am 26.11.2024 dem Antrag Drs. 23-0266 einstimmig zugestimmt.
Das Luna Center ist das zentrale Nahversorgungszentrum für den Stadtteil Wilhelmsburg. Viele Kundinnen besuchen das Center auch, um ihre Bankangelegenheiten am Schalter der Postbank-Filiale zu erledigen, oder Pakete bei der Deutschen Post abzugeben. Zukünftig soll das nicht mehr möglich sein.
Die Deutsche Postbank hat als Betreiber nun angekündigt, seine noch 19 in Hamburg existierenden Filialen schließen oder umstrukturieren zu wollen. Von diesen Schließungsplänen ist auch die Postbankfiliale 627 im Wilhelmsburger Luna Center betroffen: Schon 2025 soll die Filiale aufgegeben werden. Die Filiale wird sehr stark frequentiert und ist für die Bürger:innen Teil der Grundversorgung am Standort. Die Entscheidung die Filiale zu schließen können die Bürger:innen nicht nachvollziehen.
Auch die Lokalpolitik sieht das Vorgehen der Postbank äußerst kritisch. Wir möchten die Hintergründe der Schließung gerade in dieser wichtigen Filiale erfragen und mit den Akteur:innen mögliche Alternativen diskutieren.
Die Postbank AG informierte am 06.12.2024 schriftlich wie folgt:
Leider können wir Ihnen für Ihre Sitzung am 28. Januar keinen Referenten anbieten. Da jedoch im Text Ihrer Drucksache mehrere Annahmen fehlerhaft sind, insbesondere dass die Postbank sämtliche Filialen in Hamburg schließen oder umstrukturieren will oder dass bei der Schließung einer Filiale der Postbank auch die Leistungen der Deutsche Post vor Ort entfallen, schicke ich Ihnen gern den derzeitigen Stand der Planungen, sowie die uns leitenden Gesichtspunkte zur Neugestaltung unseres Filialnetzes: Wie andere Institute auch prüft die Postbank auf Basis des Kundenverhaltens laufend ihr Vertriebsnetz. Durch die fortschreitende Digitalisierung beobachten wir schon länger eine deutliche Veränderung im Verhalten der Kundinnen und Kunden der Postbank. Wir stellen fest, dass unsere Mobile- und Online-Angebote zunehmend stärker genutzt werden, und zwar über alle Altersgruppen hinweg. Das gilt sowohl für das klassische Online-Banking als auch für den Online-Abschluss von Produkten wie privaten Ratenkrediten, oder ergänzende digitale Angebote wie die virtuelle Verbindung zu unseren Beraterinnen und Beratern. Diese Veränderungen führen dazu, dass Kundinnen und Kunden die stationären Angebote in den Filialen weniger starknachfragen.
Die Postbank wird dieser Entwicklung in Zukunft noch stärker entsprechen und sich im wachsenden Bereich digitaler Bankdienstleistungen stärker positionieren. Dafür wird in den kommenden Jahren ein vollständig digitales Produkt- und Serviceangebot geschaffen. Die Postbank wird mittelfristig zu einer “Mobile-First“-Bank entwickelt und ihren Kundinnen und Kunden alle Produkte und Services bequem über Mobiltelefon, Tablet sowie für die persönliche Beratung über ein gestrafftes Filialnetz anbieten. Neben den digitalen Angeboten wird auch in die Filialen der Postbank investiert, weil sie weiterhin ein wichtiger Teil des Angebotes bleiben, auch die Direktberatung wird deutlich gestärkt. So werden insgesamt 11 Regionale Beratungscenter für die Beratung per Video und Telefon aufgebaut, eines davon in Hamburg. www.postbank.de/beratungscenter. Auch dies folgt dem geänderten Kundenverhalten und bietet unseren Kundinnen und Kunden eine flexible Beratungsmöglichkeit – mit erweiterten Öffnungszeiten im Vergleich zu den Filialen.
Mit Blick darauf hat die Postbank sich entschieden, die Filiale Wilhelm-Strauß-Weg 6-10 im Laufe des Jahres 2025 zu schließen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest. Unsere Kunden und auch die lokalen Medien werden wir in jedem Fall rechtzeitig informieren. Die Post- und Paketdienstleistungen können Kundinnen und Kunden wie gewohnt in vollem Umfang nutzen. Dafür stellt ihnen die Deutsche Post eine Partnerfiliale mit den im Einzelhandel üblichen Öffnungszeiten zur Verfügung.
Im Oktober 2023 haben wir öffentlich bekannt gemacht, dass wir das Postbank-Filialnetz in den kommenden Jahren an die veränderte Nachfrage anpassen und die Anzahl der bundesweiten Standorte von derzeit circa 550 bis Ende 2026 schrittweise auf rund 320 zu reduzieren werden. In 200 dieser Standorte werden im Rahmen des Kooperationsvertrages mit der Deutschen Post weiterhin Post- und Paketdienstleistungen angeboten. An weiteren 120 Standorten der Postbank können sich Kundinnen und Kunden in einem neuen, ausschließlich auf Bankdienstleistungen fokussierten Filialformat persönlich vor Ort beraten lassen. Die geplanten Filialmaßnahmen erstrecken sich über einen Zeitraum von gut zwei Jahren. Wir haben darauf geachtet, dass wir in Ballungsgebieten und auch in der Fläche weiterhin gut vertreten sind. Auch wenn dies nicht überall möglich ist, ist uns wichtig, dass wir die Fläche weiterhin gut abdecken. Insbesondere die Bargeldversorgung stellen wir flächendeckend sicher. Unsere Kundinnen und Kunden und auch die Medien informieren wir wie gewohnt, wenn ein Termin für die jeweilige Maßnahme bekannt ist und weitere Details feststehen.
Schon heute können Kundinnen und Kunden Ihre täglichen Bankgeschäfte einfach und sicher mit dem Postbank Online-Banking oder mobil mit der Postbank App erledigen. Auch auf www.postbank.de finden sie zahlreiche nützliche und kostenlose Services, die das Banking erleichtern. Zudem werden Mitarbeitende geschult, die unsere Kundinnen und Kunden bei Fragestellungen rund um das Thema Digitalisierung weiterhelfen und sie aktiv auf dem Weg zum digitalen Banking begleiten.
Dabei haben wir betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen. Alle Kundenberater werden unverändert beschäftigt, in anderen Filialen oder einem der Regionalen Beratungscenter, die wir für die Beratung per Video und Telefon aufbauen. Mit den anderen Mitarbeitenden suchen wir das Gespräch. Abhängig von der individuellen Situation kommt hier im Rahmen bestehender betrieblicher Regelungen neben der Beschäftigung in anderen Bereichen der Bank eine Reihe von Instrumenten zum Einsatz, wie etwa Altersteilzeit oder Abfindungen.
Die Postbank gehört zusammen mit Deutsche Bank, Commerzbank und HypoVereinsbank zur Cash Group. Damit stehen den Kunden der Postbank alle Geldautomaten der Cash Group Banken, inkl. dem Bargeldbezug an den Kassen von teilnehmenden Shell-Tankstellen, kostenlos zur Verfügung. Unterwww.postbank.de/geldautomaten finden sie neben den Geldautomaten der Postbank auch die Geräte der Cash Group-Partner. Die Karte zeigt auch diejenigen Einzelhändler an, die den sogenannten Cash Back-Bargeldservice anbieten. Hier kann man sich beim bargeldlosen Einkauf kostenlos bis zu 200 Euro Bargeld auszahlen lassen.
Darüber hinaus können Postbank-Kunden an 12.500 Standorten in Deutschland Beträge bis 999,99 Euro am Tag abheben oder einzahlen. Der Service ist in der Postbank-App unter „Bargeld-Code“ zu finden. Dort können Kunden einen Barcode erzeugen, mit dem sie innerhalb von zwei Stunden bei einem teilnehmenden Einzelhändler Geld erhalten beziehungsweise einzahlen können. Sie müssen den Barcode lediglich an der Kasse vorzeigen. Die App zeigt Standorte in der Nähe an. Weitere Informationen gibt es unter www.postbank.de/bargeld-code .
Überweisungsträger kann man auch künftig mit einem Girobriefumschlag an die Kontoführung der Postbank schicken. Dieser Service ist bei einigen Kontomodellen allerdings nicht im Preis inbegriffen. Außer dem Online-Banking bietet die Postbank auch das kostenlose Telefonbanking an. Dafür benötigt man kein Smartphone. Ein gewöhnliches Telefon genügt.
Einen Überblick, wo sich Filialen der Postbank befinden, können Sie sich über unseren Filialfinder unter www.postbank.de/filialen verschaffen.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
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