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Umzug des Lycée Antoine de Saint-Exupery in Lokstedt: Aktueller Sachstand Drs, 21-0302, Beschluss der BV vom 28.11.2019

Mitteilungsvorlage der/des Vorsitzenden

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13.02.2020
Sachverhalt

In der o. a. Angelegenheit nimmt die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) zum Antrag Drs. 21-0302 wie folgt Stellung:

 

Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) errichtet zum Schuljahr 2020/21 in enger Zusammenarbeit mit der französischen Regierung das staatliche Deutsch-Französische Gymnasium (DFG). Es ersetzt die Sekundarstufe der Privatschule „Lycée Français de Hambourg Antoine de Saint Exupéry“ (LFH) in Hamburg-Lokstedt. Zum Schuljahr 2020/21 werden die Klassen 6 bis 12 der bisherigen Privatschule als französischsprachiger Zweig des DFG übernommen. Zugleich wird eine 5. Klasse im deutschsprachigen Zweig neu eingerichtet.

Das DFG wird für drei Jahre (bis Sommer 2023) am bisherigen Standort des LFH geführt werden. Als endgültiger Standort ist ein zentral gelegenes, sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbares Grundstück in Hamburg Altona vorgesehen, wo ein Neubau für das DFG, ein weiteres Gymnasium sowie eine Grundschule errichtet wird.

Die französische Grundschule und der französische Kindergarten verbleiben in privater Trägerschaft. Der private Träger hat für die bisher für die beiden Einrichtungen genutzten Räume einen langfristigen Mietvertrag mit der FHH abgeschlossen und wird daher auch über 2023 hinaus am Standort Hartsprung ansässig sein.

 

Zum Bildungsangebot des DFG

Das DFG wird mit dem Deutsch-Französischen Abitur einen besonderen, bilingualen Schulabschluss anbieten, den es auf der Grundlage eines gemeinsamen Beschlusses von der KMK und dem französischem Bildungsministerium nur an den bisher drei Deutsch-Französischen Gymnasien in Freiburg, Saarbrücken und Buc gibt. Das DFG in Hamburg wird in der Sekundarstufe I zwei bis drei französische und ein bis zwei deutsche Züge führen, die im Laufe des Bildungsganges systematisch miteinander verschränkt werden und in die durchgehend bilinguale Oberstufe einmünden. Als binationale und bilinguale Schule ist es ein wichtiger Bestandteil der deutsch-französischen Kooperation, die ursprünglich im Elysée-Vertrag begründet und in diesem Jahr in den Aachener Verträgen bekräftigt wurde.

 

Zur Entstehungsgeschichte

Eltern des LFH haben sich vor drei Jahren an die Schulbehörde gewandt und darum gebeten, Lösungen für die Sekundarstufe der Schule zu entwickeln. Ihre Kritik und ihre Wünsche wurden von der Behörde für Schule und Berufsbildung aufgegriffen und mündeten in den Vorschlag, das Angebot in der Sekundarstufe des LFH durch ein vollwertiges staatliches und bilinguales DFG zu ersetzen. Vorbild sind die staatlichen DFGs in Saarbrücken und Freiburg.

Nach Besuchen der DFG in Saarbrücken und Freiburg sowie Konsultationen mit der französischen Regierung wurde der Vorschlag mit der französischen Regierung unter Beteiligung des Auswärtigen Amtes erörtert. Die französische Seite unterstützte das Vorhaben sofort. Beide Seiten kamen überein, die Sekundarstufe der privaten Ersatzschule LFH durch ein vollwertiges staatliches DFG zu ersetzen, das je Klassenstufe drei bis vier Parallelklassen führt. Die FHH wird den Betrieb des DFG aus eigenen Mitteln sicherstellen. Die französische Regierung wird ihre bisherigen Zuschüsse für die Sekundarstufe des LFH auf das DFG übertragen und damit die Kosten für den Hamburger Senat deutlich senken.

Im Sommer des Jahres 2019 haben die BSB und die französische Regierung eine Vereinbarung unterzeichnet, in der die wesentlichen Regelungen und Bestimmungen für den Übergang des LFH zum DFG festgelegt werden. Der Trägerverein des privaten LFH hat dieser Vereinbarung ebenfalls zugestimmt.

 

 

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