23-0172.2

Ampel für den Radverkehr am Axel-Springer-Platz

Mitteilung öffentlich

Letzte Beratung: 14.01.2025 Cityausschuss Ö 7.2

Sachverhalt

 

Die Bezirksversammlung Hamburg-Mitte hat den nachstehenden Antrag der GRÜNE-, SPD- und Volt-Fraktion und Fraktion DIE LINKE in ihrer Sitzung am 21.11.2024 einstimmig beschlossen.

 

 

Der Cityausschuss hat in seiner Sitzung am 12.11.2024 dem Antrag der GRÜNE-, SPD- und Volt-Fraktion und Fraktion DIE LINKE Drs. Nr. 23-0172 in der nachfolgend aufgeführten Fassung einstimmig zugestimmt.

 

 

Durch den Umbau des Knotenpunktes Axel-Springer-Platz - Kaiser-Wilhelm-Straße - Fuhlenwiete hat sich die Situation für den Radverkehr in diesem Abschnitt grundsätzlich verbessert.

Eine Gefahrenstelle stellt jedoch das Linksabbiegen von der Stadthausbrücke kommend über den Axel-Springer-Platz nach Norden in die Kaiser-Wilhelm-Straße dar. Am südlichen Ende des Axel-Springer-Platzes in Höhe der Fuhlentwiete (siehe Kartenausschnitt) befindet sich rechtsseitig eine kleine Einbuchtung, die für das Linksabbiegen des Radverkehrs in die Kaiser-Wilhelm-Straße vorgesehen ist.

Eine Signalanlage für den Radverkehr ist an dieser Abbiegespur nicht vorhanden.

Die Ampel der motorisierten Linksabbieger ist unabhängig davon angelegt und aufgrund des kreuzenden Verkehrs in die Fuhlentwiete wäre eine gemeinsame Ampelschaltung nicht möglich. Auch die Fußngerampel ist von dieser Stelle aus für den Radverkehr nicht einsehbar.

Insbesondere in den Wintermonaten kann diese Situation sehr gefährlich werden.

 

Die Fachbehörde wird gebeten

a) zu prüfen, wie die Situation für den Fahrradverkehr so verbessert werden kann, dass er der Hauptfahrbahn gleichgestellt wird und die Sicherheit gewahrt bleibt. Zusätzlich soll die zuständige Fachbehörde die Frage klären, warum es keine Ampel gibt.

b) die Ergebnisse dem Cityausschuss zur Kenntnis zu bringen.

 

 

 

Petitum/Beschluss

Die Bezirksversammlung wird um Bestätigung des Beschlusses gebeten.

 

 

Die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) nimmt mit Schreiben vom 02.01.2025 wie folgt Stellung:

 

Der Knotenpunkt Axel-Springer-Platz wurde 2019 insbesondere zur Optimierung des Busverkehrs umgebaut. In diesem Zuge wurden auch die Radverkehrsanlagen neu geordnet und verbessert.

 

Direkt nach dem Umbau war die Situation dergestalt, dass das Fußverkehrsignal F15b (s. dazu den unten dargestellten aktuellen Lageplan) eine Fuß- und Radstreuscheibe hatte und Linksabbiegenden den Radverkehr signalisierte, der sich in der Linksabbiegertasche aufgestellt hatte. Die aktuelle Wartelinie war eine Haltelinie, und somit mussten Radfahrende auf das Signal achten.

 

Bekam F15 Grün, hatte das Kfz-Signal K3 in Richtung Kaiser-Wilhelm-Straße noch 5 Sekunden Freigabe, bevor es auf Rot ging und die Fußverkehrsignale Freigabe erhielten. Damit konnten auch nur die ersten Radfahrenden, die zur ersten Sekunde bei F15 losgefahren sind, bei K3 queren.

 

Radfahrende waren gezwungen, auf das Grün von F15 zu warten, auch wenn aus Richtung Stadthausbrücke (K4) keine Fahrzeuge kamen, während K3 Grün zeigte.

 

r den Fußverkehr über die Fuhlentwiete (F15) in Richtung Westen gab es dann 10 Sekunden nach Grünbeginn von F15 Freigabe bei F13 also der Signalisierung der Fußverkehrfurt über die Kaiser-Wilhelm-Straße.

 

Fußverkehr, der die Kaiser-Wilhelm-Straße aus Richtung Süd-West überquerte und weiter Richtung Osten über die Fuhlentwiete wollte, musste dann auf der schmalen Insel warten, da F15 wieder gesperrt war. Ansonsten hätte die Freigabe von F15 für eine durchgehende Querung so stark verlängert werden müssen, dass K4 eine zu geringe Freigabezeit bekommen hätte und der Verkehr aus der Stadthausbrücke nicht abgewickelt hätte werden können.

 

Somit stehen also die durchgehende Querungsglichkeit für den Fußverkehr über die Kaiser-Wilhelm-Straße und Fuhlentwiete und die durchgängige Passierbarkeit für Radfahrende von Osten in die Kaiser-Wilhelm-Straße in Widerspruch.

 

Aufgrund der nicht vorhandenen durchgehenden Querungsmöglichkeit für den Fußverkehr über die Kaiser-Wilhelm-Straße und Fuhlentwiete gab es viele Rotlichtverstöße und dadurch auch gefährliche Situationen, da das Rot bei F15a auch gerne übersehen wurde. Es folgten Beschwerden u.a. auch vom ansässigen Bezirksamt Hamburg-Mitte.

 

Daraufhin wurde die Schaltung nach Begutachtung vor Ort mit der Verkehrsdirektion und Verkehrsunternehmen angepasst und ist so seit Ende 2020 in Bestand.

 

Die Fußverkehrsignale bekommen nun gemeinsam Freigabe, und es ist aus beiden Richtungen möglich, die Kaiser-Wilhelm-Straße und die Fuhlentwiete ohne auf der Mittelinsel warten zu müssen, komplett zu queren. F15 und K3 können dadurch nicht gemeinsam Freigabe bekommen. K4 musste entsprechend bereits auf das Mindestmaß reduziert werden. Damit Radfahrende nicht auf die Freigabe von F15 warten müssen, um dann wieder direkt bei K3 aufgehalten werden, wurde entschieden, die linksabbiegenden Radfahrerenden von ihrem Streifen, der sogenannten Abbiegetasche, so zu führen, dass sie nicht im Konflikt zu K4 stehen und die Fahrbahn auch während der Freigabe von K4 passieren dürfen. Aus Sicht des signaltechnischen Ablaufs gibt es auch keinen Grund, der dagegenspricht. Somit wurde F15b als reines Fußverkehrsignal eingerichtet und mit einer Röhrenblende versehen, damit dies von Radfahrenden nicht gesehen wird. Die Haltlinie wurde entfernt.

 

Radfahrende können und dürfen somit auf Sicht nach links den Geradausfahrstreifen queren und dann über K3 in die Kaiser-Wilhelm-Straße fahren.

 

Außerdem können Radfahrende bereits im Vorwege den Radfahrstreifen verlassen und direkt links in die Kaiser-Wilhelm-Straße fahren.

 

Wenn ein eigenes Radsignal wieder in die Schaltung integriert werden sollte, so wäre dieses nicht ohne negative Auswirkungen möglich. Die durchgängige Querungsmöglichkeit über die Kaiser-Wilhelm-Straße und Fuhlentwiete wäre für den Fußverkehr wieder eingeschränkt, ein zusätzlicher Rückstau in der Stadthausbrücke wäre zu erwarten, und der starke Busverkehr müsste mit zusätzlichen Wartezeiten rechnen.

 

Aus verkehrlicher Sicht ist deshalb jetzt eine gute Kompromisslösung für die Gesamtabwicklung des Fuß-, Rad- und Busverkehrs umgesetzt.

 

 

 

Petitum/Beschluss:

 

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
14.01.2025
Ö 7.2
Lokalisation Beta

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