Stellungnahme zur 1. Verschickung Erhaltungsmanagement Vogt-Kock-Weg in Schnelsen im Rahmen der Fertigstellung des A7-Deckels
Letzte Beratung: 18.06.2020 Bezirksversammlung Ö 7.1
Der Schnelsener A7-Deckel ist aus Sicht der Funktionsfähigkeit für Autobahn und Lärmschutz fertiggestellt. Jetzt stehen die Grünflächenherrichtung und die begleitenden Straßenbau¬maßnahmen im Umfeld an. Die Stadt Hamburg und der Bezirk Eimsbüttel streben die Förderung des Rad- und Fußverkehrs an und insbesondere entlang von Schulwegen soll die Sicherheit für Kinder und Jugendliche erhöht werden. Daher ist bei Erhaltungsmaßnahmen die Chance zu ergreifen, die Straßenverkehrsfläche in Hinblick auf ansteigende Radverkehrs¬anteile, ausreichend breite Fußwegeverbindungen sowie sichere Querungsmöglichkeiten für schwächere Verkehrsteilnehmende zu optimieren.
Der Vogt-Kock-Weg verläuft direkt angrenzend an den Deckel zwischen Frohmestraße im Norden und Heidlohstraße im Süden. Er ist eine Wohnstraße, die als Besonderheit auch von der Metrobuslinie 21 (M21) von Nord nach Süd durchfahren wird (in Richtung Norden verläuft die Linie M21 durch den nahen Wählingsweg). Derzeit wird die Verkehrsstärke des Vogt-Kock-Wegs auf unter 400 Fahrzeuge/Stunde geschätzt. Er ist die maßgebliche Radwegeverbindung von Schnelsen über den Röthmoorweg ins Niendorfer Gehege, das dortige Wegenetz und weiter gen Innenstadt. Der Wählingsweg steht als Alternative nicht zur Verfügung, da sie für Radfahrende in die Gegenrichtung nicht freigegeben ist. Der Vogt-Kock-Weg bindet die Schnelsenerinnen und Schnelsener von Norden kommend an der Kreuzung Vogt-Kock-Weg/Heidlohstraße an die Veloroute 14 (Ringroute) an und damit ans Radwegenetz gen Niendorf und weiter gen Osten bzw. gen Eidelstedt und Altona.
Derzeit überplant der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) die Veloroute 14. Für die Kreuzung Vogt-Kock-Weg/Heidlohstraße wurde im Antrag des Hauptausschusses vom 13. Februar 2020 (Drucksache 21-0779) im Petitum unter Punkt 6.a. die Einrichtung eines Kreisverkehrs angeregt und begründet.
Aufgrund der dargestellten wichtigen Verbindungsfunktion des Vogt-Kock-Wegs entlang der begrünten Deckelfläche soll die Planung stärker auf die Belange des Schul- und Radverkehrs ausgelegt werden. Die Planung soll eine sichere und komfortable Radinfrastruktur sowie ausreichend breite Fußwege berücksichtigen. Folgende drei Prüfpunkte sollen in die Planung aufge¬nommen werden:
Der erste Prüfpunkt umfasst eine Einbahnstraßenregelung für den Vogt-Kock-Weg Richtung Süden, jedoch mit „Radfahrer in Gegenrichtung frei“. Der parallele, westlich des A7-Deckels verlaufende Wählingsweg ist ebenfalls eine Einbahnstraße und führt den Verkehr in gegenläufiger Süd-Nord-Richtung. Eine Einbahnstraßenregelung schafft auf der östlichen Seite Platz für ausreichend breite, der ReStra (Hamburger Regelwerke für Planung und Entwurf von Stadtstraßen) entsprechende Gehwege und würde Fußgängerinnen und Fußgängern zu Gute kommen.
Der zweite Prüfpunkt betrifft die Einrichtung einer Tempo 30-Zone zugunsten der ansässigen Wohnbevölkerung, der Naherholungsnutzung im angrenzenden Deckel, sowie einer sicheren und guten Erreichbarkeit der Deckelflächen durch Fußgängerinnen und Fußgänger. Auch gewährleistet eine Tempo 30-Zone die Sicherheit für den Radverkehr im Mischverkehr auf dieser wichtigen Verbindungsstrecke, die auch von Schülerinnen und Schülern der angrenzenden Grundschulen Frohmestraße und Röthmoorweg genutzt wird. Aufgrund der Kürze des Vogt-Kock-Weges (380 m) ist kein starker Zeitverlust der Metrobuslinie zu erwarten. Die errechneten durchschnittlichen 6 bis 8 Fahrten pro Stunde der Buslinie M21 lassen auf der kurzen Strecke keinen deutlichen Zeitverlust bei Tempo 30 erwarten. Im Rahmen der oben genannten Planungen des LSBG zur Veloroute 14 wird in der Nachbarschaft die Straße „Spanische Furt“ – mit einem deutlich höheren Verkehrsaufkommen und mehr Fahrten der M21-Linie – zur Tempo 30 Zone umgeplant.
Der dritte Prüfpunkt umfasst eine sichere und komfortable Kreuzungsgestaltung für Radfahrende sowie Fußgängerinnen und Fußgänger an der Frohmestraße sowie an der Heidlohstraße (Veloroute 14). Wegen der hohen Frequentierung durch Schülerinnen und Schüler muss die Verbindung Frohmestraße – Vogt-Kock-Weg – Heidlohstraße – Röthmoorweg so geplant werden, dass deren Sicherheit gewährleistet ist. An der Kreuzung Frohmestraße/Vogt-Kock-Weg (Höhe Hausnummer Frohmestraße 62) sollte eine Sprunginsel oder Licht-Signal-Anlage eingerichtet werden. Dies dient der Schulwegsicherung, insbesondere für radfahrende Schülerinnen und Schüler, die aus dem Vogt-Kock-Weg links in die Frohmestraße einbiegen wollen. Sie können dann sicher die Frohmestraße queren und regelkonform auf der rechten Straßenseite ihre Fahrt fortsetzen. Zusätzlich ist bei der bisherigen Planung ein sicheres Einfädeln der Radfahrenden vom Schutzstreifen auf dem A7-Deckel in die Frohmestraße ohne Schutzstreifen baulich nicht unterstützt. Ein sicheres Einfädeln der Radfahrenden in den Mischverkehr wird erleichtert, wenn durch eine Mittelinsel und eine leichte Verschwenkung und optische Verengung der Fahrbahn der motorisierte Verkehr verlangsamt wird.
keine
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.