21-1309

Zukunftsgerichtetes Mobilitätskonzept 2030 für die Vier- und Marschlande

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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31.03.2022
Sachverhalt

Antrag der BAbg. Wohnrath, Jarchow und SPD Fraktion

der BAbg. Brodbeck, Stamer und Grüne-Fraktion

der BAbg. Meyns, Jacobsen und FDP-Fraktion

 

Die Vier- und Marschlande sind mit ihrer ländlichen Prägung eine Besonderheit im urbanen Hamburg und nicht vergleichbar mit Stadtteilen wie Eimsbüttel oder Ottensen. Entsprechend anders sind die Herausforderungen auf dem Weg zu einer klimagerechten Verkehrswende, die wir selbstverständlich auch hier bei uns im Südosten Hamburgs anstreben. Es gibt keine U-Bahn in Altengamme und keine Metrobusse in Ochsenwerder. Nicht jedes Verkehrsangebot hat überall gleich viel Sinn in unserer Hansestadt. Doch auch in den dünner besiedelten Vier- und Marschlanden gilt es, ein modernes und innovatives Verkehrsangebot für alle zu schaffen. Zur Erreichung dieses Zieles braucht es einen innovativen und auf die Bedürfnisse des Landgebiets mit seinen engen Deichstraßen und den teilweise fehlenden Gehwegen zugeschnittenen sinnvollen Mobilitätsmix und kreative Ansätze. Wir können es uns nicht leisten, dass jedes neugebaute Eigenheim, jeder neue Haushalt automatisch zwei Autos bedeuten. Das ist weder tragfähig für unsere Straßen noch unser Klima. Aus diesem Grund ist es wichtig, bereits jetzt mit der Erarbeitung eines Mobilitätskonzepts speziell für die Vier- und Marschlande zu beginnen, dessen Maßnahmen 2030 und darüber hinaus greifen. Nur wenn es eine tragfähige und stimmige Gesamtstrategie gibt, können die notwendigen Schritte gezielt geplant, Instrumente und Angebote passgenau entwickelt und finanzielle Mittel akquiriert werden.

 

Petitum/Beschluss

Wir beantragen, die Bezirksversammlung möge beschließen:

 

1)      Das Bezirksamt wird gebeten, ein tragfähiges Mobilitätskonzept mit entsprechenden Maßnahmen zu entwickeln, welches unter Berücksichtigung der Hamburger und Bergedorfer Klimaschutzziele allen Menschen in den Vier- und Marschlanden ein zeitgemäßes, innovatives und bedarfsgerechtes Mobilitätsangebot mit der hierfür nötigen Infrastruktur bietet.

2)      Das Bezirksamt wird gebeten, eine Ausschreibung für die Erstellung des Konzepts vorzubereiten und im Regionalausschuss zu erläutern. Diese möge insbesondere die folgenden Punkte berücksichtigen:

 

-          Bedarfe der unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden und zugehöriger Verkehrswege/Infrastruktur: Fußgänger:innen, Autofahrer:innen, Radfahrer:innen, ÖPNV-Nutzer:innen, landgebietsspezifische Verkehrsteilnehmende wie bspw. Führer:innen landwirtschaftlicher Fahrzeuge oder Reiter:innen. Hierbei ist auch auf die Erhöhung der Verkehrssicherheit einzugehen.

-          Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedarfe der Bewohner:innen des Landgebiets: Kinder, Jugendliche, Berufstätige, Senior:innen

-          Berücksichtigung des prognostizierten demografischen Wandels in den Vier- und Marschlanden sowie bereits geplanter neuer Bebauungsgebiete

-          Berücksichtigung des prognostizierten wirtschaftlichen Strukturwandels

-          Berücksichtigung von zukünftigen innovativen Mobilitätsangeboten und -formen und deren Integrationsmöglichkeiten und -potenziale. Hierzu zählen u.a.: ÖPNV-Services on demand wie zum Beispiel ioki; autonome Shuttles wie emoin, Carsharing/Quartiersfahrzeuge-Angebote, Stadtradstationen, E-Roller, E-Mobilität, kleine Elektrobusse (z. B. Deichflitzer)

-          Berücksichtigung der unterschiedlichen Mobilitätsbedarfe: Wirtschaft, Landwirtschaft, Freizeit, Schule, Tourismus

-          Einhaltung der Klimaschutzziele Bergedorfs und Hamburgs

-          Berücksichtigung von Barrierefreiheitsaspekten

-          Berücksichtigung relevanter Verkehrsströme ins Landgebiet und vom Landgebiet nach Bergedorf und Hamburg

-          Durchführung von Bürgerbeteiligungsformaten wie etwa lokale Mobilitätskonferenzen

-          Ableitung kurz-, mittel- und langfristiger Maßnahmen sowie der jeweils benötigten finanziellen Ressourcen

-          Abstimmung der Maßnahmen und Handlungsfelder mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

-          Darstellung der Roadmap der Maßnahmen

3)      Im Dezember 2022 ist ein Zwischenarbeitsstand bzgl. der Konzepterstellung im Regionalausschuss vorzustellen und der weitere Arbeitsstand ist regelmäßig im Regionalausschuss vorzustellen, um Priorisierungen zu ermöglichen.

4)      Das finale Mobilitätskonzept ist bis Dezember 2023 anzufertigen, die wesentlichen Erkenntnisse im Regionalausschuss 2023 vorzustellen und schriftlich zur Verfügung zu stellen.

 

 

 

Anhänge

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