23-0723

Hitzeschutzprogramm 2025 für obdach- und wohnungslose Menschen (Antrag der Fraktion DIE LINKE)

Antrag öffentlich

Letzte Beratung: 22.05.2025 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.2

Sachverhalt

Die Sommer in Hamburg werden spürbar heißer. Auch für 2025 wird mit langanhaltenden Hitzewellen und Temperaturen über 40 Grad gerechnet. Diese extremen Wetterlagen stellen eine ernsthafte Gefahr für die Gesundheit dar besonders für obdachlose und wohnungslose Menschen.

Diese Menschen leben dauerhaft im öffentlichen Raum, sind Tag und Nacht der Hitze ausgesetzt, haben oft keinen Zugang zu Trinkwasser, keinen Schutz vor der Sonne und keine Rückzugsmöglichkeiten in kühle Innenräume. Zudem sind viele gesundheitlich vorbelastet. Die Zahl der obdach- und wohnungslosen Menschen in Hamburg hat sich zwischen 2024 und 2025 nahezu verdoppelt. Gleichzeitig sind in den vergangenen Jahren bundesweit immer mehr hitzebedingte Todesfälle zu verzeichnen darunter viele Menschen ohne Wohnung.

In Hamburg übernehmen derzeit fast ausschließlich ehrenamtliche Initiativen den Hitzeschutz für obdachlose Menschen mit Wasser, Sonnencreme und Erster Hilfe. Diese Unterstützung ist wertvoll, ersetzt aber keine systematische, staatlich koordinierte Hilfe in Zeiten extremer Witterung.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte empfiehlt der zuständigen Fachbehörde gem. § 27 Abs. 1 BezVG, für den Sommer 2025 in Abstimmung mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte ein bezirkliches Hitzeschutzprogramm für obdach- und wohnungslose Menschen in Hamburg-Mitte zu koordinieren, das insbesondere folgende Maßnahmen umfasst:

  1. Bereitstellung von klimatisierten Rückzugsräumen über Tagesaufenthalte oder temporär nutzbare Einrichtungen (z. B. Sporthallen, leerstehende Räume);
  2. Zusammenarbeit mit Trägern der Wohnungslosenhilfe zur Verlängerung der Öffnungszeiten von Tagesaufenthaltsstätten;
  3. kurzfristig eine flächendeckende Versorgung mit kostenlosem Trinkwasser im Bezirk sicherzustellen durch:
    • mobile Wasserausgabestellen an bekannten Aufenthaltsorten obdachloser Menschen,
    • Kooperation mit HAMBURG WASSER und zivilgesellschaftlichen Initiativen,
  4. die aufsuchende Straßensozialarbeit im Bezirk zu stärken, insbesondere durch:
    • die Ausgabe von Wasser, Sonnencreme, Kopfbedeckungen,
    • die Ansprache und Erstversorgung von besonders gefährdeten Personen,
  5. die Einrichtung einer telefonischen Melde- und Notrufstelle, an die Bürger*innen sich wenden können, wenn sie obdachlose Menschen in akuter Hitzebelastung wahrnehmen;
  6. gemeinsam mit Trägern eine gedruckte Karte mit Trinkwasserstellen und kühlen Aufenthaltsorten im Bezirk Hamburg-Mitte zu erstellen und wohnungs- und obdachlosen Menschen zur Verfügung zu stellen.
Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
Lokalisation Beta

Keine Orte erkannt.

Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.