21-1845

Hamburger Kolonialgeschichte aufarbeiten - auch in Eimsbüttel

Beschlussempfehlung Ausschuss

Letzte Beratung: 25.03.2021 Bezirksversammlung Ö 10.16

Sachverhalt

 

Bisherige Beratungsfolge

am

TOP

Drs.-Nr.

Ergebnis

HaKuS (Antrag der SPD-Fraktion)

16.03.2021

11.8

21-1799

Der Drucksache wird einstimmig zugestimmt.

 

Vom späten 19. Jahrhundert bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte das Deutsche Reich zu den größten Kolonialmächten der Welt. Als Hansestadt mit langer Handelstradition profitierte die Freie und Hansestadt Hamburg in besonderer Weise durch den Kolonialismus. Der wirtschaftliche Aufstieg und heutige Reichtum Hamburgs beruhen somit teilweise auf der Ausbeutung früherer Kolonien und deren indigener Bevölkerung sowie der Zerstörung ihrer Kultur.

 

Der Kolonialismus hat bis heute Spuren in der Deutschen Kultur und im gesamtgesellschaftlichen Denken hinterlassen und diese geprägt. So ist ein umfassender Diskurs zum Thema Rassismus und Xenophobie und deren Ursprünge nicht ohne die Einbeziehung der Kolonialepoche sowie deren Folgen möglich.

 

Mit der Universität Hamburg, die aus dem 1908 gegründeten Kolonialinstitut hervorgegangen ist, befindet sich in Eimsbüttel eine Einrichtung mit kolonialem Erbe. Die Entwicklung der Universität als größte Wissenschaftsinstitution Hamburgs ist eng verbunden mit dem sie umgebenden Stadtteil Rotherbaum sowie dem gesamten Bezirk. Die Uni prägt Eimsbüttel bis heute politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich. Aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte ist die Universität jedoch zugleich mit der Kolonialepoche und der Verankerung des Kolonialismus in Hamburg verbunden. Aus diesem Grund ist sie ihrer eigenen Geschichte und dem kritischen Umgang mit dieser verpflichtet.

 

Seit 2014 gibt es mit der Forschungsstelle „Hamburgs (post-)koloniales Erbe/Hamburg und die frühe Globalisierung“ an der Universität eine wissenschaftliche Basis zur Aufarbeitung des deutschen und hamburgischen Kolonialismus.

 

 

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