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Anmietung des ehemaligen Fernmeldeamtes an der Schlüterstraße für die Universität Hamburg (UHH), das ZBW – Leibnitz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) sowie das German Institute of Global and Area Studies (GIGA)

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11.07.2019
Sachverhalt

Die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (BWFG) plant, das ehemaligen Fernmeldeamt an der Schlüterstraße für die Universität Hamburg (UHH), das ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) sowie das German Institute of Global and Area Studies (GIGA) anzumieten.

Bereits seit vielen Jahren gibt es Bestrebungen, das direkt an den Campus der Universität am Von-Melle-Park angrenzende ehemalige Fernmeldeamt in der Schlüterstraße für die Wissenschaft nutzen zu können. Nun besteht die Möglichkeit, das Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 30.000 Quadratmetern anzumieten. Ende Februar 2019 konnte nach intensiven Verhandlungen mit der Vermieterin ein Mietvertrag mit Bauverpflichtung unter Vorbehalt der Zustimmung der Bürgerschaft geschlossen werden.

Der Vermieter wird das Gebäude sanieren und für Forschung und Lehre ausbauen. Der denkmalgeschützte Bestand wird dabei auf seine historische Grundstruktur zurückgebaut, das Geude mit neuen Erschließungskernen versehen. Die historische Fassade bleibt erhalten (siehe Anlage 1). Das historische Treppenhaus zur Schlüterstraße (siehe Anlage 2) wird der Haupteingang für alle Studierenden, Lehrenden, Mitarbeiter/-innen und Besucher/-innen und bildet die zentrale Adresse (siehe Anlage 3). Ein weiterer Zugang erfolgt südlich über die Binderstraße. Das Mietverhältnis soll 2023 beginnen und für 30 Jahre abgeschlossen werden. Der Bauantrag soll voraussichtlich Mitte 2020 eingereicht werden. Die Vermieterin strebt einen Baubeginn im Frühjahr 2021 an.

Im Zuge der Anmietung des ehem. Fernmeldeamtes wird die UHH verstreut liegende Objekte aufgeben und am Campus Von-Melle-Park konzentrieren. Gleichzeitig werden die international renommierten Forschungsinstitute ZBW und GIGA in das Gebäude ziehen.

Die Anmietung des ehem. Fernmeldeamtes stellt nach Erstellung des Masterplans für den Campus Bundesstraße und den daraus bereits im Bau befindlichen Vorhaben Haus der Erde und MIN-Forum/Informatik einen weiteren wichtigen Meilenstein für die Universitätsentwicklung im urbanen Kontext des Grindelviertels dar und ist eine wichtige Vorrausetzung für die weitere Entwicklung des Campus Von-Melle-Park.

Die Anmietung ermöglicht eine Konzentration der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fächer am Standort Von-Melle-Park. Damit wird die Bedeutung dieser Disziplinen für die UHH unterstrichen und ihre Wahrnehmung nachhaltig erhöht. Darüber hinaus wird das Image der UHH als Volluniversität mit einem breiten Fächerangebot durch die Clusterung der Disziplinen an wenigen Standorten in der Stadt maßgeblich gestärkt.

Die Zusammenarbeit zwischen Universität und den Leibniz-Einrichtungen GIGA und ZBW wird durch die räumliche Nähe erheblich erleichtert und neue Impulse bekommen. Die neuentstehende Nachbarschaft zu den für ZBW und GIGA relevanten Fakultäten der UHH (z.B. Asien-Afrika-Institut, wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Institute) sowie zur Staats- und Universitsbibliothek verbessert und intensiviert die Zusammenarbeit. Mitglieder der UHH haben umgekehrt kürzere Wege, um das Präsenzangebot der ZBW-Bibliothek in Anspruch zu nehmen.

Des Weiteren können mit der Integration der Asien-Forschung in den neuen Standort die vier GIGA-Regionalinstitute zusammengeführt und dadurch die innerinstitutionelle Zusammenarbeit der Regionalinstitute verbessert werden. Ähnliche Effekte entstehen auch durch die räumliche Integration des ZBW Bibliotheksmagazins aus Flintbek. Dadurch werden alle Bibliotheksbestandteile wieder an einem Ort zusammengeführt und der bisherige Bücheraustausch über längere Strecken entfällt.

Unabhängig von den Synergien für die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist diese Zusammenhrung auch im Sinne des räumlichen Leitbilds Eimsbüttel 2040. Die Nutzung des ehem. Fernmeldeamtes für wissenschaftliche Zwecke stärkt Eimsbüttel als Wissenschaftsstandort und ist gegenüber einer anderen Nutzung sowohl vom Charakter her als auch von der verkehrlichen Situation zu bevorzugen.

Darüber hinaus gewährleistet die Zentralisierung am Standort Von-Melle-Park die Tragfähigkeit bereits vorhandener wissenschaftsbezogener sozialer und gewerblicher Infrastrukturen im unmittelbaren Umfeld des Campus und stellt einen wichtigen Baustein im Hinblick auf die Öffnung der Universität in den Stadtteil dar.

 

 

Petitum/Beschluss

Um Kenntnisnahme wird gebeten.

 

 

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