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Hamburgs Auszeichnung „European City of the Trees“ als Verpflichtung: Bäume in Eimsbüttel schützen und pflegen

Antrag

Sachverhalt

Anfang Juli 2025 wurde die Freie und Hansestadt Hamburg mit dem Preis „Europäische Stadt der Bäume“ (European City of the Trees Award, kurz: ECOT) ausgezeichnet. Dieser Preis wird seit 2007 vom Europäischen Baumpflegerat verliehen, er würdigt das „herausragende Engage­ment Hamburgs und die vielfältigen Maßnahmen im Baummanagement, gerade im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Klimabedingungen“ (https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/bukea/aktuelles/pressemeldungen/hamburg-ist-european-city-of-the-trees-2025-1077052). Die BUKEA listet in ihrer diesbezüglichen Pressemitteilung zahl­reiche Maßnahmen auf, die dem Erhalt des Baumbestandes insbesondere des Bestandes an Altbäumen dienen. Auch Hamburgs Baumschutzmanagement auf Baustellen sei nach­ahmenswert.

Bei aller Freude über diese Auszeichnung: Sie sollte uns auch Verpflichtung sein. In Eimsbüttel werden nach wie vor jedes Jahr zahlreiche Bäume gefällt: für Baumaßnahmen, oder weil sie krank oder abgestorben sind. Die Baumbilanz bei Straßenbäumen ist auch im Jahr 2024 negativ. Auch die Betrachtungsweise bei Nachpflanzungen ist allenfalls mathematisch ausgeglichen. Eine aus Klimaschutzgründen passendere Maßzahl wäre das Grünvolumen, denn ein junger Baum, der nachgepflanzt wird, erreicht erst in vielen Jahren das Grünvolumen seines gefällten Vorgängers.

Petitum/Beschluss

Die Bezirksamtsleitung wird gebeten,

  1. die zuständigen Mitarbeiter*innen noch stärker für den großen Nutzen bestehender Bäume für das Klima und die Gesundheit der Bürger*innen zu sensibilisieren und sie anzuweisen, insbesondere bei Fällungen erheblich kritischer und restriktiver zu handeln. Unabdingbare Fällungen sind vorllung im zuständigen Ausschuss für Grün, Nachhaltigkeit und Umwelt vorzustellen.
  2. anzuordnen, dass neu gepflanzte junge Bäume noch intensiver als bisher und über einen längeren Zeitraum (bisher drei Jahre) betreut und gewässert werden, um ihr Anwachsen und Gedeihen bestmöglich zu fördern und ihr frühzeitiges Absterben zu verhindern.
  3. ein Konzept für Bewässerungspatenschaften durch Bürger*innen erstellen zu lassen, und im Ausschuss für Grün, Nachhaltigkeit und Umwelt (GNU) vorzustellen zu lassen. Die Maßnahmen sollen möglichst vor Beginn des Sommers 2026 umgesetzt werden.
  4. dort, wo es nicht möglich ist, Bäume zu pflanzen oder nachzupflanzen, Alternativen erarbeiten zu lassen, die über reine Alternativstandorte hinausgehen. Hier wären z.B. Moosflächen, Tiny Forests, Gründächer und begrünte Fassaden oder anderes denkbar.

Juliane Papendorf, Luise Rosemeier und GRÜNE-Fraktion

Anhänge

keine

Lokalisation Beta
Hamburg

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