22-3367

Erfolg des Hammer Wochenmarkts am Dienstag konsequent sichern (Antrag der GRÜNE-Fraktion)

Antrag öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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23.11.2022
Sachverhalt

 

Nach einer Erprobungsphase ist für den Wochenmarkt in Hamm am Dienstag eine veränderte Marktzeit beschlossen worden, er findet seit 01.08.2022 regulär von 15.00 bis 18.30 Uhr statt. 

Kurz vor Jahresende gibt es Veranlassung zur Klärung, ob schon alles getan wurde, um den Erfolg dieses – auch mit großer Medienbeteiligung - gestarteten Vorhabens zu sichern. Beispielsweise findet sich über die Seiten des Bezirksamts Hamburg-Mitte immer noch und vor auf den ersten Blick als einzige eine Meldung, die auf die Erprobungsphase von Mai bis Juli abhebt, siehe https://www.hamburg.de/mitte/wochenmaerkte/16095536/neues-einkaufserlebnis-wochenmarkt-hamm.

 

Die Tatsache, dass diese Zeit aber nun die reguläre ist, wird nicht mit einer entsprechenden weiteren Mitteilung auf der Seite des Bezirksamtes HH-Mitte und vor allem nicht vergleichbar prominent bekanntgegeben. Wie eine kleine informelle Umfrage unter Bewohner*innen in Hamm ergeben hat, lässt sich tatsächlich auch bei interessierten Mitbürger*innen ein Unwissen bzw. eine Verunsicherung darüber feststellen, dass und inwiefern der Dienstagsmarkt nun dauerhaft auf den Nachmittag verlegt wurde und diese Zeiten nicht etwa nur für den Sommer gegolten haben, sprich, lässt sich die irrige Annahme konstatieren, der Markt finde wieder am Vormittag statt – und wird deshalb weiterhin nicht besucht. 

 

Wer in diesen Novemberwochen Dienstag nachmittags den Markt besucht, findet im Vergleich zur Erprobungsphase, wie sie auf der Seite des Bezirksamts beschrieben wird, ein deutlich reduziertes, gleichwohl immer noch attraktives Angebot vor, das allerdings deutlich mehr Kund*innen verdient hätte als aktuell zu beobachten. 

 

Ein Fischhandel, eine Biofleischerei, mediterrane Spezialitäten neben Obst- und Gemüse, auch von Selbsterzeuger*innen, sowie ein Imbisswagen bilden das Angebot des Marktes, wie es sich z.B. am 08. November 2022 dargestellt hat. Eigentlich eine kleine, aber sehr feine Auswahl und eine sehr gute Ergänzung zum Angebot der umliegenden Discounter, dafür aber trotz milden Wetters nur (allzu) wenige Besucher*innen gegen 17.00 Uhr. Es stellt sich unwillkürlich die Frage, ob und inwiefern dieser neu zu etablierende Markt, den man durchaus noch in einer Aufbau- und Erprobungsphase begreifen muss, die von Anbeginn absehbare Durststrecke des Winters, insbesondere nach Weihnachten und vor dem Hintergrund gestiegener Energiekosten u. Einkaufspreise für die Händler*innen, überstehen wird. Zu befürchten ist, dass nicht nur Kund*innen, sondern auch noch weitere Marktbeschicker*innen wegbleiben, wenn nicht sehr schnell u. effektiv gegengesteuert wird, damit der Markt die noch vor wenigen Monaten in Presseerklärungen bekundete Attraktivität nicht schon nach wenigen Monaten wieder einbüßt. 

 

Eine solche Entwicklung wäre nicht nur angesichts der vielen Bemühungen seitens Verwaltung und Politik um diesen Wochenmarkt zu bedauern, sondern auch eine vertane Chance in einem Stadtteil, der sich verjüngt, und in dem die neu hinzugezogenen Familien im Sommer zu Zeiten, zu denen auch noch eigens organisierten Events zu Marktzeiten diesen belebt und medial ins Bewusstsein gerufen haben, in deutlich größerer Zahl den Markt frequentiert haben. Wie wir aus informierten Kreisen erfahren haben, sei seitens der Kund*innen im Sommer bemängelt worden, dass – bedingt durch die Urlaubszeit - schon in den schönen Sommerwochen nach der Erprobungsphase das Angebot wieder deutlich geschrumpft sei. Es zeigt sich somit, dass weder seitens der Marktbeschicker*innen noch seitens der Kund*innen der Erfolg dieses Markttages mit veränderten Zeiten in Hamm als gesichert zu betrachten ist, was zwar schade, aber faktisch auch nicht ohne Weiteres anders zu vermuten war, zumal die Reformanstrengungen nicht konsequent weitergeführt wurden, siehe oben. 

 

Umso wichtiger sind die mit diesem Antrag vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen, zumal wir aktuell nicht nur vor dem Hintergrund der Pandemieerfahrung, sondern auch mit Blick auf die Sicherheit der kritischen Infrastruktur, Stichwort Energiekosten und Energiesicherheit, Veranlassung haben, die bestehende Diversifizierung des Angebots, die uns mit den Wochenmärkten in Hamburg geholfen hat, die Hochphase der Pandemie zu überstehen, allgemein und im Besonderen in Hamm weiter zu sichern und nicht etwa, wie man angesichts der Entwicklung in Hamm auch versucht sein könnte zu schließen, abzubauen. 

 

 

Petitum/Beschluss

 

1)      Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Wochenmärkte und Tourismus fordert die Verwaltung auf, die Öffentlichkeitsarbeit für den Hammer Wochenmarkt konsequent fortzusetzen, und dem Ausschuss über entsprechende Maßnahmen zu berichten.

2)      Dazu gehört neben dem Webauftritt auch die Erneuerung des Hinweisschildes, das vom U-Bahnhof Hammer Kirche aus auf den Wochenmarkt hingewiesen hat und das nach einer Beschädigung vor geraumer Zeit bis heute nicht ersetzt ist. Bei dieser Gelegenheit sollten die veränderten Marktzeiten mit kommuniziert werden.

3)      Der Ausschuss für Wirtschaftsförderung, Wochenmärkte und Tourismus fordert die Verwaltung auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um Anzahl- und Angebotsspektrum des Marktes von Seiten der Marktbeschicker*innen zu erhalten, bestenfalls wieder auszubauen und dem Ausschuss über entsprechende Maßnahmen, die insbesondere helfen, die kritische Winterzeit zu überbrücken, zeitnah zu berichten. 

4)      Zu notwendigen Maßnahmen sollte  auch eine verminderte Standgebühr, eventuell auch nur in den Wintermonaten, zählen.

5)      Des Weiteren sollten die Bedingungen, die das Handeln im Winter erleichtern, so z.B. gut geräumte Wege, die die Marktbeschicker*innen in der Vergangenheit vermisst, jüngst aber verbessert vorgefunden haben, weiterhin und zuverlässig gesichert sein, zumal diese Bedingungen in der kalten Jahreszeit nicht nur für Marktbeschicker*innen, sondern für Kund*innen gleichermaßen die Attraktivität des Marktes fundieren.