Bestand der Cremonbrücke sichern, hier: Beschluss des Hauptausschusses gem. § 15 Abs. 3 BezVG
Letzte Beratung: 19.09.2019 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 5.29
Der Hauptausschuss hat in seiner Sitzung am 03.09.2019 dem nachfolgend aufgeführten Antrag der CDU-Fraktion Drs. Nr. 22-0124 mehrheitlich - gegen die Stimmen der SPD-Fraktion - anstelle der Bezirksversammlung zugestimmt.
Die Cremonbrücke, die über die Willy-Brandt-Straße führt und den Hopfenmarkt mit der Holzbrücke und der Deichstraße in Hamburg verbindet, ist vom Abriss bedroht.
Nach der Auffassung der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (BSW) und dem Oberbaudirektor wird die Fußgängerbrücke als überflüssig angesehen.
Die markante, ehemals strahlend blaue Fußgängerbrücke über die Willy-Brandt-Straße wurde von der direkt neben der Brücke ansässigen damaligen Landeszentralbank gestiftet. Dieses errichtete Gebäude wurde 2006 in die Denkmalliste aufgenommen. Die Cremonbrücke selbst ist nicht unter Denkmalschutz gestellt.
Seit ihrer Einweihung im Jahr 1982 stellt die Cremonbrücke die einzige attraktive Möglichkeit dar, ohne Ampel die sechsspurige ehemalige Ost-West-Straße vom Hopfenmarkt zur Bundesbank zu queren. 80.000 Fahrzeuge fahren jeden Tag über die Willy-Brandt-Straße, die Straße, die Hamburgs Innenstadt zerschneidet. Eine Möglichkeit für Fußgänger, die sechsspurige Straße zu überqueren, ist die Cremon-Brücke, unabhängig von Ampelschaltungen.
Die Brücke hat sich zudem als beliebter Aussichtspunkt für Touristinnen und Touristen auf die Straße und umliegende Altstadt etabliert. Die Brücke wird in ihrer querenden Funktion gebraucht. Außerdem stellt sie eine der wenigen direkten Verbindungen zwischen der Innenstadt und der HafenCity her. Ihr offensichtlich etwas heruntergekommener Zustand lässt sich mit wenig Aufwand und überschaubarem Sanierungsaufwand ändern. Die Cremonbrücke hat als typischer Bauwerk der achtziger Jahre ihren eigenen Wert und ihre Funktion, als Aussichtsort wie schon jetzt, als architektonische Skulptur, als Zeugnis Hamburger Architekturgeschichte und Ingenieursbauleistung und als Teil des Ensembles „Bundesbank und Brücke“.
Dies vorausgeschickt beschließt der Hauptausschuss anstelle der Bezirksversammlung:
1. Der Bezirksamtsleiter wird angesichts der anstehenden Planungen in der unmittelbaren Nachbarschaft gebeten, sich kurzfristig bei den zuständigen Behörden dafür einzusetzen, dass die Cremonbrücke als stadtbildprägendes Ingenieurbauwerk, fußgängerfreundliche Querung der Ost-West-Achse und direkte Verbindung zwischen der Innenstadt und HafenCity erhalten und saniert wird.
2. Der Hauptausschuss oder der Bauausschuss wird über den Fortgang der Planungen bis Oktober 2019 informiert.
Um Kenntnisnahme wird gebeten.
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