Herr Könecke bedankt sich im Namen des Ausschusses für die Möglichkeit, die heutige Sitzung beim ASP Linse stattfinden zu lassen.
Frau Langenkamp, Leiterin seit letzten März, berichtet, dass hier insgesamt vier Betreuerinnen und Betreuer auf 2,75 Stellen arbeiten. Im Kinderhaus würden 6 bis 13-jährige Kinder betreut, im Jugendclub 12 bis 21-jährige Jugendliche. Der ASP bestehe aus zwei Häusern. Insgesamt gebe es sehr viel Außenaktivität, wie Fußball, Basketball etc. Im Innenbereich könne z. B. Kicker und Dart gespielt werden. Weiterhin biete man Boxtraining, Yoga und einen Kochkurs inklusive interkulturellem Kochen mit eingeladenen Familien an.
Es folgt ein Rundgang über das Gelände des ASP sowie durch beide Häuser. Frau Langenkamp beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder. So besuchen den ASP täglich ca. 30 bis 40 Kinder und Jugendliche. Sie berichtet, dass aufgrund des knappen Personalbestandes häufig nur ein Haus geöffnet werden könne.
Herr Könecke bedankt sich für die interessante Führung und die Gastfreundschaft.
Herr Könecke begrüßt noch einmal die Ausschussmitglieder und die Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung sowie Frau Laue vom Inklusionsbeirat Eimsbüttel. Herr Könecke stellt die Anzahl der stimmberechtigen Mitglieder fest.
Es sind zu Beginn der Sitzung 10 stimmberechtigte Mitglieder inklusive Vertretungen anwesend.
Die Niederschrift über die Sitzung vom 21.02.2024 wird genehmigt.
Es liegen keine Meldungen vor.
Herr Könecke begrüßt Frau Prof. Voigts von der HAW.
Frau Prof. Dr. Voigts stellt das partizipative Forschungsprojekt zur Beteiligung junger Menschen aus unterschiedlichen Lebenslagen in der Stadtgesellschaft Hamburg „Die Stimmen Jugendlicher hörbar machen“ im Rahmen einer Power-Point-Präsentation vor (die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt). Sie berichtet über Ziele, Vorgehen und Fokus, stellt die Kooperationspartner:innen vor, geht auf den Forschungsprozess ein, stellt die Themen der Befragung vor und präsentiert ausgewählte Ergebnisse und Handlungsideen. Abschließend erläutert sie zehn Perspektiven für die Jugendbeteiligung in Hamburg und zeigt die Praxisansätze der Beteiligung auf.
Herr Dr. Fischer bedankt sich für die Arbeit von Frau Prof. Voigts und ihres Kollegen. Ihm sei die Thematik aus eigenen Erfahrungen mit Jugendlichen bekannt. Jugendliche fühlen sich in vielen Bereichen „lost“. Auch ähnliche Studien in Deutschland zeigten dieses im Vergleich.
Dass Jugendliche Jugendliche befragen sei ihr bislang nicht weiter bekannt, erläutert Frau Prof. Dr. Voigts. Anderswo wurde ein derartiges Projekt mit wissenschaftlichem Hintergrund noch nicht durchgeführt.
Auch Frau Wolf bedankt sich für die ausführliche Studie und meint, dass ein Widerspruch bestehe. Einerseits finde man die Jugendlichen in der Schule, wo sich diese mehr politische Themen im Rahmen der Partizipation wünschten, andererseits gebe es auch eine Art „Flucht“ vor mehr Beteiligung. Sie fragt, ob z. B. mehr Jugendliche an den Regionalausschüssen teilnehmen könnten, indem diese in die Schulen gingen.
Die Mehrheit der Jugendlichen schätzen die Gremienform der Erwachsenen nicht, erklärt Frau Prof. Dr. Voigts. Hierfür gebe es bei ihnen bislang keine Motivation.
Frau Dr. Riegel lobt den guten informativen Vortrag und hält eine räumliche Benennung für sinnvoll, indem sich die Frage stelle, wie die OKJA aus den Quartieren hierfür breiter aufgestellt werden könne.
Es müsse flächendeckend sein, eigentlich in einem Radius von 800 Metern, erklärt Frau Prof. Dr. Voigts. Die Einrichtungen der OKJA seien in Hamburg viel zu weit voneinander entfernt. Sozialraumanalysen wären erforderlich.
Frau Wagner hält es für notwendig, dass bei neu entstehenden Quartieren unbedingt darauf geachtet werden müsse, was vor Ort für Kinder und Jugendliche erforderlich sei. Gremien müssten insgesamt niedrigschwellig gestaltet sein. Die Mitwirkung der Jugendlichen müsse gerade in den Bezirksversammlungen gestärkt werden.
Herr Fischer macht deutlich, dass keine Themen „von oben herab“ vorgegeben werden dürften. Tägliche Gespräche im Alltag seien besonders wichtig. Hier habe die OKJA die Aufgabe dieses zu bündeln. Es sei erforderlich, sich insgesamt ausreichend Zeit zu nehmen und den Kindern und Jugendlichen zuzuhören.
Frau Warnecke sei seit 5 Jahren dabei, sich intensiv mit der Kinder- und Jugendbeteiligung zu beschäftigen. Jugendparlamente und andere Beteiligungsformate sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Es sei ein schwerer Fehler im System, dass z. B. am JHA keine jungen Menschen teilnehmen. Daher halte sie die Befragung von Jugendlichen zu Jugendlichen für sehr positiv und sinnvoll.
Die Teilnahme einzelner Jugendlicher hier im JHA halte sie nicht für sinnvoll, erklärt Frau Prof. Dr. Voigts. Es mache vielmehr Sinn, direkte Diskussionen in Gruppen von Jugendlichen zu fördern und dann darüber nachzudenken wie die Themen in diese Gremien wie z. B. den JHA kämen.
Herr Könecke bedankt sich im Namen des Ausschusses bei Frau Prof. Dr. Voigts für die ausführlichen Informationen.
Anlagen
TOP 5 PPP_Stimmer Jugendlicher hörbar machen_24042024 (758 KB)
Herr Könecke begrüßt Frau Kowalski, die als Regionalbeauftrage die Nachfolge von Herrn Dr. Freitag angetreten hat.
Frau Kowalski stellt sich und ihre Aufgaben als Regionalbeauftragte und Koordinatorin für die Beteiligungsprozesse im Bezirk Eimsbüttel kurz vor. Im Rahmen einer Power-Point-Präsentation (die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt) gibt sie einen Überblick über den Jahresbericht zur Kinder- und Jugendbeteiligung 2022/2023. Sie erläutert die Grundlagen des Berichtes, stellt das Formular zur Beschreibung der jeweiligen Aktivitäten in den Einrichtungen der OKJA sowie der Verwaltung vor und geht auf die Bilanz des Berichtes ein. Frau Langenkamp erläutert am Beispiel des ASP Linse die Aktivitäten zur Beteiligung in der Einrichtung. So gab es u. a. einen Jugendtalk und eine Kinderkonferenz. Beteiligung sei im ASP Linse alltäglich. Die Kinder und Jugendlichen erarbeiten sich Partizipationskonzepte (z. B. Boxtraining) und aktuell sind die Themen Rückzugräume, Umbau des Computerraumes und die Gestaltung des Bauwagens auf der Tagesordnung. In beiden Häusern würde auch das Programm in den Ferien intensiv diskutiert. Abschließend gibt Frau Kowalski einen Ausblick über das weitere Vorgehen bei der Kinder- und Jugendbeteiligung.
Herr Könecke bedankt sich bei Frau Kowalski für die Erstellung des Jahresberichtes und bei Frau Langenkamp für die guten und interessanten Beispiele der Beteiligung hier vor Ort beim ASP Linse.
Frau Warnecke verweist auch auf die Beteiligung in der Verwaltung. Zum Thema sichere Schulwege wurden Kinder und Jugendliche in das Mobilitätsforum des Mobilitätsausschusses eingeladen. Dieses habe sich als durchaus hilfreich erwiesen. Sie appelliere an die Verwaltung, hier noch intensiver zu agieren. Der § 33 des Bezirksverwaltungsgesetzes (BezVG) richte sich in erster Linie an die Verwaltung, Kinder und Jugendliche zu beteiligen. Hier könne die OKJA unterstützend einwirken.
Frau Kowalski erklärt, dass bei den Ansprechpartner:innen vor Ort im Bezirksamt, wer spricht wen an, noch Verbesserungen erforderlich seien. Sie entwickele hierzu Konzepte.
Zur vorliegenden Drucksache weist Herr Könecke auf Frau Wagners Befangenheit gemäß
§ 6 Absatz 3 BezVG hin.
Herr Kopetsch erläutert die vorliegende Drucksache.
Herr Heißner kündigt die Enthaltung der CDU Fraktion an, da die CDU Anträgen der der Fraktion DIE LINKE grundsätzlich nicht zustimme.
Frau Krüger erklärt, dass die FDP Fraktion den Antrag mit zeichnen möchte.
Die Fraktionen Die Grünen und DIE LINKE stimmen dem zu.
Ergebnis:
Die Drucksache 21-4694 wird bei 6 Ja-Stimmen und 2 Enthaltungen einstimmig beschlossen. Es erfolgt die Überweisung in die Bezirksversammlung.
Frau Sydow berichtet, dass der Träger Hamburger Kinder- und Jugendhilfe seine Trägerschaft des ASP Falkengrund in Eidelstedt-Nord zum 31.08. 2024 aufgeben werde. Das Jugendamt plane hier kein Intersessenbekundungsverfahren zur Suche eines neuen Trägers, da die Nutzung hier in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen sei. Die Örtlichkeit liege zu weit abseits und werde insbesondere im Winter kaum genutzt. Der pädagogische Auftrag der OKJA könne hier nicht mehr erfüllt werden. Die Anlage solle aber trotzdem erhalten werden. Hierzu gebe es Überlegungen mit Trägern, Kitas und Schulen vor Ort. Die Idee bestehe darin, vormittags außen eine Wald-Kita einzurichten und die OKJA könne das Gelände z. B. nachmittags für Beratungsangebote nutzen. So käme es zu einer gemeinsamen Nutzung von Kita und OKJA.
Frau Bahr macht deutlich, dass Eidelstedt aufgrund er sozialen Struktur unbedingt Angebote der OKJA benötige. Hier spiele auch insbesondere die Verbesserung der Erreichbarkeit eine wichtige Rolle.
Frau Dr. Riegel begrüßt den innovativen Vorschlag, aus bestehenden Ressourcen diese vorgeschlagene Nutzung zu erreichen und wünscht dabei viel Erfolg.
Auch Frau Wolf bestätigt diese Auffassung, dort etwas neues Offenes zu machen.
Herr Könecke verweist auf die letzte Sitzung der Legislaturperiode am 29.05. in der Jugendberatung Apostelkirche. Auch diese Sitzung wird bereits um 17.30 Uhr beginnen.
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