Frau Nendza-Ammar begrüßt die Ausschussmitglieder und die Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung, insbesondere Herrn Polte, den Leiter der Abteilung Stadtgrün des Fachamtes Management des öffentlichen Raumes und bedankt sich bei Herrn Kranz und Frau Wiebe für die Einladung in die Jugendberatung Apostelkirche. Weiterhin stellt Frau Nendza-Ammar die Stimmberechtigungen fest.
Es sind 14 stimmberechtigte Mitglieder inklusive Vertretungen anwesend.
Es liegen keine Meldungen vor.
Die Niederschrift über die Sitzung vom 17.04.2019 wird einstimmig genehmigt.
Zur Genehmigung der Baumaßnahmen durch den JHA präsentiert Herr Polte die Details des Vorhabens (PowerPoint Präsentation siehe Anlage).
Herr Burg äußert als erstes, wie treffend er die Gestaltung eines Spielplatzes am Wasser finde, fragt jedoch nach den Sicherheitsmaßnahmen, vor allem in Bezug auf die Nähe zum See.
Der Spielbereich sei eingezäunt, für die Seetreppe sei bisher kein Geländer geplant, erwidert darauf Herr Polte.
Auf die Frage nach der Tiefe des Sees antwortet er, dass diese zwei bis drei Meter betrage.
Ergänzend weist er darauf hin, dass der See ohnehin nicht als Badestelle vorgesehen sei.
Herr Harringa betont seine Begeisterung für die Idee dieses außergewöhnlichen Spielplatzes und erkundigt sich, ob dies ein genereller neuer Standard für Spielplätze sei und welches Budget dafür aufgebracht würde. Außerdem geht er auf die Sicherheitsfrage ein und möchte wissen, ob das Tor zum Seeweg von den spielenden Kindern zu öffnen sei.
Hierauf antwortet Herr Polte, dass das Tor für Kinder nicht leicht zu öffnen sei und somit gewährleistet sei, dass der See keine Gefahr für Kinder auf dem Spielplatz darstelle. Das Budget für das Projekt, welches Ende 2019 fertiggestellt sein solle, betrage 700.000 Euro (Baukosten: 540.000 Euro; Baunebenkosten 160.000 Euro).
Frau Hacaturyan-Riehl äußert ebenfalls, dass Sie begeistert von der Gestaltung des Platzes sei, und ergänzt, dass sich einige in Hamburg liegende Spielplätze in Wassernähe befänden und die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Rahmen definitiv ausreichend seien.
Die Durchführung der Revitalisierung des Spielplatzes in der Parkanlage „Am Ziegelteich“ wird einstimmig beschlossen.
Zusätzlich informiert Herr Polte die Mitglieder über die Fertigstellung des Spielplatzneubaus Vogt-Kölln-Straße 52 am 17.04.2019.
Herr Kranz und Frau Wiebe heißen den JHA herzlich Willkommen in der Jugendberatungsstelle Apostelkirche, welche auf 50 Jahre Geschichte und Erfahrung zurückblicke.
Ihre Arbeit habe drei Schwerpunkte:
Die Beratung und Begleitung junger Menschen, die integrierte Suchtberatungsstelle (welche auch präventiv arbeite) und die Schulkooperation.
Die Beratungsstelle sei kein Jugendclub mehr, sondern konzentriere sich vorwiegend auf die Beratung und Begleitung der Jugendlichen. Generell kooperiere die Jugendberatungsstelle mit den Behörden und Ämtern sehr gut, begleite die Jugendlichen auch bei Behördengängen und kläre sie über ihre diesbezüglichen Unterstützungsmöglichkeiten auf.
Im Einzelnen würden die fünf Mitarbeiter*innen (verteilt auf 3,75 Stellen) der Beratungsstelle in dem von der Kirchengemeinde kostenfrei zur Verfügung gestellten Gebäude in folgenden Lebenssituationen die bis zu 27 Jährigen beraten:
Beratung und Begleitung
Hilfe in prekären Lebenslagen, z.B. bei materieller Unterversorgung, psychischen Erkrankungen oder Schwierigkeiten, aber auch bei Kriminalität u.a. in Form von Begleitung zum Gericht.
Unterstützung für volljährig gewordene Personen aus den Hilfen zur Erziehung (HzE-Fälle), welche aufgrund ihres Alters diese nicht mehr bewilligt bekommen können und somit u.a. ihre Jugendwohnung verlassen müssen. Hierbei kooperiere die Beratungsstelle häufig mit der Fachstelle für Wohnungsnotfälle des Bezirksamtes Eimsbüttel.
Seit 1998 sei es den wohnungslosen Jugendlichen zusätzlich zu der angebotenen Beratung und Unterstützung außerdem möglich, die Jugendberatungsstelle Apostelkirche als Melde- bzw. Postanschrift z.B. zur Haftvermeidung oder für den Kontakt zu Behörden zu nutzen.
Seit 4 Jahren sei auch die Hilfe bei der Ausbildungs- bzw. Jobsuche Teil des Angebotes, dadurch sei eine gute Kooperation mit der Jugendberufsagentur entstanden. Auch Bewerbungen würden die Mitarbeiter*innen mit den Jugendlichen schreiben.
Niedrigschwellige Hilfen biete die Beratungsstelle ebenfalls an; vor allem könne dort Wäsche gewaschen, geduscht und gegessen werden.
Integrierte Suchtberatungsstelle
All diese Angebote seien auch für die integrierte Suchtberatungsstelle wesentlich, da ein gesichertes Leben für eine nachhaltige Aufarbeitung der Sucht grundlegend sei.
Schulkooperation mit der Ida-Ehre-Schule
Für Schulverweigerer der Klassen 9-10 bestehe ein Projekt, in welchem diesen in der Beratungsstelle ermöglicht werden solle, den Schulabschluss zu erreichen.
Weiterhin bestehe ein Nachhilfeangebot.
Abschließend betont Herr Kranz die fünf Standards, welche sich die Jugendberatungsstelle Apostelkirche als Grundlage für ihre Arbeit gesetzt habe:
Vertraulichkeit
Freiwilligkeit
Niedrigschwelligkeit
Parteilichkeit
Akzeptanz.
Herr Könecke erkundigt sich nach den Ausführungen durch Herrn Kranz nach der ungefähren Beratungs- bzw. Unterstützungsdauer und inwiefern die Beratungsstelle mit Ehrenamtlichen zusammen arbeite.
Daraufhin antwortet Herr Kranz, dass die Beratungsdauern sehr individuell seien und von einer einmaligen Beratung bis zu jahrelanger Unterstützung reichen würden. Da es schwierig sei, irreguläre Mitarbeiter*innen in die vertraulichen Prozesse einzubinden, könnten leider keine Ehrenamtlichen oder Praktikanten in der Jugendberatungsstelle beschäftigt werden.
Herr Weiler fragt nach eventuellen Kooperationen mit anderen kirchlichen Stellen.
Die Beratungsstelle gehöre zum Kirchenkreis Ost, antwortet Herr Kranz, außerdem bestehe eine Zusammenarbeit mit der Diakonie und man würde sich an der AG evangelische Sozialarbeit beteiligen. Zusätzlich würden teilweise Projekte mit Konfirmanden durchgeführt.
Auf Frau Iversens Nachfrage, gibt Herr Kranz die Auskunft, dass in Hamburg Winterhude eine ähnliche Einrichtung bestehe. Das Klientel der Jugendberatung Apostelkirche komme aus ganz Hamburg und darüber hinaus.
Aufgrund der augenscheinlich teilweise hohen Belastung der Mitarbeiter*innen erkundigt sich Herr Burg nach möglichen Fortbildungen oder Beratungen dieser.
Zweimal jährlich würde eine Supervision mit einer Psychologin im Diakonischen Werk stattfinden, außerdem fänden einmal wöchentlich Teamsitzungen statt. Fortbildungen könnten leider nur wenige wahrgenommen werden, da das Budget hierfür recht knapp sei. Außerdem würde immer jemand von ihnen an Bewerbungsgesprächen für neue Mitarbeiter*innen teilnehmen, um eine best mögliche Besetzung und eine gute Zusammenarbeit des Teams zu erreichen, erklärt Herr Kranz.
Herr Harringa möchte wissen, inwiefern die Kirche ein Unterkunftsangebot für obdachlose Jugendliche hat.
Leider habe die Gemeinde selber derzeit keine Möglichkeiten, Obdachlose unterzubringen. Betroffene würden an Angebote der FHH vermittelt werden, antwortet Herr Kranz.
Frau Nendza-Ammar bedankt sich bei Herrn Kranz und Frau Wiebe für die Vorstellung der Jugendberatungsstelle Apostelkirche und die Gastfreundschaft.
Herr Requardt gibt die Mitteilung der Verwaltung bekannt:
Informationen zum Bericht der Enquete-Kommission
Nachdem der Bericht der Enquete-Kommission veröffentlicht wurde, hat mittlerweile die Auseinandersetzung und Befassung mit den Empfehlungen auf der Fachebene begonnen.
Am 09.05.19 fand ein Fachtag statt, auf dem der Vorsitzende Prof. Schrapper nochmal umfänglich zu Anlass, Arbeitsweise und Ergebnissen der Enquete-Kommission vorgetragen hat.
Inzwischen beschäftigen sich sowohl die BASFI und die Bezirksämter mit der Frage, wie die Empfehlungen aufgegriffen und in der Weiterentwicklung berücksichtigt werden können.
Die Empfehlungen werden von den Jugendämtern begrüßt. Derzeit wird an einem Entwurf zu einem möglichen Umsetzungsplan gearbeitet. Es besteht das Ziel, dass alle sieben Jugendämter diesen gemeinsam verfolgen. Jugendämter und Fachbehörde sind ebenfalls dabei, sich miteinander abzustimmen.
Alle Mitglieder der Jugendhilfeausschüsse und des Landesjugendhilfeausschusses sind am 24.06.19 zu einem fachlichen Austausch vom Leiter des Amts für Familie eingeladen worden.
Siehe unter TOP 4.
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Frau Nendza-Ammar bedankt sich bei den Mitgliedern des JHA Eimsbüttel für die konstruktive Zusammenarbeit während der vergangenen Legislaturperiode, insbesondere für die Unterstützung als Vorsitzende als Nachfolgerin des überraschend zu Beginn der neuen Amtszeit des JHA verstorbenen Vorsitzenden Herrn Ewe.
Die Mitglieder der Fraktionen sowie Herr Requardt würdigen die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Ausschuss und verabschieden den stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Brayer, der in der kommenden Legislaturperiode nach langjähriger Mitarbeit nicht mehr für einen Sitz im JHA kandidieren wird.