Errichtung einer Tauschbox in Wilhelmsburg
Ganz nach dem Motto „Sharing is Caring“ wurden deutschlandweit sogenannte Giveboxen bzw. Tauschboxen errichtet, mit dem Ziel das Teilen und Tauschen von nicht mehr benötigten Dingen innerhalb einer Nachbarschaft zu erleichtern und zugänglicher zu machen.
Generell sind Tauschboxen von Nachbarschaften selbst organisiert und somit nicht staatlich organisiert oder anerkannt. Sie kennzeichnen sich meist durch eine kleine Holzbude, überdachte Regale oder begehbare Container und Telefonzellen, welche auf öffentlich zugänglichen Gelände platziert sind. Das Prinzip dahinter ist simpel: Anwohner und Passanten hinterlegen dort Gegenstände, die sie selbst nicht mehr benötigen und können dafür Dinge entnehmen und mitnehmen, die sie brauchen und für sie von Nutzen sind.
Als die ersten Tauschboxen in Berlin im Jahr 2011 entstanden, wuchs das Interesse der Bevölkerung und es kam zur Verbreitung dieses Phänomens. Auch in Hamburg schlossen sich Bürgerinnen und Bürger diesem Trend an, sodass es mittlerweile fünf Tauschboxen in Hamburg gibt. Die Standorte sind Altona, Ottensen, Eimsbüttel, St. Pauli und Wilhelmsburg.
Größtenteils stoßen die Boxen und ihr nachhaltiges Prinzip auf viel positives Feedback in den Umgebungen und schaffen einen Mehrwert für das Zusammenkommen von Menschen in der Nachbarschaft. Das Feedback ist jedoch nicht durchgehend positiv, sodass es oft zu Vandalismus und Zerstörungen der Tauschboxen kommt.
Vor allem die Wilhelmsburger Tauschbox wurde durch Abrisse, Stürme, Brandstiftung oder plötzliches Verschwinden in Mitleidenschaft gezogen. Die Tauschbox befindet sich derzeit an der Ecke Fährstraße und Sanitasstraße. Teile der Anwohnerschaft dort fühlen sich durch die Tauschbox und die damit einhergehenden fremden Interessenten jedoch gestört.
Das Bedürfnis der Bürgerinnen und Bürger besteht jedoch weiterhin, sodass die Tauschbox jedes Mal wieder neu aufgebaut wird. Sie führt zu einem Austausch zwischen Nachbarn und bereichert somit das Miteinander.
Vor diesem Hintergrund wird um Beschäftigung und Aufnahme des Anliegens zur Entwicklung einer bezirksweit gleichen Auffassung durch den Hauptausschuss gebeten.
Die Verwaltung schlägt vor, die streitumfangene Tauschbox in Wilhelmsburg als Piloten mit Mitteln der Bezirksversammlung durch das Fachamt Management des öffentlichen Raumes an einem öffentlich leicht zugänglichen Ort aufzubauen, der zugleich aber nicht die Anwohnerinnen und Anwohner erheblich stört. Die Tauschbox sollte baulich von hoher Qualität, standfest und brandsicher sein, um mögliche Beschädigungen einzugrenzen.
Bei positivem Votum wird das Fachamt Management des öffentlichen Raumes einen Entwurf im Regionalausschuss Wilhelmsburg/Veddel vorstellen.
Der Hauptausschuss wird um Beratung und Zustimmung zu dem o.g. Verfahren gebeten.