Es werden keine Fragen gestellt.
Die Tagesordnung wird einvernehmlich ohne Änderungen angenommen.
Frau Dr. Klar erklärt eingangs, dass die BUKEA den Fachausschuss bereits umfassend über die Situation der Nutria in Bergedorf im September 2021 berichtet hat.
Das seinerzeit von der Bezirksversammlung Bergedorf geforderte Gutachten ist ausgeschrieben worden, ein Gutachterbüro ist gefunden worden, das Gutachten befindet sich nun in der Erstellung. Ergebnisse liegen dementsprechend noch nicht vor.
Trotz der Bitte, Schäden durch Nutria zu melden, liegen der Fachbehörde keinerlei Meldungen vor. Frau Dr. Klar bedauert dies sehr.
Sie bittet daher nochmals darum, dass Schäden an invasivearten@bukea.hamburg.de gemeldet werden.
Aktuell werde geprüft, ob die Fachbehörde den Jägern besenderte Fallen bereitstellen kann. Schilder, die darauf hinweisen, dass Nutria nicht gefüttert werden dürfen, wurden zur Verfügung gestellt und von den Bezirken aufgestellt, bei Bedarf könnten noch weitere Schilder zur Verfügung gestellt werden. Frau Dr. Klar bittet auch um die Meldung von Nutria-Vorkommen, um ein Nutria-Kataster zu erstellen.
Herr Eggers hat die Erfahrung gemacht, dass die Schilder nicht beachtet würden, viele Leute wären zudem beratungsresistent. In Schleswig-Holstein wäre man bereits jetzt nicht mehr Herr der Lage, deshalb bezweifelt er den Nutzen des Gutachtens. Aus seiner Sicht zeigt die konsequente Bejagung den größten Erfolg. Eine solche Maßnahme muss aber mittlerweile dringlich durchgeführt werden, weil Nutria sich besonders schnell vermehren und ab einer bestimmten Populationsgröße der Erfolg der Bejagung fraglich ist. Um eine Nutria zu töten, müsse das Tier zunächst in einer Falle gefangen, in ein sicheres Gebiet abtransportiert und dann dort getötet werden. Es würde wegen des hohen Aggressionspotentials der Tiere zunehmend schwieriger, diese den Fallen zu entnehmen. Deshalb wäre es häufig erforderlich, zu zweit zu agieren.
Die Jagd würde finanziell nicht mehr unterstützt und lohne sich daher nicht. Er fordert zur Bestandseindämmung mehr Fallen mit Sendern zur Verfügung zu stellen und eine angemessene Entschädigung zu zahlen, weil die Bestände sich immer mehr ausbreiten, sie Schäden an den Böschungen durch Unterhöhlungen verursachen und weil die Tiere zunehmend aggressiver würden.
In 2021 wurden laut Frau Dr. Klar 1100 Tiere auf Hamburger Gebiet bejagt. Um eine Ausweitung der Tötung weiterer Nutria fundiert begründen zu können, brauche es Schadensmeldungen, sie appelliert daher nochmals, sowohl Schäden als auch Nutria-Vorkommen an die BUKEA zu melden.
Herr Mantey verweist auf den fraktionsübergreifenden Antrag, die Drucksache 21-1236, hin und der dazu vorliegenden Antwort der BUKEA. Diese wurde von der Bezirksversammlung in der April-Sitzung zur Kenntnis genommen. Er bekräftigt nochmal, dass sich die Bestände rasch und deutlich sichtbar vermehren, dadurch immer weiter ausbreiten und viele Schäden an den Uferböschungen verursachen. Dringendes Handeln sei nun unbedingt geboten.
Frau Westberg und Herr Capeletti haben ähnliche Erfahrungen gemacht, auch sie begrüßen eine umgehende Bestandsdezimierung. Herr Capeletti äußert sein Unverständnis darüber, dass bisher von der Fachbehörde keine Maßnahmen zur Bekämpfung eingeleitet wurden, obwohl die Problematik hinlänglich bekannt sei.
Frau Dr. Klar begründet dies mit Personalmangel, die in ihrer Behörde für Nutria zuständige Stelle sei derzeit vakant.
Frau Bendt-Soetedjo findet, dass vor einer weiteren Bekämpfung ein Sachstandsgutachten unbedingt nötig ist, um fundiert zu handeln und eine Bejagung auf das erforderliche Maß zu beschränken.
Herr Eggers schlägt als einfache Lösung vor, in die Verordnung zur Bekämpfung von Bisamratten um die Bekämpfung von Nutria zu erweitern. Dem pflichtet Herr Capeletti bei.
Frau Witthöft schlägt vor, in den Schulen über Nutria aufzuklären. Frau Dr. Klar nimmt diese Anregung mit. Sie macht deutlich, dass der Bestand an Tieren reduziert werden muss, eine Ausrottung aber nicht möglich ist.
Herr Froh ist besorgt um den Zustand der Deiche und es ist ihm wichtig zu betonen, dass die Jäger die Nutria in ihrer Freizeit bekämpfen. Frau Dr. Klar sieht die Deiche nicht als gefährdet an.
Abschließend stellt die Vorsitzende fest, dass das Thema Nutria auf der Controllingliste verbleibt und dass geplant wird, das Thema im März 23 im Umweltausschuss erneut zu behandeln.
Frau Mattheis, BUKEA, stellt anhand der als Anlage beigefügten Präsentation die veränderte Mahd in der Boberger Niederung im laufenden Jahr vor.
Seit 2000 wurden Flächen im Umfang von 100 ha beweidet, in 2022 erstmalig lediglich gemäht. Für die Mahd waren hingegen nur 15,68 ha geeignet. Parallel fand ein Monitoring statt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass sowohl die Mahd als auch die Beweidung sinnvoll sind, die Ausschreibung zur Beweidung im kommenden Kalenderjahr wird entsprechend in Kürze veröffentlicht und das Monitoring wird fortgeführt.
Frau Elvers betont, dass die Kombination beider Maßnahmensehr wichtig ist.
Frau Niemeyer bedankt sich bei Frau Mattheis und Frau Elvers.
Der Fachausschuss stimmt der Feinspezifizierung BUKEA mit drei Enthaltungen (CDU) einstimmig zu.
Der Bezirksversammlung wird entsprechend berichtet.
Herr Mantey möchte wissen, warum es beim Heckenrückschnitt, wie z.B. den in der Drucksachenliste unter B.2 beschriebenen Maßnahmen, zu derartig drastischen Rückschnitten kommt. Er habe dies an mehreren Stellen beobachtet.
Herr Charles begründet das Vorgehen damit, dass ein massiver Rückschnitt alle fünf bis sechs Jahre der optimalen Knickpflege dient, die Büsche treiben aber wieder aus. An anderen Stellen im Bezirk wird gleichermaßen verfahren.
Frau Kramer bedankt sich für das diesjährige Freischneiden und Ausräumen der Hauptgräben. Sie erkundigt sich, ob dies eine jährlich wiederkehrende Maßnahme ist. Herr Charles bejaht ihre Frage.
Frau Bendt-Soetedjo fragt nach der Ursache für das vermeintlich vermehrte Baumsterben. Herr Charles vermutet als Ursache die extrem trockenen letzten Sommer, die Schäden an den Bäumen verursacht haben.
Des Weiteren möchte Frau Bendt-Soetedjo wissen, warum in der Liste sehr häufig keine Nachpflanzungen aufgeführt werden. Straßenbäume werden generell ersetzt, in Grünanlagen sind Nachpflanzungen jedoch nicht erforderlich, erklärt Herr Charles. Den Vorschlag von Frau Bendt-Soetedjo, die Fällliste um eine weitere Spalte „Anzahl der nachgepflanzten Straßenbäume“ zu erweitern, wird Herr Charles umsetzten.
Herr Charles erläutert auf Nachfrage von Frau Witthöft, dass Kastanien und Esskastanien verschiedenen Gattungen zugehören, so dass Kastanien gut durch Esskastanien ersetzt werden können, denn Esskastanien können nicht an der Kastanienkomplexkrankheit erkranken.
Die Beantwortung der Fragen an die Verwaltung wurde gemeinsam mit der Drucksache 21-1498, siehe TOP 6, behandelt.
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