Dänischer Grenzstein in Hoheluft jetzt muss endlich mal etwas passieren
Letzte Beratung: 29.06.2023 Bezirksversammlung Ö 10.10
Bisherige Beratungsfolge |
am |
TOP |
Drucksache |
Ergebnis |
KGA ((gem. Antrag der SPD-Fraktion) |
05.06.2023 |
7.3 |
Empfehlung unter Berücksichtigung der Änderungen einstimmig bei Stimmenenthaltung der AfD-Fraktion (es war kein Vertreter der FDP-Fraktion bei der Abstimmung anwesend) |
Mit der Drucksache 20-2857 setzte sich die Bezirksversammlung im April 2018 für einen Erhalt des dänischen Grenzsteins in Hoheluft-West und eine Aufwertung der Grünfläche an der Hoheluftchaussee/Ecke Troplowitzstraßen ein. In einem Dreiecksgrün befindet sich am Fußweg ein dänischer Grenzstein mit der Aufschrift »HP / C 7 / 1789 / N° 10«, aufgestellt im Jahr 1789 unter der Regentschaft des dänischen Königs Christian VII. als zehnter Grenzstein gegenüber hamburgischem Gebiet. Die Grenze zu Hamburg verlief u. a. an der heutigen Troplowitzstraße.
Der Grenzstein stand ursprünglich auf der gegenüberliegenden Lokstedter Seite. Dort war auch für die Zollkontrolleure ein Zollhaus errichtet worden. Die Herrschaft Pinneberg ging 1867 im preußischen Kreis Pinneberg auf. Fortan verlief hier die Grenze zwischen Preußen und Hamburg (https://www.forum-kollau.de/grenzsteine/).
Das Zollhaus wurde später bekannt als Lokal »Grenzhaus Hoheluft«. Das Gebäude wurde 1968 im Zuge der Verbreiterung der Hoheluftchaussee abgerissen und heute steht hier ein achtstöckiges Hochhaus. In diesem Zusammenhang verlegte man den Grenzstein an seinen heutigen Standort. Der Grenzstein ist in der aktuellen Liste der Kulturdenkmäler unter der Nummer 19468 verzeichnet.
Mit der Drucksache 20-2857 wurde die Bezirksamtsleitung gebeten, das »Dreiecksgrün an der Hoheluftchaussee/Ecke Troplowitzstraße in geeigneter Weise so herrichten zu lassen, dass der Denkmalcharakter des Grenzsteins stärker hervortritt und die Fläche einen parkähnlichen Charakter erhält.« Ferner wurde die Verwaltung gebeten, die Kosten für ein Erläuterungsschild zu beziffern, welches über die historische Bedeutung dieses Grenzsteins informiert und zu ermitteln, ob sich in Zusammenarbeit mit Kultur- und Bildungseinrichtungen im Bezirk Eimsbüttel eine Verknüpfung dieses und schon vorhandener Erläuterungsschilder ermöglichen lässt.
Seither ist offensichtlich nichts geschehen, um den Beschluss umzusetzen, was u.a. am 13. August 2022 vom „Niendorfer Wochenblatt“ aufgegriffen wurde. Dies war u.a. auch der Tatsache geschuldet, dass die Bezirksverwaltungen der Bezirke Hamburg-Nord und Eimsbüttel gemeinsam eine Überplanung des Knotenbereichs Lokstedter Steindamm / Martinistraße / Hoheluftchaussee / Troplowitzstraße in Auftrag gegeben hatten, wobei die Bezirksverwaltung Hamburg-Nord die Federführung übernommen hatte (Drucksache 21-0655). Bereits am 22.06.2020 wurde allerdings der Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude von der Bezirksverwaltung Hamburg-Nord informiert, dass die Planung beendet und nicht fortgeführt wird. Dies wurde dem Hauptausschuss der Bezirksversammlung Eimsbüttel im Juli 2020 mitgeteilt (Drucksache 21-1127).
Eine Aufwertung des Grundstückes im beschriebenen Sinne ist seither nicht erfolgt, schon seit etlichen Monaten befinden sich überdies auf einigen Parkständen in der Hoheluftchaussee gegenüber dem Autohaus-Grundstück mehrere Container eines Bauunternehmens, die der öffentlichen Anmutung der Dreiecksfläche als Platz zum Verweilen abträglich sind.
Auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 21-3862) vom 16.05.2023 erklärte das Bezirksamt u.a., dass eine »Aufwertung der genannten Dreiecksfläche… derzeit nicht weiterverfolgt« werde und nannte als Begründung u.a. ein »Radverkehrskonzept des Bezirksamtes Hamburg-Nord« und »die Planung der U5«. Zumindest letzteres erscheint u.a. vor dem Hintergrund des Zeithorizonts jedoch wenig stichhaltig.
:
Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten, die mit der Drucksache 20-2857 vor nunmehr fünf Jahren beschlossene Aufwertung des Standorts des dänischen Grenzsteins an der Hoheluftchaussee/Ecke Troplowitzstraße umzusetzen.
Dafür soll zunächst geprüft werden, ob der Grenzstein in geeigneter Form auch wieder auf seinen ursprünglichen Standort vor dem Einrichtungshaus JYSK Hamburg-Lokstedt zurückkehren bzw. auf dem benachbarten in Privatbesitz befindlichen Flurstück 3729 aufgestellt werden könnte und unter welchen Bedingungen dies erfolgen könnte.
Sollte dies beides nicht umsetzbar sein, soll die bereits beschlossene Überarbeitung des Dreiecksgrüns an der Hoheluftchaussee/Ecke Troplowitzstraße in Einklang mit der verkehrlichen Überplanung und zukünftigen Nutzung des Kreuzungsbereiches wieder aufgenommen werden, damit der Denkmalcharakter des für die Geschichte Eimsbüttels bedeutsamen Grenzsteins stärker hervortritt. Mit den Planungen soll spätestens nach Ablauf der Sondernutzungserlaubnis für die Parkplätze in der Hoheluftchaussee 165-167 (30.06.2023) begonnen werden.
keine
Keine Orte erkannt.
Die Erkennung von Orten anhand des Textes der Drucksache kann ungenau sein. Es ist daher möglich, das Orte gar nicht oder falsch erkannt werden.