Herr Könecke begrüßt die Ausschussmitglieder und die Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung zur vierten digitalen Sitzung des Jugendhilfeausschusses Eimsbüttel.
Herr Könecke stellt die Anwesenheit per namentlicher Abfrage fest.
Es sind inklusive Vertretungen 14 stimmberechtigte Mitglieder anwesend.
Gemäß § 13 Absatz 3 Bezirksverwaltungsgesetz fragt der Vorsitzende namentlich ab, ob Einwände gegen die Durchführung der Sitzung als Videokonferenz bestehen. Die stimmberechtigten Mitglieder erheben hiergegen keinen Widerspruch und fassen einstimmig in namentlicher Abstimmung den Beschluss, die heutige Sitzung des JHA Eimsbüttel als Videokonferenz auszurichten.
Die Niederschrift über die Sitzung vom 28.04.2021 wird nachgereicht.
Es liegen keine Meldungen vor.
Herr Könecke begrüßt zunächst Herrn Dr. Schulhoff von der Sozialbehörde, der aufgrund des Beschlusses des JHA vom 24.02.2021 zum Thema „Planungen für die Förderung von Kindern und Jugendlichen während und nach der Pandemie“ in die heutige Sitzung eingeladen wurde.
Herr Dr. Schulhoff stellt sich kurz vor und berichtet über die Planungen und Aktivitäten der Sozialbehörde zur Förderung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Pandemie. Zurzeit befänden sich diese Planungen noch in einem frühen Stadium, da die Pandemie noch nicht beendet sei. Aktuell beschäftige sich die Sozialbehörde nicht mehr mit der Erweiterung der Eindämmungsverordnung sondern könne Schritte beraten, wie bestmöglich wieder in die Öffnung gegangen werden könne. Mit der weiteren Öffnung von Kitas, Schulen und auch der offenen Kinder- und Jugendarbeit könne die Sozialbehörde besser erkennen, wie sich die Abläufe gestalten und konkreter in die Planungen für die weitere Vorgehensweise zur Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien einsteigen. Ergeben hätten sich während der Lockdown-Phase in vielen Fällen Kontaktstörungen, Bewegungsmangel und zum Teil erhebliche psychische Probleme. Hier wolle die Sozialbehörde noch vor den Sommerferien mit weiteren Öffnungsschritten von Kitas, Schulen, Sportvereinen und insbesondere auch der Jugendarbeit ansetzen und Konzepte zur Unterstützung entwerfen. Hier werde der Kontakt mit Kindern und Jugendlichen ein wichtiger Aspekt sein, um die richtigen Maßnahmen anzusetzen. Mit dem Anstoß aus Eimsbüttel aus den Reihen der Runde der Dezernenten für Soziales, Jugend und Gesundheit der Bezirke wurde eine bereits am Donnerstag beginnende Arbeitsgruppe in der Sozialbehörde initiiert, an der auch die Landesarbeitsgemeinschaften und das Amt G der Sozialbehörde beteiligt sei. Hier solle zunächst reflektiert werden, welches Wissen bezüglich der Problematik bereits vorhanden sei und zu sehen, welche Akteure zusätzlich in diese Arbeitsgruppe eingebunden werden müssen. Die Schulbehörde (BSB), der Bereich Sport der Innenbehörde und die Kulturbehörde sollen zusätzlich eingebunden werden. Erstes Ziel sei es, einen Fahrplan aufzustellen, um mit den verschiedenen Akteuren ins Gespräch zu kommen und schnellstens Sofortmaßnahmen umzusetzen. Finanziell habe die Bundesregierung ein Programm „Aufholen nach Corona“ aufgelegt, mit welchem derartige Programme und Maßnahmen unterstützt werden, so dass die Finanzierung nicht allein durch die Kommunen und Länder getragen werden müsse. Priorität solle hierbei auch das Aufholen von Lernrückständen haben. Das Volumen betrage hierfür bundesweit 1 Milliarde Euro. Weiterhin werde der Bund 220 Millionen Euro für Schulsozialarbeit und 70 Millionen Euro für Kinder- und Jugendfreizeit zur Verfügung zu stellen. Diese Summen werden unter den Bundesländern aufgeschlüsselt. Diesbezüglich habe Hamburg mit weiteren Ländern ein Papier erarbeitet, in welchem die Erfordernis dargestellt werde, zusätzliche Bundesmittel auch für die Kinder- und Jugendarbeit zur Verfügung zu stellen, da 70 Millionen Euro für die Kinder . und Jugendfreizeit keinesfalls auskömmlich wären. In diesem Zusammenhang wurde dem Bund auch mitgeteilt, dass die Länder einen flexibleren Einsatz der Mittel wünschten. Hier stehe die Entscheidung des Bundes jedoch noch aus. Die Sozialbehörde möchte in Hamburg eine noch engere Zusammenarbeit zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Jugendarbeit erreichen. Wichtig sei insbesondere auch eine Rückmeldung der Träger im Hinblick auf die Situation der Kinder- und Jugendlichen in der Arbeitsgruppe, damit zügig Maßnahmen aufgelegt werden können. Hier spiele auch die Zusammenarbeit mit den Gesundheitsbereichen eine sehr wichtige Rolle.
Herr Könecke dankt Herrn Dr. Schulhoff für die ausführlichen Informationen und betont, dass tatsächlich in dieser Phase der Pandemie noch nicht konkret gesagt werden könne, welche Auswirkungen dieses letztendlich haben werde.
Auf Nachfrage von Herr Könecke erklärt Herr Dr. Schulhoff, dass für 2021 600.000 Euro und für 2022 300.000 Euro im Haushalt der Freien und Hansestadt für zusätzliche Maßnahmen aufgelegt werden. Die Schlüsselung für den Bezirk Eimsbüttel für 2021 betrage 64.574 Euro und für 2022 32.204 Euro.
Frau Schwarzarius lobt die breite Aufstellung der Sozialbehörde bei diesem schwierigen Thema. Auf Nachfrage von Frau Schwarzarius berichtet Herr Dr. Schulhoff, dass seiner Kenntnis nach auch die Schulbehörde Programme und Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer zur besonderen Situation der Lernrückstände aufgelegt habe. Die Sozialbehörde arbeite auch im Kontext der Einbindung der freien Kinder- und Jugendhilfe hier eng mit der Schulbehörde zusammen.
Herr Lamp´l bittet um Auskunft, ob die vom Bund vorgesehenen 70 Millionen Euro nur für die Herbstferien zur Verfügung stünden oder hiervon Teile im kommenden Sommer eingesetzt werden könnten. Eine Mittelübertragung mache hier Sinn, da die Folgen der Corona Pandemie nachhaltig sein werden. Herr Dr. Schulhoff erklärt, dass der Bund die Mittel für 2021/2022 vorgesehen habe. Beantragt wurde von den Ländern zusätzlich, auch das Schuljahr 2022/2023 mit aufzunehmen. Auch die Bürgerschaftsmittel sollen nicht nur für die kommenden Sommerferien zur Verfügung stehen, sondern mindestens auch im Herbst einzusetzen sein.
Herr Könecke weist zur Wortmeldung des Referenten unter TOP 8, Herrn Helling daraufhin, dass gemäß Geschäftsordnung des JHA für Gäste kein Rederecht bestehe, er dieses jedoch aufgrund des aktuellen Themas zulasse.
Herr Helling bittet um Auskunft, inwiefern eine infrastrukturelle Stärkung der Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe mitbedacht werde. Herr Dr. Schulhoff berichtet, dass versucht werde im Rahmen des Programms „Aufholen nach Corona“ auch hierfür Mittel zur Verfügung zu stellen. Man sei bestrebt, die Mittelverteilung so flexibel wie möglich zu gestalten.
Im Namen des Ausschusses bedankt sich Herr Könecke für Herrn Dr. Schulhoffs Ausführungen.
18.30 Uhr: Herr Könecke stellt gemäß der Vorgaben für die Durchführung von Online-Sitzungen erneut die Anwesenheit per namentlicher Abfrage fest.
Frau Schuck berichtet, dass die Jugendamtsleitung permanent aktuell von den Allgemeinen Sozialen Diensten und den Einrichtungen über die Lage informiert werde. Weiterhin gibt sie bekannt, dass für das Programm Gewaltprävention im Kindesalter (GiK Maßnahmen) überlegt werde, wie bei Öffnung der Schulen in der kommenden Woche die Programme für diese Situation auch spontan angepasst werden können. Die Erziehungsberatungsstellen haben daraufhin gewiesen, dass sich der Zulauf aufgrund der bevorstehenden Zeugnisse insbesondere auch vor dem Hintergrund der Corona Pandemie deutlich erhöht habe. Frau Schuck berichtet zusätzlich, dass das UK Eppendorf eine Akutberatung aufgrund der sich häufenden psychologischen Probleme bei Kindern und Jugendlichen als erste Hilfe eingerichtet habe. Für die Lernferien würden auch wieder Mittel zur Verfügung stehen.
Frau Wagner weist darauf hin, dass die Ferienplanungen zusammengesellt wurden. Diese seien auch bereits jetzt, digital einzusehen.
Frau Sydow berichtet, dass nunmehr für die Einrichtungen der offenen Kinder und Jugendarbeit von der Sozialbehörde Selbsttests zur Verfügung stünden. Dies biete die Möglichkeit, jetzt auch Besucherinnen und Besucher zu testen.
Ein von Kindern- und Jugendlicher zusammengestellter Film zur Arbeit in den Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit (Interessens Vertretung Offene Kinder- und Jugendarbeit / IVOA) sei sehr sehenswert und sollte hier im JHA gezeigt werden. Weiterhin könne die Arbeit IVOA hier Ausschuss vorgestellt werden.
Herr Könecke unterstützt die Idee. Die technische Umsetzung müsse zunächst noch geprüft werden.
Herr Könecke weist bezüglich des erst gestern zugegangen Antrages der SPD-Fraktion auf die in der Geschäftsordnung des JHA vorgesehene Zweitagesfrist vor der Sitzung zur Einreichung von Anträgen hin. Weiterhin bittet er erneut darum, ihn bei der Übermittlung von Anträgen an die Verwaltung mit ins Cc zu setzten. Aufgrund der Aktualität des Themas habe er entschieden, den Antrag auf die heutige Tagesordnung zu setzen.
Frau Satzer erläutert den vorliegenden Antrag der SPD-Fraktion. Aufgrund der Eilbedürftigkeit und eines bereits im Hauptausschuss abgelehnten Antrages habe sich die Fraktion entschlossen, den Antrag kurzfristig einzubringen.
Frau Warnecke bestätigt, dass ein Antrag in ähnlicher Form bereits im Hauptausschuss abgelehnt wurde. Frau Küll, die heute nicht an der Sitzung teilnehmen könne, sei als Psychotherapeutin Mitglied der Delegiertenversammlung und der KJG-Arbeitsgruppe der Psychotherapeutenkammer. Bekannt sei daher, dass es in Eimsbüttel keinen Mangel an Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendlichen gebe. In diesem Fall wäre auch nicht die im Petitum benannte Kammer die richtige Ansprechpartnerin sondern es müsste jemand aus dem Beratenden Fachausschuss Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung eingeladen werden. Vermutlich würde sogar Frau Küll in ihrer Rolle als Delegierte als Referentin für den JHA benannt werden. Die GRÜNE Fraktion schlägt vor, dass der Antrag zurückgezogen werde und Frau Küll sich zum Thema für die nächste Sitzung vorbereite oder den Antrag, da besonders im Erwachsenenbereich Probleme bei der Versorgung mit Psychotherapeuten bestünden, den Antrag in den Sozialraum-Ausschuss zu überweisen und die gesamte Bandbreite dort zu erörtern. Im Übrigen handele es sich um ein Gesundheitsthema, für das der JHA nicht zuständig sei.
Frau Schwarzarius hält Frau Küll als Referentin für eher befangen. Vielmehr sei es wichtig, dass mit beginnenden Präsenzunterricht in der kommenden Woche, dringend Informationen von Expertenseite zur Therapierung von Kindern und Jugendlichen erforderlich wären. Eine Aktualisierung oder Ergänzung der Ansprechpartner im Petitum sollte hierbei nicht das Problem sein. Sie bitte eindringlich um Zustimmung für den vorliegenden Antrag. Die Diskussion über Zuständigkeiten von Ausschüssen, halte sie hier für zu vernachlässigen, da es um die Belange der Kinder gehe.
Frau Nendza-Ammar unterstützt den Antrag. Insbesondere für Jugendliche und Kinder mit Migrationshintergrund bestehe sehr wohl eine Unterversorgung. Daher sollte man das Thema hier durchaus offiziell im JHA behandeln. Aus ihrer Zeit als Vorsitzende des JHA berichtet sie, dass es immer eine klare Trennung bei Vorträgen von Referent*innen zwischen Ausschussmitgliedern und externen Expert*innen gab.
Herr Heißner weist noch einmal daraufhin, dass das Thema, wenn auch mit leicht anderer Stoßrichtung, schon im Hauptausschuss diskutiert wurde und dort abgelehnt wurde. Für ihn komme der Antrag jetzt zu kurzfristig. Eine Thematisierung im JHA, obwohl im Bezirk Eimsbüttel keine Mangel am Psychotherapeuten bestehe und auch vor dem Hintergrund der bereits im Hauptausschuss erfolgten Diskussion, halte er für das falsche Verfahren. Er bitte die Antragsteller von der SPD-Fraktion, zu überlegen, ob dieses Thema nicht tatsächlich besser im Sozialraum-Ausschuss aufgehoben wäre. Zunächst bitte er aber aufgrund des Beratungsbedarfes um Vertagung des Antrages in die nächste Sitzung des JHA im Juni.
Frau Satzer weist daraufhin, dass der Antrag im Hauptausschuss eine andere Intention hatte. Bei der in der heutigen Sitzung vorliegenden Drucksache handele es sich um eine Referentenanforderung. Der Ergänzung des Petitums, wie von Frau Warnecke vorgeschlagen, stimme sie zu. Frau Küll halte sie jedoch in diesem Fall für befangen. Frau Satzer betont noch einmal, dass es sich hierbei nicht um ein reines Gesundheitsthema handele, sondern insbesondere die Belange von Kindern eine Rolle spielten. Daher sei der JHA der richtige Ort für dieses Thema. Sie bitte daher um Zustimmung des Antrages.
Herr Könecke fasst die Ergebnisse der Diskussion zusammen. Das Petitum der Drucksache 21-2048 wird wie folgt aktualisiert „Beratender Fachausschuss Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg“. Frau Warnreckes Antrag, die Drucksache 21-2048 in den morgen tagenden Hauptausschuss und von dort in den Sozialraum-Ausschuss zu überweisen bleibt aufrechterhalten.
Herr Heißner zieht den Antrag auf Verschiebung der Drucksache 21-2048 als nachrangig zurück.
Die Mitglieder diskutieren die weitere Vorgehensweise zum Abstimmungsverfahren.
Herr Könecke schlägt vor, zur nächsten Sitzung die Verfahrensweise offiziell zu klären und entscheidet zunächst ohne Rechtsgewähr, die Drucksache 21-2048 mit der bereits formulierten Änderung“ Beratender Fachausschuss Psychotherapie der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg“ im Petitum abzustimmen.
Ergebnis:
Namentliche Abstimmung:
Herr Könecke: Nein.
Herr Lamp`l: Nein.
Herr Heißner: Nein.
Frau Dewitz: Ja.
Herr Drößler: Nein.
Herr Kasprzack: Ja.
Herr Dr. Fischer: Nein.
Frau Erk: Nein.
Frau Nendza-Ammar: Ja.
Frau Pagels: Ja.
Frau Schwarzarius: Ja.
Frau Satzer: Ja.
Frau Wagner: Nein.
Frau Warnecke: Nein.
Die Drucksache 21-2048 wird mit 8 Nein-Stimmen und 6 Ja-Stimmen abgelehnt.
Frau Warnecke zieht den Antrag auf Verweisung der Drucksache in den Hauptausschuss bzw. Sozialraum-Ausschuss zurück.
Herr Könecke begrüßt Herrn Helling und Frau Scharffenberg vom Träger Lenzsiedlung e. V., die im JHA über die Arbeit des Trägers in der Kinder- und Jugendhilfe in der Zeit der Corona Pandemie berichten.
Herr Helling bedankt sich für die Einladung in den JHA und berichtet zunächst über die Historie des vor über 45 Jahren gegründeten eingetragenen Vereins Lenzsiedlung. Der Verein mache eine generationsübergreifende aus verschiedenen Zuwendungen finanzierte soziale Arbeit. Betrieben werde auch im Rahmen der Gemeinwesenarbeit das Bürgerhaus Lenzsiedlung, angeboten werde auch eine offene Seniorenarbeit. Derzeit seien 14 hauptamtliche Personen für den Träger tätig. Gerade in der Phase des Corona Lockdowns bestand die Herausforderung darin, mit unterschiedlichen Beschränkungen zu arbeiten. Insbesondere für die Senioren gab es fast gar keine Angebote. In allen Altersgruppen lasse sich in der Lenzsiedlung eine große materielle Not erkennen. Die grassierende Produktion von Ungleichheit mache sich in der Lenzsiedlung dadurch deutlich, dass bei 35% der Menschen die Transferleistungen bezögen, in einer krisenhaften Zeit als erstes die Arbeitsverträge gekündigt würden. Dieses bereite den Bewohner*innen vor Ort erhebliche finanzielle Sorgen und große Probleme bei der Bewältigung des Alltages. Teamübergreifend habe man daher begonnen, die Leute mit Lebensmitteln aber auch Sachmitteln zu versorgen. Dieses habe in der Zeit des Lockdowns auch geholfen, mit den Leuten vor Ort in Kontakt zu bleiben. Corona-konform habe man dieses Angebot aus dem Kiosk heraus organisiert. Auch Beratungsangebote im Eins zu Eins Kontakt wurden durchgehend aufrechterhalten. Genutzt wurde für die Information der Bewohnerinnen und Bewohner der Lenzsiedlung auch der Stadtteilbeirat. Die breite Aufstellung des Vereins erleichtere die Arbeit für die Menschen in der Lenzsiedlung erheblich.
Er lobt die von Herrn Dr. Schulhoff zu Beginn der Sitzung angesprochenen Mittel für Projektmaßnahmen bis 2023, hält aber auch längerfristige infrastrukturelle Maßnahmen für unbedingt erforderlich.
Die Stadt müsse erheblich mehr flankierende Maßnahmen zur Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit leisten. Vor Ort insbesondere auch im Hinblick auf den Neubau von 240 Wohnungen inklusive 110 öffentlich geförderter Wohnungen. Hier entstünden erhebliche weitere Bedarfe. Und dieses lasse sich auch grundsätzlich für die ganze Stadt anbringen.
Frau Scharffenberg berichtet, dass der Austausch mit Kindern und Jugendlichen wieder deutlich zugenommen habe. Zeitweise war die Einrichtung geschlossen, was zu Kontaktabbrüchen führte. Durch das jetzt wieder einsetzende Angebot im Außenbereich würden sich die Kontakte jedoch wieder erheblich verbessern. Angebote, die sonst in den Räumlichkeiten erfolgten, würden jetzt im Garten stattfinden und von den Kindern und Jugendlichen wieder sehr gut angenommen. Während des Lockdowns wurde ein großer Teil des Angebotes online durchgeführt, viele Dinge, die sich die Kinder und Jugendlichen gewünscht hätten, konnten umgesetzt werden. Auch die aufsuchende Arbeit wurde fortgesetzt, ein Verleih von digitalen Geräten wurde ebenfalls angeboten. Zum Teil konnten den Familien auch die Räumlichkeiten des Vereins angeboten werden, um in Ruhe für die Schule arbeiten zu können. Aktuell werde das Ferienprogramm vorbereitet.
Im Gespräch befinde man sich mit den Kindern und Jugendlichen auch wegen der aktuellen Aktionen der AfD rund um die Lenzsiedlung.
Herr Könecke bedankt sich im Namen des Ausschusses für Herrn Hellings und Frau Scharffenbergs Ausführungen. Die Diskussion über Aktivitäten der AfD wurde auch bereits im Hauptausschuss geführt und werde sehr ernst genommen.
Herr Lamp´l lobt die sehr gute integrative Arbeit des Vereins in der Lenzsiedlung. Er zeigt sich empört, dass die rechte Corona Leugner Szene die Situation zu nutzen versuche, einen Keil in die offene Kinder- und Jugendarbeit zu treiben. Auch die Aktivtäten der AfD wurden in der bezirklichen „AG 78“ diskutiert und es sei ihm wichtig, den Kolleginnen und Kollegen von Lenzsiedlung e. V. die volle Solidarität zu bekunden. Demokratie und demokratisches Lernen seien ein sehr wichtiges Gut und Rassismus dürfe keinen Platz in der offenen Kinder- und Jugendarbeit haben.
Herr Heißner schließt sich den Ausführungen seines Vorredners im vollen Umfang an und bittet die Verwaltung um Auskunft, ob es bereits Planungen für eine Erweiterung des Angebotes für Kinder und Jugendliche im Hinblick auf die von Herrn Helling erwähnte Erweiterung des Wohngebietes in der Julius-Vosseler-Straße gebe.
Zurzeit gebe es noch keine konkreten Planungen, erklärt Frau Schuck. Sie werde das Thema aber intern ansprechen und ggf. könne in der nächsten Sitzung des JHA aktuell berichtet werden.
Auch Frau Ahoto hat noch keine aktuellen Informationen.
Herr Könecke versichert dem Verein die volle Solidarität des JHA. Auch wenn die AfD rechtlich befugt sei Kleine und Große Anfragen an die Verwaltung zu stellen, dürfe die integrative Arbeit von Lenzsiedlung e. V. nicht in Frage gestellt werden. Die Fraktionen und die Trägervertreter*innen im JHA verurteilen dieses auf das Schärfste.
Wenn es die Corona Lage wieder zulasse würde der JHA gern auch einmal in den Räumlichkeiten des Trägers vor Ort tagen.
Herr Helling nimmt die Solidaritätsbekundungen dankend an und freut sich, wenn der JHA sobald wie möglich bei Lenzsiedlung e. V. zu Gast sein könnte.
Einleitend berichtet Herr Könecke, dass der JHA bereits vor eineinhalb Jahren vor Ort im Jugendclub getagt habe und in der letzten Sitzung im April die Bitte geäußert wurde, heute über den aktuellen Sachstand zu berichten.
Frau Sydow berichtet über den aktuellen Stand. Bekannt sei bereits die prekäre Raumsituation des Jugendclubs, verstärkt noch durch die Problematik, dass während der Corona Pandemie ein Raum nicht ausreichend zu belüften sei, sodass dieser gar nicht genutzt wurde. Es sei jetzt erfreulicherweise gelungen, in Kooperation mit dem SAJF-Projekt vor Ort Mittel für das nächste Jahr bereitzustellen, um zusätzliche Miete für die Erweiterung finanzieren zu können. Das benachbarte Kompetenzzentrum ziehe im Herbst dieses Jahres in das neue Nachbarschaftshaus in der Oliver-Lißy-Straße um, sodass die Räumlichkeiten frei würden. Mit der SAGA laufen bereits Verhandlungen, dass der Träger diese zur Vergrößerung des Jugendclubs anmieten könne. Geschaut werden müsse nunmehr, wie sich der Umbau realisieren lasse. Aus RISE-Mitteln könne die fachliche Beratung durch die STEG finanziert werden. Die tatsächliche Höhe der Miete sowie der Umbaukosten, sei noch zu klären. Hier bestehe aber Optimismus, dass eine positive Klärung herbeigeführt werde. Spätestens bis zum Ende des Jahres sollten die Planungen abgeschlossen sein.
Frau Willenborg berichtet, dass zurzeit nur 3 Besucher*innen in den Raum des Jugendclubs hereingelassen werden können. Ansonsten finde das gesamte Angebot vorwiegend im Außenbereich statt. Weiterhin wurde das Programm vormittags um den Homeschooling Bereich erweitert, um insbesondere die Grundschülerinnen und Grundschüler zu unterstützen. Die Besucher*innen werden jetzt an den Planungen zum Umbau des Jugendclubs beteiligt und Wünsche für die zukünftige Raumplanung würden in verschiedener Form abgefragt. Das Ganze werde in kreativer Form als ein Wunschkonzert durchgeführt, bei dem die Kinder und Jugendlichen sich einbringen könnten, was man an Ausstattung für einen großen Jugendclub benötige. Die seit einer Woche laufende Beteiligung werde sehr gut angenommen und es lägen auch bereits einige gute Ideen vor. Die Wünsche des fachlichen Konzeptes und die der Kinder und Jugendlichen lägen hierbei gar nicht weit auseinander. So würde dringend ein Mädchenraum benötigt, um die Mädchenarbeit im Stadtteil zu verbessern. Gerade durch die große Erweiterung des Wohngebietes entstünden erhebliche zusätzliche Bedarfe. Zurzeit liefen auch die Überlegungen an, wo der Jugendclub während der Umbaumaßnahmen untergebracht werden könne.
Herr Heißner bedankt sich für die gute Arbeit vor Ort. Es sei dort sehr wichtig, auch für die Zukunft ein gutes Konzept zu entwickeln. Von politischer Seite bestehe das Angebot, eine funktionierende Kinder- und Jugendarbeit zu unterstützen.
Auch Herr Lamp`l lobt die engagierte Arbeite der Kolleg*innen vor Ort und drückt die Daumen, dass die Planungen nach den Wünschen der Kinder und Jugendlichen weitestgehend umgesetzt werden können.
Herr Könecke regt an, nach der räumlichen Klärung und Fertigstellung wieder mit dem JHA im Hörgensweg zu Gast zu sein.
Herr Könecke erklärt, dass die Ergebnisse der Arbeitsgruppe aller Voraussicht nach in der Sitzung des JHA im Juni vorgestellt werden können.
Frau Warnecke berichtet, dass bereits ein Termin der AG Ombudsstelle stattgefunden habe und zwei weitere folgen würden. Der nächste Termin sei für den 02.06. vorgesehen und der Abschusstermin dann für den 16.06.2021. Zu diesem Termin möchte man auch die Verwaltung einladen. Im Termin am 02.06. habe es eine erste Ideensammlung gegeben.
Herr Heißner teilt mit, dass der Verband Kinder -und Jugendarbeit e. V. als Träger für die Fachstelle ausgewählt wurde. Hierzu habe man bereits Kontakt mit dem Träger zu einer möglichen Teilnahme an der nächsten Sitzung der AG aufgenommen.
Runder Tisch/Kinderrat
Frau Schuck berichtet zum Sachstand Runder Tisch/Kinderrat (Beschluss des JHA vom 24.02.2021). Hierzu werden insbesondere Kinder und Jugendliche eingeladen. Aus allen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit werden Beteiligte teilnehmen. Die Vorbereitungen schreiten voran. Frau Schuck verweist auf die Terminkollision mit der AG Ombudsstelle. Beide Sitzungen seien für den 16.06.2021 vorgesehen. Zu klären sei noch die Teilnahme aus der Politik. Hierfür habe man maximal 5 Personen vorgesehen, da sonst der Rahmen des Runden Tisches gesprengt werde. Die Kinder und Jugendlichen sollen hierbei absolute Priorität und auch das erste Rederecht erhalten.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fraktionen:
Frau Küll (Fraktion DIE GRÜNEN)
Frau Schwarzarius (SPD-Fraktion)
Herr Könecke (CDU-Fraktion)
Frau Iversen (Fraktion DIE LINKE)
Frau Krüger (FDP-Fraktion)
Hamburger Tag der Familien am 28.08.2021
Herr Könecke bittet die Verwaltung, insbesondere dem Dezernenten für Soziales, Jugend und Gesundheit, Herrn Requardt, mit dem Rechtsamt Eimsbüttel in Kontakt zu treten, da bislang für die Durchführung von digitalen Sitzungen des JHA keine Rückmeldung erfolgt sei. Es liege nach wie vor keine Formulierungsvorschlag vor.
Weiterhin teilt Herr Könecke mit, dass die Sitzung des JHA nach der Sommerpause Ende August nach Möglichkeit wieder in Präsenz stattfinden solle. Dieses werde aller Voraussicht nach dann im Hamburg-Haus sein.
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