Altstadt Umgestaltung: Wasserstege am Nikolaifleet (Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion)
Letzte Beratung: 21.03.2019 Bezirksversammlung Hamburg-Mitte Ö 8.4
Die Hamburger Altstadt bewahrt einige kulturelle Schätze wie Kirchen und Kontorhäuser und zählt zu den beliebten Orten in Hamburgs Mitte. Die Trennung durch die Willy-Brandt-Straße ist hierbei eines der Ärgernisse, das seit langem im Fokus Hamburger Politik steht. Schöne und bessere Querungsmöglichkeiten wären für die Bewohner*innen und Besucher*innen des Viertels von Vorteil.
Seit einigen Jahren wird außerdem verstärkt darüber diskutiert, die Fleete wiederzubeleben und das ganze Gebiet fußgängerfreundlicher umzubauen. Die Initiative „Altstadt für Alle“ hat gute Vorschläge entwickelt, deren Umsetzungsmöglichkeit eruiert werden soll. Wichtiger Bestandteil davon ist es, die Zugänglichkeit der Fleete, also des Wassers, wieder zu ermöglichen. Vor dem Commerzbankareal ist sogar noch die Treppe vorhanden, aber nicht zugänglich.
Allgemein eignet sich der Nikolaifleet aufgrund seiner Breite besonders gut, um einen Zugang zum Wasser zu schaffen. Wenn es möglich ist, einen Fußgängerweg unter der Willy-Brandt-Brücke zu errichten, kann somit von Commerzbankareal bis zum Fleet bei St. Katharinen ein durchgängiger Fußweg entstehen. Gemeinsam mit der Trostbrücke wären damit das Mahnmal St. Nikolai und die Hauptkirche St. Katharinen ohne Querung einer größeren Straße verbunden.
Wasserstege am Nikolaifleet sind aber bei weitem nicht nur Wege, sondern können einen Teil Hamburger Geschichte erlebbar machen. Gemeinsam mit Hamburg Tourismus und dem Hafenmuseum könnte der Nikolaifleet ein erlebbares Museum sein. Hier liegt der älteste Hafenbereich der Stadt, Wasserseitige Kontorhausfassaden und der alte Einfallsweg der Waren aus den Vier- und Marschlanden. Abgerundet wird das ganze durch ein ruhiges Café hinter der Zollenbrücke.
Um die Verschattung zu umgehen, wäre eine Führung des Fußweges am Wasser von der Treppe vor dem Commerzbankareal rechtsseitig bis hinter die Willy-Brandt-Straßen-Brücke und weiter bis zur Katharinenkirche sinnvoll. Zusätzlich wäre linksseitig ein Fußweg unter der Willy-Brandt-Straßen-Brücke eine Möglichkeit, diese zu überqueren, da die nächste Ampelanlage weiter entfernt ist. Der Fußweg könnte linksseitig von der Brücke bis zum Schiffanleger an der Holzbrücke geführt werden. Insgesamt würden 5 zusätzliche Auf- und Abgänge benötigt, 4 an den Ecken der Willy-Brandt-Brücke und einer in der Nähe der Katharinenkirche.
Dadurch wird eine schöne Gelegenheit geschaffen - abseits der Gehwege an den Straßen mitsamt ihrem Verkehr - im Altstadtquartier zu spazieren und Hamburgs Fleete aus der Nähe zu sehen.
Die Bezirksversammlung möge beschließen:
Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen:
1.Ob die Möglichkeit besteht, am Nikolaifleet Fußwege knapp über normaler Wasserhöhe zu schaffen,
2.Ob Auf- und Abgänge zum Wasser um die Willy-Brandt-Straßen-Brücke herum möglich sind,
3.Ob ein Fußweg unterhalb der Willy-Brandt-Straßen-Brücke möglich ist. Alternativ soll ein ebenerdiger, direkter Fußweg über die Willy-Brand-Straße geprüft werden.
4.Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, mit Hamburg Tourismus und dem Hafenmuseum über den Betrieb und die Ausgestaltung der Wasserstege Kontakt aufzunehmen.
5.Dem Cityausschuss über die Ergebnisse zu berichten.
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