Gedenkfeier zur Erinnerung an die Opfer eines rassistischen Brandanschlags in Hamburg-Mitte (Billbrook) (Antrag der GRÜNE-Fraktion)
In der Nacht vom 21. auf den 22. August 1980 verübte die neonazistische Terrorgruppe „Deutsche Aktionsgruppen“ einen rassistischen Brandanschlag auf die Unterkunft von Geflüchteten in der Halskestraße 72 in Billbrook. Dabei starben die beiden jungen Vietnamesen Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân, sogenannte „Boatpeople“, die kurz vorher im Zuge einer humanitären Kampagne (seitens DIE ZEIT) mit der Cap Anamur nach Hamburg kamen, um hier eine neue friedvolle Heimat zu finden. Die Tat gilt als der erste dokumentierte, rassistisch motivierte und tödliche Brandanschlag der Nachkriegszeit auf eine Geflüchtetenunterkunft. Jedes Jahr am Wochenende um die Tatnacht gedenkt die Initiative für ein Gedenken an Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân den Opfern feierlich auf dem Friedhof Öjendorf. Dort hat sie aus eigenen Mitteln ein Denkmal für die Opfer, aber auch in Dankbarkeit an Deutschland, das sie in ihrer Flucht aufgenommen und ihnen eine neue Heimat geschenkt hat, geschaffen.
Die Initiative ist ein Zusammenschluss aus Überlebenden, Hinterbliebenen der Opfer, Pat*innen eines der Opfer und solidarischen Menschen. Einer der Überlebenden und seine Frau halten das Gedenken an die Opfer alljährlich am Leben und richten die Gedenkfeier aus. Diese beinhaltet eine buddhistische Messe mit buddhistischer Nonne am Denkmal und anschießendem gemeinsamen Essen und Trinken, das sie selbst kochen und finanzieren, in den Räumlichkeiten des Friedhofs. Die Gedenkfeier dient dem nicht Vergessen des brutalen rassistisch motivierten Brandanschlags und dem Erinnern an zwei Menschen, Nguyễn Ngọc Châu und Đỗ Anh Lân, die dabei ihr Leben verloren.
Der Hauptausschuss wird gebeten zu beschließen: