Einrichtung einer Fahrradstraße im König-Heinrich-Weg in Niendorf (gesamte Länge)
Der Garstedter Weg in Niendorf ist eine wichtige Ausfallstraße Richtung Norderstedt und Langenhorn. Als geplante Magistrale im Leitbild Eimsbüttel 2040 wird die verkehrliche Bedeutung noch deutlich zunehmen. Die nur teilweise vorhandenen Hochbordradwege im Garstedter Weg entsprechen jedoch in der Breite nördlich der Straße An der Lohe an keiner Stelle den gesetzlichen Mindestbreiten und sind zudem in einem extrem schlechten baulichen Zustand. Hinzu kommt, dass auf Grund der ständig wechselnden Oberflächen sowie zahlreicher Verengungen, z.B. durch Busbuchten und Wartehäuschen, die konkurrierende Benutzung durch den Fuß- und Radverkehr extrem gefährlich ist und gerade für diese beiden Nutzergruppen gefährliche Konfliktsituationen entstehen. Aufgrund des Straßenquerschnitts ist eine regelgerechte Herstellung dieser Radwege oder die Einrichtung von Radfahrstreifen, gemäß „Hamburger Regelwerke für Planung und Entwurf von Stadtstraßen“ (Kurz: ReStra) nicht möglich. Ein Mitführen des Radverkehrs – mit oder ohne Schutzstreifen – auf der Fahrbahn ist aufgrund des Fahrbahnquerschnitts, des hohen PKW-, Bus- und LKW-Verkehrs sowie der kurvigen und daher für Überholvorgänge unübersichtlichen Verkehrsführung ebenfalls nicht realistisch. Für den Radverkehr muss daher eine attraktive Alternativstrecke für diese übergeordnete Straße eingerichtet werden. Die geplante Veloroute 2 bedeutet einen deutlichen Umweg in Richtung Langenhorn und Norderstedt, sodass diese Alternative nicht auf Akzeptanz bei den Radfahrenden stoßen wird. Darüber hinaus erscheint es geboten, durch die Einrichtung einer Fahrradstraße im König-Heinrich-Weg und die anschließende bauliche Aufhebung der nicht regelkonformen Hochbordradwegreste im Zuge routinemäßig stattfindender Bauarbeiten die dann ausschließlich für den Fußverkehr gewidmeten Nebenflächen im Garstedter Weg in einen verkehrssicheren Zustand zu versetzen.
Der König-Heinrich-Weg, zurzeit auf gesamter Streckenlänge Teil einer Tempo-30-Zone, verläuft von der Straße An der Lohe bis zum Moorrand auf 2,6 km Länge in geringer Entfernung (zwischen 100 und 200 Metern) parallel zum Garstedter Weg und weist durchgängig relativ geringen ruhenden Verkehr auf. Das Befahren des König-Heinrich-Wegs mit dem Fahrrad ist dennoch bisher durch Ausweichverkehr von PKW aus dem Garstedter Weg, die zahlreichen Rechts-vor-Links-Kreuzungen sowie zahlreiche unübersichtliche Abschnitte unattraktiv. Durch die Umwidmung in eine Fahrradstraße mit Vorfahrtberechtigung und einer Beschränkung auf den (motorisierten) Anliegerverkehr kann schnell und kostengünstig eine attraktive Radwegeverbindung hergestellt werden, die bisher für diese Wegeverbindung fehlt. Zugleich werden mit der Verlagerung des Radverkehrs weg vom Garstedter Weg die dortigen Konflikte zwischen Radverkehr einerseits und Fuß- bzw. Autoverkehr andererseits deutlich entschärft.
Der Bezirksamtsleiter bzw. die Vorsitzende der Bezirksversammlung werden gebeten, sich bei der zuständigen Fachbehörde bzw. der Bezirksverwaltung dafür einzusetzen, dass der König-Heinrich-Weg baldmöglichst in voller Länge (ggf. mit einer Unterbrechung im Bereich des Krähenwegs) als vorfahrtberechtigte Fahrradstraße eingerichtet wird.
Folgende Eckpunkte sollen dabei in die Planungen mit einfließen und parallel geprüft werden, um insbesondere den Anwohnerinnen und Anwohnern des König-Heinrich-Wegs und anliegender Straßen durch die Umwidmung eine qualitative Aufwertung des Straßenraums zuteilwerden zu lassen:
Ausweisung als Anliegerstraße zur Vermeidung von Durchgangsverkehr
Optische und bauliche Verengungen bzw. Anlage von Schwellen im Bereich der Einfahrten An der Lohe und Moorrand sowie beiderseits des Krähenwegs
Überplanung der Kreuzung mit dem Krähenweg und Prüfung, ob ein Minikreisel hergestellt werden kann
Sicherung und teilweise Wiederherstellung des mehrere hundert Meter an der westlichen Seite des König-Heinrich-Wegs verlaufenden Grabens zur Vermeidung illegalen Parkens und Schaffen einer Übersichtlichkeit für die Radfahrenden
Markierung der Parkmöglichkeiten für den ruhenden Verkehr versetzt am Fahrbahnrand
Umwidmung des Schrägparkens im Bereich Kimbernstieg in Längsparken (dadurch Reduktion von heute elf auf ca. sechs Parkplätze)
Bauliche Anpassung der versetzten Kreuzung im Bereich des Rebhuhnwegs zur Erhöhung der Sicherheit durch Übersichtlichkeit
Ggf. bauliche Anpassung im Bereich des Hessenwegs und Überprüfung der flankierenden Hecken und Prüfung von Schwellen
Überarbeiten und Neuordnung der gesamten Einfahrsituation im Bereich Garstedter Weg/ Moorrand, die sich auch auf den Radverkehr in Richtung des Flughafentunnels bezieht.
Im Zuge der Umwidmung soll ferner für den gesamten ca. 2,6 km langen Bereich regelhaft geprüft werden, wie der Gehweg instandgesetzt werden kann, der teils bereits mit „Benutzung auf eigene Gefahr“ ausgeschildert wurde (siehe auch Drs. 21-0085).
Die Ergebnisse der Vorprüfung für bauliche Anpassungen werden unabhängig von der zeitnahen Umwidmung zur Fahrradstraße im Regionalausschuss Lokstedt, Niendorf, Schnelsen vorgestellt und mit einem Zeitfenster sowie einer Kostenschätzung für die Umgestaltung versehen.
Robert Klein, Lisa Kern, Sebastian Dorsch und GRÜNE-Fraktion
Rüdiger Kuhn, Silke Seif und CDU-Fraktion
keine