22-1146

Große Anfrage der GRÜNE-Fraktion betr. Herausforderungen beim Neugrabener Wochenmarkt

Große Anfrage gem. § 24 BezVG

Sachverhalt

Beim Neugrabener Markt werden die Bedingungen für die Marktbeschicker*innen immer schwieriger:

Aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten bleiben einige Kund*innen weg, kaufen weniger oder seltener ein – obwohl laut stichprobenhafter Kund*innenbefragungen viele Menschen den Markt sehr schätzen, um regional erzeugte und frische Produkte zu kaufen, nicht zuletzt aber auch wegen der persönlichen Begegnungen.

Für die Marktbeschicker*innen besteht beim Verkauf auf dem Markt der Vorteil, ihre Produkte ohne Zwischenhandel direkt an Verbraucher*innen verkaufen zu können und damit faire Preise zu erzielen, die beim Verkauf an den Großhandel nicht zu realisieren sind. Durch das Aufgeben einzelner Marktstände steigen jedoch die Kosten für den laufenden Meter für die übrigen Betriebe. Denn die Eventagentur WAGS als Marktbetreiberin mietet von der Stadt die gesamte Fläche zum Festpreis. Die entsprechenden Kosten müssen dann auf weniger Stände umgelegt werden. Im Gegensatz dazu wird beispielsweise in Harburg der Markt am Sand direkt von der Stadt betrieben. Inzwischen gibt es neben den Lebensmittelständen mit frischen und regional erzeugten Lebensmitteln auch Stände mit günstiger Kleidung etc., was die Standgebühren für alle ein wenig reduziert. Jedoch sollte beim Neugrabener Wochenmarkt auch in Zukunft der Schwerpunkt auf frischen Lebensmitteln aus der Region liegen.

Die Aufgabe der Bimmelbahn als Attraktion für die Kleinsten (und deren Eltern) wird ebenfalls bedauert. Weitere Probleme ergeben sich aus den gestiegenen Anforderungen an den Terrorschutz und auch durch Mängel beim Winterdienst, wenn in der Marktpassage eisige Passagen den Marktbesuch zu einem Unfallrisiko machen, insbesondere für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen.

Dies vorausgeschickt fragen wir die Verwaltung:

  • Welche Einnahmen generiert die Stadt durch die Vermietung der Flächen für den Wochenmarkt in Neugraben sowie am Sand? Bitte jeweils die Gesamtsumme pro Jahr für Neugraben und für Harburg angeben sowie jeweils die Einnahmen pro Markttag und pro Fläche (qm)
  • Wie hoch sind die Meter-Kosten pro Markttag für die Marktbeschicker*innen in Neugraben und in Harburg?
  • Für welchen Zeitraum ist der Vertrag mit der Eventagentur WAGS für den Wochenmarkt in Neugraben geschlossen?
  • Aus welchen Gründen werden für die Märkte in Neugraben und Harburg unterschiedliche Vermietungs-Konzepte der städtischen Flächen angewandt? Was spricht für die Vermietung der Gesamtfläche in Neugraben an eine Agentur, was für die direkte Vermietung an die Marktbeschicker*innen in Harburg?
  • Wie hat sich die Zusammensetzung der Marktstände in Neugraben und am Sand entwickelt? Bitte alle Marktbeschicker*innen mit ihrem jeweiligen Sortiment für die letzten 5 Jahre auflisten.
  • Wie sind die Auflagen zum Terrorschutz, wer ist in der Verantwortung, sie durchzuführen, und inwieweit unterstützt der Bezirk die Marktbeschicker*innen hierbei?
  • Sind dem Bezirk die Mängel beim Winterdienst in der Neugrabener Marktpassage bekannt? Wer ist für welche Flächen verantwortlich? Könnte der Winterdienst in der gesamten Marktpassage einheitlich von der Stadtreinigung übernommen werden, insbesondere auf der Fläche mittig zwischen den Geschäften, wo in der Vergangenheit die größten Probleme bestanden?
  • Welche Hindernisse stehen dem Betrieb der Bimmelbahn an Markttagen entgegen und wie ließen sich diese abbauen?
Lokalisation Beta
Neugraben - Fischbek

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