Unverzügliche Beseitigung des Wildbewuchses auf dem Joseph-Carlebach-Platz im Rahmen der Erinnerungskultur veranlassen
Bisherige Beratungsfolge |
am |
TOP |
Drs.-Nr. |
Ergebnis |
Kerngebietsausschuss (Gemeinsamer Antrag der CDU- und GRÜNE-Fraktion) |
06.09.2021 |
6.2 |
Der Drucksache wird einstimmig zugestimmt. |
Der Joseph-Carlebach-Platz ist ein Ort des Treffens, Passierens und Vorübergehens. Vor allem aber ist der ehemalige Standort der Bornplatzsynagoge, die in der Pogromnacht am 9. November 1938 zerstört wurde, ein Ort des Gedenkens an die Judenverfolgung während des Dritten Reiches in Hamburg.
Zum 50. Jahrestag der Zerstörung wurde 1988 nach Entwürfen des Architekten Bernhard Hirche und der Künstlerin Margrit Kahl ein Synagogenmonument errichtet. Granitsteine zeichnen heute das frühere Deckengewölbe der Synagoge im Originalmaßstab nach.
Zwei Jahre später wurde der Platz nach dem letzten Hamburger Oberrabbiner Dr. Joseph Zwi Carlebach (1883-1942) benannt.
In den 1990er Jahren fiel der Platz mehr und mehr dem Unkraut zum Opfer. Daraufhin bildete sich 2003 eine Initiative, die unter dem Motto „Lasst kein Gras drüberwachsen" demonstrativ eine Reinigung des Platzes organisierte.
Auf der Internetseite der Freien und Hansestadt Hamburg www.hamburg.de wird berichtet, dass die regelmäßige Pflege und Instandhaltung der Gedenkstätte immer noch durch das Projekt „SMS-Sozial-Macht-Schule“ des Arbeiter-Samariter-Bundes gewährleistet ist. So übernehmen Gruppen aus verschiedenen Hamburger Schulen im Rahmen eines zeitlich begrenzten Sozialpraktikums die Pflege des Platzes.
Aktuell wuchert das Unkraut auf dem Joseph-Carlebach-Platz, wie die Fotos zeigen.
Im Rahmen der Erinnerungskultur, der aktuellen Diskussionen um den Neubau einer Synagoge auf dem Joseph-Carlebach-Platz sowie verschiedener dort stattfindenden Veranstaltungen wie das Laubhüttenfest (20.9.2021), die jährlich stattfindende Mahnwache am 9. November in Erinnerung an die Reichspogromnacht und der Hanukka-Markt am 28.11.2021 ist dies ein unhaltbarer Zustand, der umgehend aufzuheben ist.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, die Verantwortlichen des Projekts „SMS-Sozial-Macht-Schule“ des Arbeiter-Samariter-Bundes zu bitten, die Unkrautbeseitigung unverzüglich zu organisieren. Sollte dies, wie in der Vergangenheit schon vorgekommen, nicht möglich sein, möge das Management des öffentlichen Raumes (MR) einspringen, um diesen Umstand unverzüglich in Ordnung zu bringen. Zudem möge eine Vertreterin bzw. ein Vertreter des MR im nächsten Kerngebietsausschuss (KGA) berichten.
Die bei „SMS-Sozial-Macht-Schule“ des Arbeiter-Samariter-Bundes für das Projekt „Lasst kein Gras drüber wachsen“ zuständige Person wird in den Kerngebietsausschuss eingeladen, um über bisherige Erfahrungen und die zukünftige Projektrealisierung zu berichten.
Fotos: Jutta Höflich
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