Woher soll der Sand für Oberbillwerder kommen?
Letzte Beratung: 26.08.2021 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 7.4
Auskunftsersuchen von der AfD Fraktion Bergedorf
BAbg. Eugen Seiler, Reinhard Krohn, Peter Winkelbach, Herbert Meyer
Das Projekt Oberbillwerder soll gegen den Willen der angrenzenden Bevölkerung durchgepeitscht werden.
Insgesamt sind mit der anbindenden Infrastruktur circa 165 ha Kulturlandschaft betroffen. Die Fläche hat die Größe von 230 Fußballfeldern. Das zukünftige Baugebiet ist mit vielfältigen Problemen behaftet. Schon jetzt ist der ÖPNV überlastet. Nun sollen weitere 18.000 bis 20.000 Menschen dazukommen. Bereits die verkehrstechnische Erschließung und die nötigen vorbereitenden Bauarbeiten auf dem Marschboden sind kompliziert und gleichen einer Mammutaufgabe.
Billwerder hat bereits mannigfache stadtentwicklungspolitische Herausforderungen zu schultern. Der Bau von Windkraftanlagen, die Erweiterung der Justizvollzugsanstalt und der Schlickhügel Feldhofe spielen dabei eine gewichtige Rolle. Die Diskussion um die Errichtung der großen Flüchtlingsunterkunft Am Gleisdreieck ist noch nicht lange her. Der neue Stadtteil im Osten zwischen problematischen Quartieren wie Neuallermöhe, Billbrook und Lohbrügge wird von den Bürgern kritisch gesehen. Nun soll Billwerder erneut die Hamburger Wohnungsprobleme lösen.
Viele Bürger befürchten auch eine endgültige Zerstörung der Flora und Fauna. Der Naturschutz wird erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auch Landwirte sehen sich in ihrer Existenz bedroht, da sie durch die Planungen ihre Pachtflächen verlieren.
Aber der Reihe nach. Einer der ersten Schritte ist die geplante Sandaufschüttung der gesamten Baufläche.
Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen beantwortet das Auskunftsersuchen vom 18.05.2021 wie folgt.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Die Möglichkeiten der Sandanlieferungen sowie die wirtschaftlichste und verkehrsverträglichste Variante werden im Zuge einer noch ausstehenden Ausschreibung ermittelt. Darüber hinaus werden derzeit stadtinterne Bezugswege (z.B. Hochbahn) für kleinere Teilmengen, in enger Absprache mit der BUKEA, geprüft. Vorab kann daher keine Aussage zum Herkunftsort getätigt werden.
Das Projektgebiet wird nicht in einem Stück aufgeschüttet. Abhängig von der Zulieferbarkeit und Menge werden kleinere Teilabschnitte des Projektgebietes gebildet und diese nach und nach beauflastet. Es ist vorgesehen, die Sande nach Einstellung der gewünschten Setzungen auf die nächste Teilfläche zu verlagern. Somit werden zum einen Ressourcen geschont und die Verkehrslast außerhalb des Projektgebietes deutlich gesenkt.
Die ersten Schätzungen ergeben einen ungefähren Sandbedarf von ca. 1. Mio. Kubikmeter. Der Bedarf erstreckt sich allerdings auf eine Herstellungszeit von ca. 10 Jahren. Die Kosten sind stark abhängig vom tatsächlichen Gewinnungsort und der da-zugehörigen Logistik.
Die Logistik ist sehr abhängig von der Verfügbarkeit, des Herkunftsortes und der Transportart. Daher können noch keine definitiven Aussagen getroffen werden.
Aktuell ist davon auszugehen, dass die erforderlichen Rahmenbedingungen (B-Plan, Zu-fahrt, Baugenehmigung) 2023 vorliegen.
Für das Sandmanagement Oberbillwerders ist die temporäre Herrichtung einer Anbindung vom Mittleren Landweg in das Plangebiet vorgesehen. Für die Baulogistik kann das vor-handene Bezirksstraßennetz in der dafür vorgesehenen Belastbarkeit genutzt werden. Es sind dem Bezirksamt Bergedorf für das Sandmanagement Oberbillwerders keine Ausbau-bedarfe im vorhandenen Bezirksstraßennetz bekannt.
Mit freundlichem Gruß
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