Änderungsantrag zur Drs.-Nr. 22-0277: Ersthelfersystem "Region der Lebensretter" in Eimsbüttel etablieren
In Deutschland gibt es jährlich ca. 70.000 Fälle, in denen ein Mensch einen Herz-Kreislauf-Stillstand erleidet und durch den Rettungsdienst reanimiert werden muss. Nur etwa zehn Prozent überleben. Mit Hilfe einer Smartphone-App soll zukünftig die Zeit bis zum Beginn der Reanimation verkürzt werden und dafür gesorgt werden, dass bereits vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes mit der Reanimation begonnen werden kann und eine Defibrillation auch bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes erfolgt. Der gemeinnützige Verein Region der Lebensretter e.V. hat ein umfassendes System rund um die Smartphone-App „Region der Lebensretter 3.0“ und das Register „Defi-MAP“ für öffentlich zugängliche Defibrillatoren (AED) entwickelt, dass die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei Menschen mit Herz-Kreislaufstillstand mit der Reanimation durch qualifizierte ehrenamtliche Ersthelfende überbrückt. Gerade in dicht besiedelten Stadtgebieten wie Eimsbüttel kann ein solches System bei guter Verbreitung viele Ersthelfende erreichen und so Menschenleben retten.
Das Ersthelfersystem „Region der Lebensretter“ beinhaltet:
Mittels einer Schnittstelle wird eine Anbindung an die jeweils zuständige Integrierte Leitstelle hergestellt. Bei einem Notruf mit Verdacht auf Herz-Kreislaufstillstand wird das APP-System dadurch automatisch aktiviert. Anschließend werden Ersthelfende über die Region der Lebensretter 3.0 App geortet und alarmiert, wenn sie sich in der Nähe des Notfallortes befinden. Sie geben über die App an, ob sie den Einsatz annehmen können und mit welchem Verkehrsmittel sie unterwegs sind (zu Fuß, Fahrrad, Auto). Weiterhin können die Ersthelfenden angeben, ob sie einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) mit sich führen. Das System rechnet für jeden Ersthelfenden aus, ob er/ sie vor dem Rettungsdienst eintreffen kann. Die beiden Ersthelfenden, die den Notfallort zuerst erreichen, werden von der App direkt dorthin geleitet, der/ die dritte wird zum nächstgelegenen AED geleitet. Zusätzlich nachkommende Ersthelfende weisen am Notfallort den Rettungsdienst ein.
Durch dieses nachhaltige Ersthelfersystem könnte die Überlebensrate nach Angaben des Vereins verdoppelt bis vervierfacht werden. In Karlsruhe wurde das System in diesem Jahr durch einen politischen Beschluss bereits initiiert. Vor diesem Hintergrund setzen wir uns dafür ein, dass das System auch in Eimsbüttel eingeführt wird.
Der Vorsitzende der Bezirksversammlung wird gebeten, die Behörde für Inneres und Sport sowie die Sozialbehörde zu ersuchen
Amelie Schürmann und Grüne-Fraktion
keine