Sondermittel für Erinnerungstafel Deportation Bundesstraße 43
Letzte Beratung: 19.05.2022 Bezirksversammlung Ö 10.8
Bisherige Beratungsfolge |
am |
TOP |
Drs.-Nr. |
Ergebnis |
Kerngebietsausschuss (Gemeinsamer Antrag der GRÜNE- und SPD-Fraktion) |
02.05.2022 |
6.1 |
21-2932 |
Der Drucksache wird einstimmig zugestimmt. |
In das in der Bundesstraße 43 gelegene John Rudolph Warburg-Stift mussten ab 1939 zahlreiche jüdische Menschen umsiedeln, nachdem das NS-Regime sie dazu zwang, ihre ursprünglichen Wohnungen zu verlassen. Es entstand ein sogenanntes Judenhaus, dessen Bewohner*innen in den folgenden Monaten von dort aus weiter verschleppt wurden.
Bis 1942 wurden aus der Bundesstraße 43 heraus 150 jüdische Hamburger*innen durch das NS-Regime deportiert. Den Holocaust überlebten lediglich sechs Bewohner*innen der Bundesstraße 43.
Eine Initiative von Bürger*innen möchte an diese Menschen erinnern und für sie u.a. eine Gedenktafel aufstellen. Sie haben Kontakt zu Angehörigen der Opfer aufgenommen, zu den Eigentümern des Gebäudes, den Mieter*innen und dem Sozialraum Management des Bezirks. Die Idee, eine Erinnerungstafel am Rande des Gehweges vor dem Gebäude zu errichten, trifft dabei auf breite Zustimmung. Ein Textvorschlag kommt von Dr. Angela Schwarz, die ihre Doktorarbeit zur „Vaterstädtischen Stiftung und dem John R. Warburg-Stift“ geschrieben hat.
Am 14. Juli 2022 ist es genau 80 Jahre her, dass 120 Bewohner*innen aus der Bundesstraße 43 verschleppt wurden.
Rund um diesen Jahrestag der Deportation finden in ganz Hamburg verschiedene Veranstaltungen statt, u.a. Kundgebungen, von der Volkshochschule durchgeführte Rundgänge sowie Veranstaltungen der jüdischen Gemeinde.
In der Bundesstraße 43 soll an diesem Tag eine Veranstaltung stattfinden, bei der an die Bewohner*innen erinnert und auch die Gedenktafel enthüllt wird.
Für die Anfertigung und Aufstellung einer Erinnerungstafel auf Höhe der Bundesstraße 43 werden dem Antragsteller Sondermittel in Höhe von
€ 1.184,05
zur Verfügung gestellt.
keine
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