22-0468

Turbo für Verkehrssicherheit: Kreuzungen pragmatisch und schnell sichern!

Beschlussempfehlung Ausschuss

Letzte Beratung: 19.12.2024 Bezirksversammlung Ö 10.4

Sachverhalt

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drs.-Nr.

Ergebnis

BV(Antrag der GRÜNE-Fraktion)

27.06.2024

13.9

22-0011

vertagt

BV(Antrag der GRÜNE-Fraktion)

19.09.2024

9.6

22-0011

an AM überwiesen

AM(gem. Antrag der GRÜNE- und, SPD-Fraktion)

02.10.2024

7.2

22-0011

vertagt

AM(gem. Antrag der GRÜNE- und, SPD-Fraktion)

06.11.2024

7.1

22-0011

vertagt

AM(gem. Antrag der GRÜNE-, SPD- und FDP-Fraktion)

04.12.2024

7.1

22-0011

Empfehlung:

mit Änderungen mehrheitlich bei Gegenstimmen der CDU- und AfD-Fraktion beschlossen.

 

In Hinsicht auf die Verkehrssicherheit stellen Kreuzungen und Einmündungen, die nicht durch eine Lichtsignalanlage (Ampel) geregelt sind, große Herausforderungen dar. Häufig sind Sicht­beziehungen aus verschiedenen Gründen eingeschränkt.

Auf dem Weg zur Vision Zero birgt dies eine große Chance: Mit verhältnismäßig wenig Aufwand lassen sich Defizite schnell beheben. Das Mittel der Wahl ist in diesem Fall die Markierung von Sperrflächen, ggf. in Kombination mit Einbauten, die in diesen installiert werden. Einbauten können je nach Situation wahlweise Absperrpfosten, Absperrbügel, Fahrradbügel, Grünbeete oder Blumenkübel sein. Sogar Motorrad-, Roller- oder gar Scooterplätze sind denkbar, wie es sogar bereits praktiziert wird. Auch Kombinationen sind möglich.

Im Sinne von Sofortmaßnahmen entstehen auf diese Weise sogenannte vorgezogene Seiten­ume. Im Falle von überbreiten Fahrbahnen lassen sich sogar Mittelinseln herstellen.

Auf diese Seite tragen mehrere Faktoren zu mehr Verkehrssicherheit bei:

  1. Die aus Verkehrssicherheitssicht gebotenen sogenannten Sichtdreiecke können herge­stellt werden.
    1. Querende Fußnger*innen sind auf diese Weise besser von Fahrzeuglenkenden zu sehen.
    2. Querende Fußnger*innen haben selber einen besseren Überblick, wenn ihre Sicht nicht länger zugestellt ist.
  2. Durch eine Verschmälerung der Fahrbahn sinkt die Zeit, die sich Fußnger*innen auf der Fahrbahn aufhalten und potentiellen Unfallgegner*innen ausgesetzt sind.
  3. Engere Kurvenradien wirken verkehrsberuhigend. Die Geschwindigkeit, mit der Fahrzeug­lenkende abbiegen, wird reduziert.
    1. Auf diese Weise werden querende Fußnger*innen mit einer höheren Wahrscheinlich­keit wahrgenommen.
    2. Durch eine reduzierte Geschwindigkeit sinkt zudem der Bremsweg, wodurch Kollisionen unwahrscheinlicher werden.

Ein vergleichbares Konzept wird bereits im Berliner Bezirk Mitte verfolgt. Doch auch in Eims­ttel finden sich vergleichbare Ansätze, etwa die Kreuzung Wiesinger Weg Christian-Förster-Straße.

Im Berliner Bezirk Mitte wurden auf diese Weise innerhalb von zwei Jahren einhundert Kreu­zungen verkehrssicherer gestaltet. Ein solcher Turbo für die Verkehrssicherheit soll auch in Eimsbüttel eingelegt werden.

 

Petitum/Beschluss

:

Die Bezirksamtsleitung wird gebeten:

  1. zunächst die fünf unfallträchtigsten Kreuzungen oder Einmündungen von Bezirksstraßen ohne Ampelanlagen im Bezirk Eimsbüttel unter Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmenden und aller möglichen Kriterien erneut auf ihre Verkehrssicherheit hin zu überprüfen und unter Berücksichtigung des Sachverhalts gliche Vorschläge für eine sicherere Gestaltung zu unterbreiten,
  2. bei allen weiteren bevorstehenden größeren Umgestaltungen von Kreuzungsbereichen ohne Ampelanlagen unter Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmenden und aller möglichen Kriterien auf insbesondere die Verkehrssicherheit und entsprechende Maßnahmen zu prüfen,
  3. die umzusetzenden Maßnahmen in dem jeweils zuständigen Regionalausschuss vorzustellen.
  4. Es wird außerdem angeregt, dass die Bezirksverwaltung sich zwecks Erfahrungsaustausch mit einer kommunalen innerstädtischen Verwaltung, z.B. mit dem Bezirk Berlin-Mitte in Verbindung setzt.
  5. Da mehrere Personen Anregungen für Kreuzungen gemeldet haben, bei denen sie bereits Beinaheunfälle erlebt haben, die nicht in der Unfallstatistik erfasst wurden, sollen diese losgelöst von der oben beschriebenen Systematik betrachtet werden. Hierbei handelt es sich um:
  1. Kreuzung Meißnerstraße/Eschenstieg und Querungen der Meißnerstraße entlang des Eimsbütteler Grünzugs;
  2. Kreuzung Quickbornstraße/Heckscherstraße;
  3. Zusammenhängende Kreuzungsbereiche Lutterothstraße/Eidelstedter Weg, Lutteroth-straße/Steenwisch, Steenwisch/Jaguarstieg
  4. Warnstedtstraße/Randstraße
  5. Doppelknoten Melanchtonstraße/Gutenbergstraße und Gutenbergstraße/Warnstedtstraße
  6. Melanchtonstraße/Johann-Wenth-Straße
  7. Querung des Kollau-Wanderwegs über die Niendorfer Straße.

 

  1. Sollte eine der unter 5. konkret benannten Kreuzungen/Einmündungen zu den unfallträchtigsten Kreuzungen/Einmündungen gemäß 1. gehören, wird darum gebeten, dies zu berichten und im Ranking jeweils die nächst unfallträchtigste Kreuzung aufzunehmen.
  2. Zu geeigneter Zeit spätestens mit Abschluss der Planungen soll im AM über die Erfahrungen berichtet werden, um gemeinsam mit der Bezirkspolitik darüber zu beraten, ob die Aufnahme eines gesonderten Programms in Anlehnung an den Sachverhalt geboten, bzw. leistbar ist und gemäß welcher Systematik die Kreuzungen für das Programm bestimmt werden.

 

Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
19.12.2024
Ö 10.4
Anhänge

keine            

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