21-4373

Verschärfte Unfalllage am Lokstedter Steindamm: Fuß- und Radverkehr sicherer gestalten

Beschlussempfehlung Ausschuss

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
01.02.2024
Sachverhalt

bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drucksache

Ergebnis

RALoNiS (Antrag der GRÜNE-Fraktion)

09.10.2023

16.6

21-4172

überwiesen an AM

AM (Antrag der GRÜNE-Fraktion und der Fraktion DIE LINKE.)

01.11.2023

8.1

s.o.

vertagt

AM (Antrag der GRÜNE-Fraktion)

10.01.2024

8.1

s.o.

Es erfolgte unter Berücksichtigung der Änderung punktweise Abstimmung:

  • Pkt a.i.  wird mehrheitlich, mit den Stimmen der CDU-, AFD-, FDP- und SPD-Fraktion und Stimmenthaltung der Fraktion DIE LINKE. abgelehnt.
  • Pkt a.ii., iii., b und c: Empfehlung mehrheitlich mit den Stimmen der GRÜNE-, CDU-Fraktion und Fraktion DIE LINKE. bei Gegenstimmen der AFD-, FDP- und SPD-Fraktion.

 

Der Lokstedter Steindamm ist eine zentrale Zubringerstraße für den Auto-, LKW- und Rad­verkehr gen Innenstadt. Gleichzeitig durchkreuzt er als mehrspurige Bundesstraße den Stadtteil Lokstedt. Das Corvey-Gymnasium, der nördliche Eingang des UKE sowie Sport­einrichtungen und Kitas sind von Fußnger*innen und Radfahrenden aus dem Westen kommend nur durch eine Überquerung des Steindamms zu erreichen, die Einwohner*innen östlich des Lokstedter Steindamms sind vom Rest des Stadtteils getrennt. Insbesondere vor und nach der Schule müssen sehr viele Schüler*innen, Familien und andere auf dem Schul-, Kita- und Arbeitsweg an Ampeln mit kurzen und seltenen Querungszeiten warten und sich den Gefahren des Autoverkehrs aussetzen. Am Nachmittag und in den Abendstunden sind es v.a. zahlreiche Besucher*innen der Sportanlagen. Immer wieder wird beobachtet, dass Menschen die Fahrbahn queren, da ihnen der Weg zu den wenigen Fußngerampeln mit langen Wartezeiten zu weit ist und Radfahrende, darunter viele Schüler*innen des naheliegenden Corvey-Gymnasiums sehen sich gezwungen, auf der falschen Seite auf dem schmalen Rad- und Fußweg zu fahren, da ein Umweg über die weit entfernte andere Fußngerampel nicht akzeptiert wird. Im Hinblick auf die schmalen Bushalteaufstellflächen für Personen, die auf den Bus warten oder aussteigen, gibt es von Bürger*innen regelmäßig Rückmeldungen über ein Gefühl der Unsicherheit, wenn Pkw und Lkw mit hoher bzw. erhöhter Geschwindigkeit vorbei­fahren, insbesondere an den mittig gelegenen Bushaltestellen.

Gleichzeitig entwickelt sich der Lokstedter Steindamm nicht erst in diesem Jahr zu einem Schwerpunkt von Unfällen, bei denen nicht selten überhöhte Geschwindigkeit und/oder unaufmerksames Fahren die Ursache ist. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu schweren Unfällen mit teils mehreren Schwerverletzten, so am 21. Juli 2023, am 25. August 2022, am 25. Juni .2022, vor den Corona-Lockdowns am 29. Juli 2019, am 21. August 2018 und am 07. Oktober 2017 ein Unfall mit Todesfolge (vgl. https://www.presseportal.de, https://.welt.de/regionales/hamburg/article172031334/Unfallopfer-in-Hamburg-Einer-stirbt-113-leiden.html). Am 21. September 2023 ereignete sich ein weiterer schwerer Unfall.

Es ist zentral, neben den Autofahrer*innen die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen oder queren, besser zu schützen.

Die Bezirkspolitik nimmt das zum Anlass, um Verwaltung und Polizei aufzufordern, geeignete präventive Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

 

Petitum/Beschluss

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, sich bei den zuständigen Fachbehörden und der Polizei (PK 23) dafür einzusetzen, dass präventive Maßnahmen entwickelt werden, die die schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen, die den Lokstedter Steindamm nutzen bzw. queren, besser schützen.

  1. Zu diesen Maßnahmen sollten laut Vor-Ort-Akteuren gehören:
  1. Prüfung der Einrichtung von Tempo 30 (generell bzw. falls nicht möglich zu bestimmten Tageszeiten und in bestimmten Abschnitten der Straße), und von weiteren Maßnahmen zur effektiven Geschwindigkeitsreduktion;
  2. Prüfung einer weiteren Ampelanlage auf Höhe des neuen ETV-Vereinsheims (mit Einrichtung einer mittigen Insel auf der schon eingerichteten, nicht befahrbaren Mittel­spur), um u.a. die Sportstätten auf beiden Seiten des Steindamms besser miteinander zu verbinden. Zudem beherbergt das Vereinsheim eine Kita und einen Gastro-Betrieb;
  3. Prüfung der Versetzung der Ampelanlage Sottorfallee auf Höhe Wiben-Peter-Straße, so dass die querenden Schüler*innen auf dem Weg aus Richtung Westen zum Corvey-Gymnasium mit dem Fahrrad auf der östlichen Seite des Steindamms nicht mehr entgegen der Fahrrichtung fahren müssen. Auf der westlichen Seite des Steindamms gibt es für den Weg in die andere Richtung verschiedene Querstraßen, auf der östlichen Seite kommt man nur über die Wiben-Peter-Straße zum Corvey-Gymnasium.
  1. Prüfung von verbesserten Querungszeiten über den Steindamm an den Ampelanlagen insbesondere zu o.g. Stoßzeiten. Welche weiteren Maßnahmen erachten die angespro­chenen Institutionen für sinnvoll? Dafür sollen neben den Vorschlägen der Behörden und der Polizei auch die Vorschläge der zuständigen Vereine Fuß e.V. und ADFC, der anliegenden Sportvereine Victoria und ETV mitsamt den Betreiber*innen der Kita, des Vereinsheims sowie des Corvey-Gymnasiums eingeholt werden.
  2. Die verschiedenen Maßnahmen aus Punkt a und b mitsamt Realisierungsmöglichkeiten sollen dem Mobilitätsausschuss mit Information des Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen (RaLoNiS) bis Mai 2024 vorgestellt werden. Bei dieser Vorstellung soll auch die Unfalllage der letzten Jahre dargelegt werden. Dafür soll das zuständige Polizei­kommissariat 23 sowie die beteiligten Akteure (aus Punkt b) in den Mobilitätsausschuss eingeladen werden.

 

Anhänge

keine