Verkehrssicherheit für Schülerinnen und Schüler auf ihren Schulwegen erhöhen Drs. 21-1224, Beschluss des HA vom 10.09.2020
In der o. a. Angelegenheit nimmt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) wie folgt Stellung:
Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist eine übergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgabe der Schule. Sie umfasst Aspekte von Sicherheitserziehung und Sozialerziehung sowie von Umweltbildung und Gesundheitsförderung für eine verantwortungsvolle Teilnahme am Straßenverkehr. Sie setzt sich zudem mit Fragen einer zukunftsfähigen Mobilität als Teil einer Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinander.
Die BSB unterstützt und berät die Schulen bei der Mobilitäts- und Verkehrserziehung und führt verschiedene Aktionen durch, um sowohl die Schülerinnen und Schüler als auch die Sorgeberechtigten für das Thema zu sensibilisieren.
So appelliert beispielsweise BSB, gemeinsam mit der Polizei und die Unfallkasse Nord, jeweils zum Start in das neue Schuljahrmit mit einem Flugblatt in Form einer Schultüte an alle Autofahrer, auf Schulanfängerinnen und Schulanfänger als Anfänger im Straßenverkehr besondere Rücksicht zu nehmen (Aktion „Schultüte“). In diesem Jahr beteiligten sich 75 Hamburger Grundschulen an der Schultütenaktion. Insgesamt wurden 16.000 Schultüten verteilt.
Nach der Einschulung beginnt die Verkehrserziehung mit dem Schulwegtraining, das Erstklässlerinnen und Erstklässler mit Lehrern, Sorgeberechtigte und Polizeiverkehrslehrkräfte im Unterricht thematisieren. Dabei üben und besprechen die Kinder ihren Schulweg und erkunden die Verkehrssituation im Stadtteil. Siehe hierzu auch „Sechs Tipps- Schulweg mit Erstklässlern“: https://bildungsserver.hamburg.de/contentblob/2707216/a5e0587c2c6fe78602bf851f88e03fc4/data/swt-tipps-schulweg.pdf.
Mit der jährlichen Aktion „Zu Fuß zur Schule“, die drei Wochen dauert, soll erreicht werden, dass mehr Kinder ohne Auto in die Schule kommen. Die Kampagne ist vor dem Hintergrund entstanden, dass Sorgeberechtigte, Lehrerinnen, Lehrer und die Polizei sich nicht damit abfinden wollten, dass immer mehr Kinder mit dem Auto in die Schule gebracht werden und dadurch nicht nur zu einem starken Verkehrsaufkommen rund um die Schule beitragen, sondern auch die Entwicklung ihrer Kinder einschränken. Mit dem Faltblatt "Schulweg ohne Auto ist schön!" sollen Sorgeberechtigte angeregt werden darüber nachzudenken, wie sie ihre Kinder auf dem Weg zur Schule am besten unterstützen können. Wer seinen Schulweg zu Fuß, mit dem Roller oder mit dem Fahrrad zurückgelegt, bekommt täglich einen Stempel in den sogenannten Schulweg-Pass. Die Schulen, die sich an der Aktion beteiligen, können zahlreiche Materialien bei der BSB bestellen. Siehe hierzu auch: https://bildungsserver.hamburg.de/aktionen-zu-fuss-zur-schule/.
Im Herbst 2020 beteiligten sich 86 Hamburger Grundschulen an der Aktion, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu den Vorjahren.
Die Aktion „10 Tage ohne Elterntaxi - Rücksicht auf Kinder“ gibt jedes Jahr im Frühjahr einen zusätzlichen Impuls für die Sicherheit der Fuß-Schulwege. Dabei treten die Elternräte und die Polizeilehrkräfte von 10 verschiedenen Hamburger Grundschulen an die Elterntaxi-Eltern heran und fordern diese Sorgeberechtigten in der direkten Ansprache auf, die Kinder nicht mehr direkt vor das Schultor zu fahren. Sie bieten Ersatzlösungen an und bitten um Rücksicht.
Aus Sicht der BSB ist eine Veranstaltung zum Thema „Gefährliche Verkehrssituationen vor Schulen durch Elterntaxis“ grundsätzlich sinnvoll und begrüßenswert. Die Durchführung einer Veranstaltung, wie in der Drs. 21-1224 vorgeschlagen, fällt jedoch nicht in die Zuständigkeit der BSB. Die BSB wird daher die Anregung des Bezirks im Forum Verkehrssicherheit einbringen und dafür werben, dass das Forum eine hamburgweite Veranstaltung zu dem Thema durchführen sollte.
keine