21-1059

Mängel in Folge des A7-Deckel-Baus in Schnelsen beheben

Beschlussempfehlung Ausschuss

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
18.06.2020
Sachverhalt

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drucksache

Ergebnis

RaLoNiS (Gemeinsamer Antrag der GRÜNE-Fraktion und CDU-Fraktion) 

08.06.2020

19.9

21-1030

Punkte eins und zwei: Empfehlung bei Stimmenenthaltung der AfD-Fraktion einstimmig

Punkt drei: Empfehlung bei Gegenstimmen der SPD-Fraktion und Stimmenenthaltung der AfD-Fraktion mehrheitlich

Letzter Absatz: Empfehlung bei Gegenstimmen der FDP-Fraktion und Stimmenenthaltung der AfD-Fraktion mehrheitlich

 

Ende 2019 wurde der Schnelsener Tunnel dem Verkehr vollständig übergeben. Eine lange Zeit der Ausweichverkehre endete damit. Zusammen mit dem Tunnel wurden die Straßen Frohmestraße und Heidlohstraße auf dem Deckel neu hergestellt und die Behelfsbrücken abgebaut. In dem Zuge hätten auch die Fuß- und Radinfrastruktur hergestellt werden müssen. Allerdings bestehen – Stand Mitte Februar – weiterhin Mängel, die zu viel Unmut bei den Schnelsenerinnen und Schnelsenern führen. Hingewiesen wird hier insbesondere auf die starke Betroffenheit von Schülerinnen und Schülern der Grundschulen Röthmoorweg, Frohmestraße sowie des Gymnasiums Bondenwald die zu Fuß oder mit dem Fahrrad diese Hauptverkehrsstraßen über den A7-Deckel in Schnelsen stark nutzen.

Die Kreuzung Wählingsallee/Frohmestraße wurde zeitgleich zum Deckelbau durch den Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) saniert. Dabei sind die Ampel­schaltungen offenbar nicht an den realen Bedarf angepasst worden. Ältere gehbehinderte Menschen schaffen es regelmäßig nicht innerhalb der Grün- und Räumzeit für Fuß­gängerinnen und Fußgänger die Straßen zu queren. Oft erhält der Straßenverkehr bereits Grün bevor die letzten Menschen die Straße überquert haben. Außerdem fehlt eine Fahrrad­aufstellfläche vor der PKW-Haltelinie in der Wählingsallee für diejenigen, die von der Wählingsallee in die Frohmestraße links einbiegen möchten. Bei beiden Punkten besteht dringender Handlungsbedarf.

Die Fuß- und Radinfrastruktur auf dem Deckel ist sowohl bei der Frohmestraße als auch der Heidlohstraße nicht fertiggestellt. In beiden Fällen ist ein Gehweg nur auf einer Seite vorhanden und zudem durch Warnbaken und Bauzaun stark eingeschränkt. Die Gehwege werden u.a. frequentiert von Schülerinnen und Schülern auf dem Schulweg, von Eltern mit Kinderwagen und von älteren Menschen mit Rollatoren. Im jetzigen Zustand weisen die Gehwege nicht die nötige Kapazität auf, um den Bedarf zu decken. Darüber hinaus werden die Gehwege auch von Radfahrerinnen und Radfahrern mitbenutzt, da die Radinfrastruktur noch nicht komplett fertiggestellt ist. Aufgrund der unklaren Situation wird auch der eine Schutz­streifen teilweise in der falschen Richtung verwendet. Weiterhin fehlt Beleuchtung auf den Verkehrsflächen auf dem Deckel. Schließlich sind die Kantsteine an Querungsstellen auf dem Deckel nicht auf Ebene 0 abgesenkt. Dies ist gerade für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer ein Problem. Auch hier besteht bei all den genannten Punkten dringender Handlungsbedarf.

An der Kreuzung Vogt-Kock-Weg/Frohmestraße befindet sich ein provisorischer Fußgänger­übergang. Dieser wird von Autofahrerinnen und Autofahren vermehrt nicht wahrgenommen, was zu gefährlichen Situationen führt. Viele Schulkinder nutzen diesen Übergang täglich, da der Gehweg auf dem Deckel auf der nördlichen Seite der Frohmestraße nicht fertiggestellt ist. Für Radfahrende ist es aktuell schwierig aus dem Vogt-Kock-Weg links in die viel befahrene Frohmestraße einzubiegen. Häufig können am Nachmittag radfahrende Schülerinnen und Schüler beobachtet werden, die auf der Frohmestraße den engen Fußweg auf der falschen Seite nutzen. Ein Kreisverkehr oder eine Fußgängerampel mit einer Mittelinsel für Radfahrende als Querungshilfe könnten dieses Problem beheben. Die Verkehrssicherheit für querende Kinder sollte schnellstmöglich erhöht werden. Neben einer sicheren Querung sind daher die Gehwege auf der nördlichen und südlichen Seite der Frohmestraße auf dem Deckel dringend fertig zu stellen.

 

Petitum/Beschluss

Die Vorsitzende der Bezirksversammlung wird zu folgenden Punkten gebeten:

  • Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BVWI) bzw. die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) wird aufgefordert die Nebenflächen der Frohmestraße und Heidlohstraße auf dem Schnelsener Deckel kurzfristig fertig­zustellen. Das bedeutet unter anderem:
    • Die Gehwege auf beiden Seiten der Fahrbahn werden fertiggestellt, Warnbaken werden entfernt und Bauzäune werden so aufgestellt, dass die Gehwege in voller Breite nutzbar sind.
    • Die Schutzstreifen werden auf beiden Seiten der Fahrbahn fertiggestellt und die Warnbaken werden entfernt.
    • Entlang der Verkehrsflächen auf dem Deckel wird Straßenbeleuchtung installiert.
    • Die Kantsteine an Querungsstellen der Frohmestraße auf dem Deckel werden auf 0 cm abgesenkt.
  • Der Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) wird gebeten folgende Punkte für den Knoten Wählingsallee/Frohmestraße umzusetzen:
    • Grünzeit plus Räumzeit für den Fußverkehr wird an den Bedürfnissen von älteren Menschen ausgerichtet. Das bedeutet insbesondere: Menschen mit Rollatoren können während der Rotphase für den Straßenverkehr die Straße queren.
    • In der Wählingsallee wird eine Fahrradaufstellfläche vor der PKW-Haltelinie ein­gerichtet, damit Radfahrende links in die Frohmestraße einbiegen können.
  • Die Untere Verkehrsbehörde wird gebeten, kurzfristig Maßnahmen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit für die Überquerung der Frohmestraße an der Kreuzung Vogt-Kock-Weg/ße umzusetzen und dem Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen (RaLoNiS) über die getroffenen Maßnahmen zu berichten.

Die Bezirksamtsleitung wird gebeten zu prüfen, welche Maßnahmen für ein leichteres Überqueren der Frohmestraße an der Kreuzung Vogt-Kock-Weg/Frohmestraße beziehungs­weise ein leichteres Linksabbiegen in die Frohmestraße aus dem Vogt-Kock-Weg möglich wären. Bei der Prüfung sollen insbesondere eine Verkehrsinsel und ein Kreisverkehr berücksichtigt werden und eine Auskunft zu den Kosten der beiden Alternativen gegeben werden. Das Ergebnis der Prüfung soll dem RaLoNiS berichtet werden.

 

Anhänge

keine