21-2951

Erhebung des Sachstands bei der Schuldnerberatung in Eimsbüttel

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
14.06.2022
Ö 9.4
14.06.2022
Sachverhalt


Rund 10% der Bürgerinnen und Bürger Hamburgs gelten nach Angaben des statistischen Bundesamts als überschuldet. Die Folgen der Corona-Pandemie bringen viele Menschen in Hamburg unter verstärkten wirtschaftlichen Druck.

Mehr Bürgerinnen und Bürger als in den Vorjahren sehen sich unter diesem Druck gezwungen, den Weg der Privatinsolvenz zu gehen. So stieg die Anzahl der Privatinsolvenzen zwischen dem vorpandemischen Jahr 2019 und 2021 um 27,1% (Quelle: Statistisches Bundesamt in der Pressemitteilung Nr. 098 vom 10. März 2022). Besonders stark fiel der Anstieg der Privatinsolvenzen zwischen 2020 und 2021 aus. Hintergrund ist eine gesetzliche Änderung zum verkürzten Verfahren der Privatinsolvenz, das für Privatinsolvenzen ab dem 01.10.2020 gilt. Die aktuelle hohe Inflationsrate, die besonders Haushalte mit niedrigen Einkommen belastet, droht eine weitere Verschärfung der Problemlage herbeizuführen.

Die zunehmende wirtschaftliche Not führt zu hohem Andrang auf das Angebot öffentlicher Schuldnerberatungsstellen, wo die Wartezeiten steigen und steigen. Überschuldete Eimsbüttler:innen werden durch die Schuldnerberatungsstelle des Deutschen Roten Kreuzes in Lokstedt beraten.

Es stellt sich die Frage, inwieweit diese Beratungsstelle von den geschilderten Entwicklungen betroffen ist, ob die Kapazitäten ausreichend sind und auf welchem Wege die Bezirkspolitik ggf. unterstützend tätig werden kann.

 

Petitum/Beschluss

Der Vorsitzende des Bezirksversammlung wird gebeten, eine Vertreterin bzw. einen Vertreter der Schuldnerberatung des Deutschen Roten Kreuzes in eine der nächsten Sitzungen des Sozialraumausschusses einzuladen, um über die Arbeit der Schuldnerberatungsstelle, das Aufkommen an Beratungsanfragen und ggf. vorhandene Bedarfe zu berichten.

Kai Grimm, Gabor Gottlieb und die SPD-Fraktion

 

Anhänge

keine