21-4332.1

Globalrichtlinie Stadtteilkultur 2019 - 2023; hier: Stellungnahme der Fraktion DIE LINKE

Mitteilung öffentlich

Sachverhalt

 

Die Behörde für Kultur und Medien bittet die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte zum Entwurf zur Fortschreibung der Globalrichtlinie Stadtteilkultur um Stellungnahme bis zum 07.09.2018 (siehe Drs. Nr. 21-4332). Die Fraktion DIE LINKE hat am 21.08.2018 folgende Stellungnahme übermittelt:

 

„Die Fortschreibung der Globalrichtlinie ist grundsätzlich zu begrüßen. Ebenso die Betonung von Planungssicherheit für die AkteurInnen der Stadtteilkultur, trotz Haushaltsvorbehalt. Neu ist die Betonung des (auch professionell?) künstlerischen Arbeitens gegenüber dem allgemein stadtteilkulturellen Agieren.

 

Zu 1.:

- positiv sehen wir die Berücksichtigung „lokaler Gegebenheiten“ sowie das „Aufgreifen von Impulsen aus dem Sozialraum“

- ebenso begrüßen wir die neu aufgenommene „Berücksichtigung neuer Akteure“ sowie die Abkehr von der konkurrierenden Finanzierung durch die Bereitstellung von Zuwächsen der Rahmenzuweisungen nach jahrelangen Nullrunden

- unklar bleibt für uns, wie gleichzeitig „lokale Identität“ herausgebildet“ werden und eine „gesamtstädtisch wirksamer Kulturszene“ entstehen soll. Dieser Zusammenhang müsste präzisiert und mit mindestens einem Beispiel erläutert werden.

 

Zu 3.:

- inwiefern sollen die Akteure der Stadtteilkultur künftig besonders für Kinder und Jugendliche zuständig sein? Selbstverständlich soll Stadtkultur auch Kultur von und für Kinder(n) und Jugendliche(n), aber es darf kein „Muss“ für alle stadtteilkulturellen Angebote werden.

 

Zu 4.3:

- In der alten wie der neuen Richtlinie sollen die Akteure von Projekten „das Stadtteilimage verbessern“. Schließt das die Benennung von und die Kritik an realen Problemlagen im Stadtteil aus?

Wir schlagen vor, diese drei Wörter zu streichen.

 

Zu 5.:

Erfreulich ist einerseits im Sinne der Existenzsicherung der Planungszeitraum von 5 Jahren, andererseits dürfte es den wenigstens Akteuren möglich sein, einen „Fünfjahrplan“ aufzustellen, wenn sie weiterhin Impulse aus dem Sozialraum aufgreifen und auf neue Entwicklungen reagieren sollen. Hier liegt der Widerspruch schon in der Richtlinie selbst.

 

Allgemein:

- Die Betonung der Angebote für Kinder und Jugendlichen und der Zusammenarbeit mit Schulen ist grundsätzlich positiv – wenn sie nicht dazu führt, dass die reale Unterfinanzierung von Schulen, KiTas und Bücherhallen über den Umweg Stadtteilkulturmittel (teilweise) ausgeglichen werden muss, wie es bereits jetzt öfter der Fall ist.

- Die üblich gewordene und immer mehr ausgeweitete Datenerhebung in Form von Kennzahlen und /oder Zielmatrizen wird den lokalen Gegebenheiten und den spezifischen Projekten und Angeboten der einzelnen Akteure genau nicht gerecht. (Hoch-)Kultur und auch Stadtteilkultur dürfen nicht nach betriebswirtschaftlichen Kriterien gemessen und beurteilt werden. Zahlen ersetzen keine Inhalte und bilden diese auch nicht ab.

 

 

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.