Ein neues Begegnungszentrum für Vielfalt und Zusammenhalt in Niendorf: Wie geht es weiter mit der Lippertschen Villa?

Seit 2015 haben zahlreiche Ehrenamtliche und Freiwillige dazu beigetragen, im Stadtteil Niendorf eine Willkommenskultur zu schaffen und zu leben, die Menschen im gesamten Bezirk Eimsbüttel zugutekommt. Was einst in einem leeren Lagerraum begann und später in einer alten, baufälligen Schule fortgeführt wurde, hat seit Sommer 2024 mit der Lippertschen Villa am Garstedter Weg einen festen Ort gefunden. Hier sind die verschiedenen Initiativen für eine gelebte Ankommenskultur unter einem Dach vereint.

Die Arbeit des Vereins Wir für Niendorf e.V. und vieler engagierter Menschen aus dem Stadtteil und darüber hinaus hat dazu geführt, kulturelle Potenziale im Stadtteil sichtbar zu machen und nachhaltig zu verankern. Angebote wie die Nähwerkstatt, Kochabende oder Gartenprojekte profitieren vom Wissen und den Fähigkeiten, die Menschen aus unterschiedlichen Kulturen einbringen. Auch das Kulturcafé The Village, das aus Malworkshops zur Traumabewältigung hervorgegangen ist, hat sich zu einem festen Bestandteil des Stadtteils entwickelt. Es bietet heute täglich Kunst und Kultur für alle Niendorferinnen und Niendorfer – und bleibt für Kinder weiterhin kostenfrei.

Ende 2023 wurde klar, dass die alte Hauswirtschaftsschule am Tibarg, die bisher als Standort diente, nicht mehr winterfest ist und aufgegeben werden muss. Angesichts der schwierigen Lage auf dem Immobilienmarkt – weder geeignete Gebäude noch finanzierbare Optionen in der Nähe des Tibargs waren verfügbar – wandten sich die Aktiven an die Kommunalpolitik.

Mit Unterstützung durch Bezirksamt, Finanzbehörde, Bezirks- und Landespolitikkonnte eine Lösung gefunden werden: Die Idee, die Lippertsche Villa zurückzukaufen, wurde entwickelt und nach intensiven Verhandlungen durch die Finanzbehörde und den LIG umgesetzt. Ursprünglich befand sich das Gebäude jahrzehntelang im Besitz der Stadt, war jedoch in den frühen 2000er Jahren verkauft worden. Im Frühjahr 2024 machte der Rot-Grüne Senat diesen Verkauf rückgängig.

Am 20. Februar 2025 wird die Lippertsche Villa offiziell an die Stadt, den Stadtteil und die Bürgerinnen und Bürger zurückgegeben. Das Ziel: Ein lebendiges, offenes Haus, das die Vielfalt und den Zusammenhalt in Niendorf stärkt.

Beschluss:

Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird aus diesem Anlass gebeten, die Mieterinnen und Mieter der Lippertschen Villa sowie den Vermieter/LIG zu einem Informationsaustausch in eine der nächsten Sitzungen des Regionalausschusses Lokstedt / Niendorf / Schnelsen einzuladen.

Zudem wird die Bezirksamtsleiterin gebeten, Vertreter:innen des Bezirksamtes aus dem Bereich „Wirtschaft, Bauen und Umwelt“ sowie dem Bereich „ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“ in dieselbe Sitzung des Regionalausschusses Lokstedt / Niendorf / Schnelsen einzuladen.

Dabei soll über den aktuellen Stand der Nutzungen, den bisherigen Verlauf der Verhandlungen und bestehende Hürden und Hindernisse sowie die Einbettung der Lippertschen Villa und Umgebung in den Bebauungsplan-Entwurf Niendorf 92 zum aktuellen Stand berichtet werden.

Der Informationsaustausch soll im ersten Quartal 2025 in der Lippertschen Villa als offizielle Sitzung des Regionalausschusses Lokstedt / Niendorf / Schnelsen stattfinden.

Ines Schwarzarius, Hadi Mourad und SPD-Fraktion

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