22-1828.1

Eingabe: Denkmal für die in Hamburg von 2005 -2018 getöteten Kinder in Hamburg-Mitte, hier: Beschluss des Hauptausschusses gem. § 15 Abs. 3 BezVG

Mitteilung öffentlich

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
22.04.2021
Sachverhalt

Die nachfolgende Eingabe wurde bei der Vorsitzenden der Bezirksversammlung eingereicht und an den Hauptausschuss weitergeleitet.

 

„Mit dieser Eingabe möchte ich den Blick der Öffentlichkeit auf das Schicksal der 10 toten Kinder lenken, die seit 2005 in Hamburg getötet wurden. Die Yagmur Gedächtnisstiftung hat sich entschieden, im Jahr 2021 ein Denkmal für die zehn von den Eltern getöteten Kindern (zwischen 2005 und 2018)  zu   errichten. Es soll ein Mahnmal, eine Gedenkstätte sein, um der toten Kinder zu gedenken und gegen Gewalt an Kindern zu demonstrieren. Dazu fühlen wir uns nach Artikel 1 und 2 Grundgesetz verpflichtet. Die Kinder sollen nicht vergessen sein, sondern für uns alle eine Mahnung, verstärkt auf Kinder in unserer Gesellschaft zu achten, sensibel für das Kindeswohl zu sein, um unser Bewusstsein dafür zu stärken und Mitverantwortung zu tragen. Nur so können der Kinderschutz und die Kinderrechte als systemrelevant in unserem Zusammenleben verankert werden.

Viel ist in Hamburg seit 2005 geleistet worden, doch es liegt noch eine weite Arbeitsstrecke vor uns. Unsere Gedenkkultur muss eine Renaissance erleben, denn  diese Schicksale dürfen wir  nicht einfach stoisch hinnehmen und akzeptieren. Ein Aufschrei muss durch die Gesellschaft gehen, um ähnliche Schicksale  zu verhindern.

Viele Organisationen und Stiftungen haben Studien, Gutachten und Berichte erstellt, die gerade in Corona-Zeiten von steigender Gewalt gegen Kinder Zeugnis geben. Seit 40 Jahren kämpfen Familienverbände für mehr Denken vom Kind her. Unfassbar: Weite Teile der Bevölkerung wissen immer noch nicht, dass „Schütteln tötet“ im Babyalter.

Wir in Hamburg erinnern  uns an Lara-Mia, Michelle, Jessica, Chantal, Yagmur, Tayler, Maximilian, Ayesha, Mariam und Mohamed, die alle sterben mussten.

Wir bitten alle Fraktionen in der Bezirksversammlung von Hamburg-Mitte, unseren Vorschlag für eine Erinnerungsstätte zu unterstützen, um 2021 ein Kinderdenkmal in Hamburg-Mitte zu errichten. Wir haben für unseren Vorschlag bereits prominente Unterstützer gefunden. Es stehen 50. 000,- € aus privaten Mitteln zur Verfügung. Auch ein Entwurf für das Denkmal liegt vor (s. Anlage, aus Datenschutzgründen nicht öffentlich und vertraulich). Uns fehlt nur noch ein öffentlicher Platz. Wir erhoffen uns eine positive Entscheidung  der Bezirksversammlung von Hamburg-Mitte.

Wir stehen Ihnen zu einem Gespräch zur Verfügung. Neben den Gremienmitgliedern der Yagmur Gedächtnisstiftung haben sich zahlreiche Förderer um dem Initiator von der „ARCHE Hamburg e.V.“, die aufgrund des Todes von Jessica gegründet wurde und in Jenfeld, Billstedt und Harburg vertreten ist, gefunden.“

 

 

Das Bezirksamt Hamburg-Mitte nimmt wie folgt Stellung:

Das geplante Denkmal mit Mahnmalcharakter wirkt rückwärtsgewandt und nicht zukunftsorientiert. Ob die Form der Darstellung im Sinne der getöteten Kinder wäre, ist ebenfalls fraglich. Zielführender wäre ein Denkmal wie am Platz für Kinderrechte.

 

 

Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 06.04.2021 einstimmig anstelle der Bezirksversammlung beschlossen, dass die Eingabe zur Stellungnahme an die zuständige Fachbehörde (Behörde für Kultur und Medien) gegeben werden soll. Die Stellungnahme der Fachbehörde soll nach Eingang zur Beratung in den Ausschuss für Musik, Kultur und Kreatives gegeben werden.

 

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.