Sondermittel zur Einführung eines Bürgerbussystems für den Niendorfer Osten
Letzte Beratung: 11.02.2019 Regionalausschuss Lokstedt Ö 11.9
Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Wohnquartiers im Niendorfer Osten haben sich Bezirkspolitik und Verwaltung aufgemacht, eine bessere Anbindung des Gebiets am Flughafenrand zu erreichen. Besonders für ältere Menschen sind Fußwege zur Bushaltestelle, zum Einkauf oder Arzt hier zeitaufwendig und oftmals nicht einfach zu bewältigen.
Als ein gangbarer Weg hat sich nach intensiven Gesprächen und Untersuchungen das Konzept eines ehrenamtlich betriebenen Bürgerbusses erwiesen, das bundesweit bereits in einigen Städten erfolgreich betrieben wird. Es wurde am 14. Januar im Regionalausschuss Lokstedt vorgestellt.
Ein hierauf spezialisierter Anbieter übernimmt demnach die Einführung, erstellt das Konzept und führt Planungs-Info- sowie Schulungsveranstaltungen durch. Das Bürgerbussystem mit Leasingfahrzeugen wird anschließend an die Gemeinden übergeben. Für Bereitstellung und Betrieb eines Bürgerbussystems ist mit Kosten von bis zu 10.000 Euro pro Jahr zu rechnen.
Anders als bei einem Angebot durch Sammeltaxis oder dem öffentlichen Nahverkehr hat der Bürgerbus eine starke soziale und durch das ehrenamtliche Engagement auch eine nachbarschaftliche Komponente. Unterstützung beim Arzt- oder Frisörbesuch bzw. beim Einkaufen sind erwünscht und werden durch die ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrer auch geleistet. Die Nutzung des Bürgerbusses erfolgt unentgeltlich nach telefonischer Voranmeldung.
Da der Radius der Fahrten innerhalb des geplanten Gebiets klar eingegrenzt ist, fungiert das System als Ergänzung und nicht als Konkurrenz zu weiteren Angeboten. Das Konzept greift die von den Bewohnerinnen und Bewohnern vor Ort geäußerten Wünsche und Vorstellungen auf und zielt auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen für die Menschen im Niendorfer Osten ab.
Eine mögliche Ausweitung auf ähnlich strukturierte Gebiete im restlichen Niendorf sowie in Schnelsen und Lokstedt soll bei der Konzeption von Anfang an mit berücksichtigt werden. Im Übrigen sollte bei Erteilung eines Auftrags auch mit vereinbart werden, dass zunächst einmal offen ist, ob womöglich ein neu gegründeter oder bestehender Verein dieses Projekt praktisch umsetzt.
Für die Einrichtung eines Bürgerbussystems für den Niendorfer Osten inklusive der Durchführung einer öffentlichen Informations-, einer Planungs- sowie einer Schulungsveranstaltung werden einmalig konsumtive bezirkliche Sondermittel in Höhe von bis zu 20.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, im Quartiersfonds 2020 und 2021 jährlich bis zu 10.000 Euro für die laufenden Kosten des Bürgerbusses Niendorf-Ost und weiterer ähnlich strukturierter Gebiete bereitzustellen. Darüber hinaus soll im Anschluss an Anschubphase (2019) und den anschließenden Pilotbetrieb der Bezirksversammlung (bis September 2021) ein Bericht vorgelegt werden, der als Grundlage für eine Entscheidung über die Fortsetzung und weitere Finanzierung des Bürgerbusses ab dem 1. Januar 2022 dient.
Wilfried Mahnke, Ines Schwarzarius, Torge Urbanski, Koorosh Armi und SPD-Fraktion
Ali Mir Agha und GRÜNE-Fraktion
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