Änderungsantrag zur Drucksache 21-4432 Die Zukunft der Grelckstraße- Perspektiven für Gewerbetreibende und Anwohner in einem Lokstedter Stadtteilzentrum
Die FDP-Fraktion begrüßt es sehr, dass zunehmend Gewerbetreibende und Gastronomie-betriebe sich in der Grelckstraße und Umgebung ansiedeln.
Dies gilt es weiterhin zu fördern und ein weitergehendes Potenzial auszuschöpfen.
Hierfür müssen jedoch für die Gewerbetreibenden auch entsprechende Anreize geschaffen und Rahmenbedingungen verbessert werden, damit die bisher von den Lokstedter Bürgern gut angenommenen Gastronomiebetriebe, wie das Hofcafe, das Restaurant Il Tramonto, der Eisladen, die Konditorei Horn, der Tapas -Laden ebenso wie der Blumenladen Magnolia , eine Apotheke, eine Kindermodelagentur, eine kleine Kunstschule , ein Nagelstudio sowie ein Secondhand-Laden, im Sommer ein Erdbeerstand, im Winter ein kreativer Weihnachtsmarkt, wöchentlich eine Fahrradreparatur-Station; sowie die großen Lebensmittelhändler an den beiden Enden der Straße, die ihre Ladenflächen jüngst vergrößert haben weiterhin vor Ort bleiben und der Standort für sie weiterhin attraktiv ist. Denn die Gewerbetreibenden sind es, die mit ihrem Dienstleistungsangebot tagtäglich die Nahversorgung der Lokstedter Bürger gewährleisten und damit die Aufenthaltsqualität und daher für eine mit Leben erfüllte Grelckstraße einen unersetzlichen Beitrag leisten.
Selbiges gilt selbstverständlich ebenfalls für all diejenigen Lokstedter Bürger, die größtenteils ehrenamtlich die Grelckstraße gestalten bspw. durch aufgewertete Grünbeete, Kunst-Aktionen, Informationen über die Bäume der Straße, die Installation eines Defibrilators auf Initiative von Schülerinnen und Schülern des Corvey-Gymnasiums.
Eine Initiative von Gewerbetreibenden und Marktbeschickern bot freies WLAN rund um den LOMA an und plant dort ein öffentliches Lokstedt-Dinner.
Dies muss auch in der Zukunft so bleiben.
Jedoch wird in Zukunft mit Blick auf weitere lokale Entwicklungen die Attraktivität des Zentrums weiter anwachsen.
Dies stellt uns jedoch auch vor neue Herausforderungen.
In einigen Jahren soll am Behrmannplatz nicht nur die U5 halten, sondern auch ein neues Wohngebiet entstehen, nicht viel weiter ist eine Campus-Schule mit ca. 1.500 Schülerinnen und Schülern geplant. Lokstedt wächst weiter, insbesondere im nördlichen Teil. Ein Grünzug Lokstedt-Nord, mit Ausgangspunkt durch die Grelckstraße entsteht.
Die jüngste Bezirksentwicklungsplanung hält fest, es werde „künftig noch wichtiger werden, lokalen Handel und Gastronomie zu stärken, Akteure vor Ort zusammenzubringen und die Zentren zu multifunktionalen Orten und Treffpunkten für die Menschen weiterzuentwickeln“. Im Integrierten Klimaschutzkonzept Eimsbüttel sind „klimafreundliche Zentren und Handel“ ebenso eine wichtige Maßnahme wie die „Stadt der kurzen Wege“. Jüngst hat das Bezirksamt die Grelckstraße in das bezirkliche Straßenbauprogramm aufgenommen.
Die FDP-Fraktion respektiert den Wunsch von Anwohnerinnen und Anwohner nach mehr Aufenthaltsqualität und weniger Verkehr, wie sich aus den Auswertungen des nicht zu Ende geführten Verkehrslabors (2021/22) und des Runden Tisches (2019) ergeben haben.
Demgegenüber ist aber auch aus den Anfangs genannten Gründen den Bedenken der Gewerbetreibenden erhebliches Gewicht beizumessen , welche verkehrsberuhigende Maßnahmen ablehnen.
Der in der Drucksache 21-4432 vorgeschlagene Kompromiss, in der Grelckstrasse insbesondere vor der Nr.11 einen Durchgangsverkehr nur auf Schrittgeschwindigkeit zuzulassen, begegnet erheblichen rechtlichen Bedenken.
In einer verkehrsberuhigten Zone gilt Schrittgeschwindigkeit max. 7 km/h und nicht nur für PKW`s, sondern auch für Radfahrer.
Da jedoch die Grelckstrasse Teil der Veloroute 3 ist und dadurch erheblicher Radverkehr zu erwarten ist , wird auch dieser Umstand wieder zu einem Zielkonflikt zwischen Fuß- und Radverkehr führen, der mit den Belangen der Verkehrssicherheit , insbesondere für Fußgänger nicht zu vereinbaren ist.
Daher wird eine Schrittgeschwindigkeit unabhängig von der Frage, ob die Gewerbetreibenden weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen befürworten oder nicht voraussichtlich rechtlich nicht durchsetzbar sein.
Dieser Umstand wurde in der Drucksache 21-4432 übersehen und muss unbedingt vorher abgeklärt werden, damit nicht wieder öffentliche Mittel in nicht realisierbare Projekte vergeblich investiert werden.
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Benjamin Schwanke, Klaus Krüger, Burkhardt Müller-Sönksen, FDP Fraktion