21-2360

Weiterentwicklung Puckholm und Nebenstraßen

Beschlussempfehlung Ausschuss

Letzte Beratung: 30.09.2021 Bezirksversammlung Ö 10.12

Sachverhalt

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drs.-Nr.

Ergebnis

RaLoNiS (Antrag der SPD-Fraktion)

17.05.2021

16.6

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Antrag der SPD-Fraktion)

31.05.2021

14.1

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Antrag der SPD-Fraktion)

21.06.2021

16.2

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Antrag der SPD-Fraktion)

09.08.2021

17.

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Antrag der SPD-Fraktion)

23.08.2021

15.1

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Gemeinsamer Antrag SPD-, GRÜNE- und CDU-Fraktion)

06.09.2021

14.1

21-1993

Die Drucksache wird vertagt

RaLoNiS (Gemeinsamer Antrag SPD-, GRÜNE- und CDU-Fraktion)

20.09.2021

15.1

21-1993

Der Drucksache wird bei Stimmenenthaltungen der FDP- und AfD-Fraktion, einstimmig zugestimmt.

 

Im Gebiet zwischen der Süntelstraße und Halstenbeker Straße in Schnelsen liegen das Albertinen Krankenhaus, die Gleise der AKN und Wohngebiete eng beieinander. Hinzu kommt der Schwerlast- und Pendlerverkehr aus Schleswig-Holstein. Schon heute kommt es daher in den Straßen wie z. B. dem Puckholm zu einem konstant hohen Durchgangsverkehr. Durch den Ausbau des Albertinen Krankenhauses sowie der S-Bahn, den Bau einer Stadtteil-Campus-Schule sowie die allgemeine Nachverdichtung wird dieses Gebiet in den kommenden Jahren noch stärker belastet werden.

Das Wohngebiet ist flächendeckend als Tempo 30 Zone ausgewiesen. Dennoch wird die Straße Puckholm stark als Durchgangsstraße genutzt, Anwohner*innen beschweren sich wiederholt und mit Nachdruck über zu schnelle Durchfahrten, zu schmale Gehwege – insbesondere in Hinblick auf den sicheren Weg zur Schule – und eine starke Nutzung durch Lkw-Verkehr aus dem angrenzenden Gewerbegebiet, die durch das Wohngebiet fahren, um Stau auf der A23 zu umgehen.

Um aus dem Wohngebiet mit flächendeckend Tempo 30 und überwiegend sehr schmalen Straßen ohne Gehwege den Durchgangsverkehr auszuschließen, wird in der besonders stark vom Durchgangsverkehr belasteten Straße Puckholm eine Modalsperre vorgeschlagen. Diese Modalsperre soll das Durchfahren jeglichen motorisierten Individualverkehrs verhindern. Fahrrad-, Fuß- und Buslinienverkehr sollen weiterhin die Durchfahrt durch den Puckholm erlaubt sein.

Für diese Modalsperre werden verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, darunter ein kurzer Abschnitt Kommunaltrasse oder ein kurzer Abschnitt „Durchfahrt verboten“ (Zeichen 250) plus Zusatzzeichen „Linienverkehr frei“ und „Radfahrer frei“. Die Abschnitte sollen so gewählt werden, dass Anwohner*innen möglichst wenig beeinträchtigt werden.

Der parallel verlaufende Relllinger Weg weist im Norden bereits ein Verbot der Einfahrt (Zeichen 267) auf, so dass sich die Schleichverkehre aus dem Gewerbegebiet nicht dorthin verlagern werden. Die anderen Wohnstraßen sind sehr schmal , so dass davon ausgegangen werden kann, dass diese durch die dort parkenden, das zügige Durchfahren behindernden Fahrzeuge deutlich unattraktiver sind, als die bisherige Route durch den Puckholm. Für das zu erstellende bezirkliche Verkehrskonzept sind diese Straßen trotzdem mitzudenken.

 

 

Petitum/Beschluss

1. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, eine Referentin/einen Referenten des zuständigen Fachamts in eine der kommenden Sitzungen des Regionalausschusses zu entsenden, um über die Verkehrssituation im Gebiet zwischen Halstenbeker Straße und Süntelstraße zu berichten.

Dabei sollen insbesondere folgende Punkte erörtert werden:

a) Maßnahmen und Planungen zur Entlastung der Straße Puckholm vom Durchgangsverkehr, insbesondere der Lkw-Verkehre aus dem benachbarten Gewerbegebiet, die den Stau auf der A23 zu umgehen versuchen.

-  Darunter ist als eine Maßnahme zu prüfen, eine Modalsperre einzurichten, z.B. als kurzer Abschnitt Kommunaltrasse (vgl. LSBG: Verkehrsplanung, Kurze Begriffserläuterungen, Juni 2018, S. 24) oder als kurzer Abschnitt „Durchfahrt verboten“ (Zeichen 250) plus Zusatzzeichen „Linienverkehr frei“ und „Radfahrer frei“. Die Abschnitte sollen so gewählt werden, dass Anwohner*innen möglichst wenig beeinträchtigt werden.

-  Es sollen die möglichen Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr dargestellt und zudem erläutert werden, nach welchen Kriterien und Vorschriften das Vorschriftzeichen 250 zulässig ist und eine sogenannte Kommunaltrasse eingerichtet werden kann.

- Ferner ist zu skizzieren, wie eine Modalsperre mit geringem Aufwand als Verkehrsversuch getestet werden kann.

b) Wie die Sicherheit der Schulwege (auch unter Berücksichtigung des künftigen Schulstandorts) sowie die Fuß- und Radwegeverbindungen zum künftigen S-Bahn-Halt Schnelsen-Süd und zum Albertinen-Krankenhaus gewährleistet werden soll

c) In Zusammenarbeit mit der zuständigen Verkehrsdirektion die Prüfung von Maßnahmen, um in der Straße Puckholm Gehwegüberfahrten v.a. durch Busse oder Lkw zu unterbinden.

2. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die Behörde für Inneres und Sport um Folgendes zu ersuchen:

a) im Hinblick auf eine mögliche Gefahrenlage durch den Schwerlastverkehr eine erneute Prüfung eines Lkw-Durchfahrtsverbots für die Wohngebietsstraßen vorzunehmen (vgl. auch Regelung in der Fangdiekstraße), insbesondere auch vor dem Hintergrund der in einem TV-Beitrag dokumentierten Situation: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hamburg_journal/Anwohner-im-Puckholm-kaempfen-fuer-Verkehrsberuhigung,hamj107692.html

b) eine Vorstellung des Unfallgeschehens an der Süntelstraße mit Personenbeteiligung von Kindern im Hamburger wie auch im Rellinger Teil (Adlerstraße), insbesondere die Unfälle im Bereich Albertinen: (siehe u.a.: Ein Unfall ist genug: Jetzt bitte handeln - Niendorfer Wochenblatt vom 30.10.2019) sowie die Unfälle zweier Kinder mit Todesfolge (www.abendblatt.de/region/pinneberg/article120161223/Gefahr-fuer-Kinder-waehrend-der-Hauptverkehrszeit.html) im Regionalausschuss Lokstedt/Niendorf/Schnelsen.

c) Außerdem sollen die Möglichkeiten der Einrichtung eines verkehrsberuhigten Bereichs (Verkehrszeichen 325.1) dargelegt werden.

d) die Erläuterung der Zwischenergebnisse zur Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht in der Süntelstraße im Regionalausschuss.

3. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft darum zu ersuchen, eine Messung der Feinstaub- und Mikrofeinstaub-Belastung durch die A23 im Bereich Halstenbeker Straße, Wietersheim, Rellinger Weg und Puckholm vornehmen zu lassen. Auftretende Kosten sollen der Bezirksversammlung vorab bekannt gegeben werden.

4. Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die Behörde für Verkehr und Mobilitätswende zu ersuchen, sich gegenüber dem Fernstraßenbundesamt sowie der Autobahn GmbH für eine Aktualisierung/Anhebung des Lärmschutzes an der Autobahn 23 einzusetzen.

5. Die Bezirksamtsleitung und der Vorsitzende der Bezirksversammlung werden gebeten, die Referentinnen bzw. Referenten zu Punkt 1 und 2 zu einer gemeinsamen Beratung in eine Sitzung des Regionalausschusses Lokstedt/Niendorf/Schnelsen einzuladen.

 

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