Zukunftsforum Eimsbüttel 2040 Neue Entwicklungen in Mobilität, Umwelt, Wohnen
Letzte Beratung: 28.03.2019 Bezirksversammlung Ö 9.1
Mit dem räumlichen Leitbild Eimsbüttel 2040, das die Bezirksversammlung am 22. Februar 2018 verabschiedet hat, hat sich der Bezirk nach einer intensiven Bürgerbeteiligung auf den Weg gemacht, eine städtebauliche Perspektive und damit eine Orientierung für die künftige Entwicklung Eimsbüttels zu entwerfen. Die Qualitäten Eimsbüttels als lebenswerter, sozialer und ökologischer Bezirk in einer wachsenden Stadt sollen erhalten und weiter gestärkt werden.
Das Leitbild formuliert die vier übergeordneten Ziele „Qualitätsvolle Grünflächen“, „Lebendige Kerne“, „Neue Schnellbahnen“ und „Attraktive Magistralen“. Diese sind im weiteren Prozess räumlich und inhaltlich weiter auszuarbeiten und mit Inhalten zu füllen. Dies soll insbesondere unter dem Gesichtspunkt zukünftiger Herausforderungen, neuer Entwicklungen und Trends geschehen.
Gesellschaftliche und technische Entwicklungen werden neben diesen Zielen auch das Wohnen beeinflussen. Bauliche Strukturen werden sich dem demographischen Wandel, der fortschreitenden Urbanisierung, Nachhaltigkeit und Ökologie anpassen. Der Städtebau muss den Herausforderungen des Gesellschafts- wie des Klimawandels Rechnung tragen, bspw. durch integrativen und inklusiven sowie sozialen Wohnungsbau, oder durch hohe Energiestandards für Wohnungs-Renovierungen und -Bau, aber auch die Vorbereitung auf Extremwetterereignisse.
Ein innovativer Städtebau ermöglicht überdies nicht nur eine Integration unterschiedlicher Lebensbereiche wie Wohnen, Arbeiten und Konsum – auch neue Wohnformen werden selbstverständlicher. So ist zu beachten, dass die Notwendigkeit des Wohnungsbaus heute vor allem mit gesellschaftlichen Veränderungen zusammenhängt, zum Beispiel mit dem signifikanten Anstieg von Single- und Kleinfamilien-Haushalten. Um mit diesen Entwicklungen umgehen zu können, brauchen wir sowohl für den Bestand als auch für Neubauten neue Wohntypen wie bspw. Wohn-Sharing- und Tausch-Modelle, innovative Baugemeinschaften und Mehrgenerationenhäuser.
So nimmt auch die Mobilität Einfluss auf die Stadtplanung der Zukunft. Trends wie der Rückgang der Autonutzung (zwischen 2008 und 2017 sank der Anteil des Motorisierten Individualverkehrs an der Wegenutzung im Bezirk Eimsbüttel von 36% auf 31%) oder die steigende Wertschätzung öffentlicher Räume als Flächen des Aufenthalts und der Lebensqualität müssen sich auch in der Gestaltung von Quartieren und der Schwerpunktsetzung von Mobilitätsangeboten widerspiegeln.
Gerade in verdichteten Gebieten wie dem Eimsbütteler Kerngebiet sind Antworten darauf zu geben, wie Mobilität mit möglichst geringem Flächenverbrauch, Lärm- und Luftschadstoffemissionen abgewickelt werden kann. In diesen Überlegungen sollten ÖPNV-Konzepte (auch unter Einbezug technischer Innovationen wie autonomer Shuttle-Busse), Sharing-Angebote und eine fuß- und fahrradfreundliche Infrastruktur eine zentrale Rolle spielen. Außerdem sind sowohl für Neubau- als auch für Bestandsquartiere Konzepte für eine Stadt der kurzen Wege und für die Lösung gegenwärtiger Probleme wie Anlieferung/Logistik und zugeparkte Straßenräume zu entwickeln.
Es gilt daher, den Eimsbütteler Städtebau der Zukunft frühzeitig auf die zu erwartenden Entwicklungen auszurichten. Als geeignete Plattform für den Austausch von Verwaltung, Politik und maßgeblichen Trägern öffentlicher Belange sowie Expertinnen und Experten sollte daher ein Zukunftsforum Eimsbüttel 2040 einberufen werden, welches sich mit den Zielen des Räumlichen Leitbilds Eimsbüttel 2040 auseinandersetzt und dieses für die bezirkliche Entwicklung konkretisiert.
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Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, ein Zukunftsforum Eimsbüttel 2040 einzuberufen und zu verstetigen, um mit Vertreterinnen und Vertretern der Bezirksversammlung sowie maßgeblichen Akteuren, Expertinnen und Experten eine Konkretisierung des Leitbildes Eimsbüttel 2040 – insbesondere im Hinblick auf neue Trends und Herausforderungen in den Schwerpunktbereichen Mobilität, Umwelt und Wohnen – zu beraten.
Dazu soll zunächst ein Konzept für öffentliche und expertengestützte Veranstaltungsformate erarbeitet und dem Stadtplanungsausschuss unter Zuladung des Verkehrsausschusses vorgelegt werden.
Rüdiger Rust und SPD-Fraktion
Ali Mir Agha und GRÜNE- Fraktion
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