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Winternotprogramm - Obdachlose in Hotels im Bezirk Bergedorf

Antrag

Letzte Beratung: 01.11.2022 Fachausschuss für Soziales, Gesundheit und Integration Ö 2

Sachverhalt

Antrag der BAbg. Mirbach, Westberg, Jobs, Gruber, Heilmann - Fraktion DIE LINKE

 

In ganz Hamburg leben nach einer ersten Statistik ca. 19.000 obdachlose Menschen. Wichtig ist die Feststellung: kein Mensch ist freiwillig obdachlos. Obdachlose Menschen befinden sich in einer Dauernotsituation, sie haben keinen Arbeitsplatz, keine Wohnung und nur noch wenige soziale Kontakte. Wie viele obdachlose Menschen in Bergedorf leben ist nicht genau bekannt, die Schätzungen gehen von 60 bis 70 Menschen aus. Tagsüber sind sie eher selten zu sehen, wer aber abends oder am Morgen aufmerksam durch die Innenstadt geht, kann sie sehr wohl wahrnehmen.

 

Seit mehr als acht Jahren fordern alle demokratischen Fraktionen eine Tagesstätte für obdachlose Menschen im Bezirk Bergedorf. Die dafür notwendigen Gelder werden nicht zur Verfügung gestellt und auch die erforderlichen Räume wurden bis heute nicht gefunden.

 

Die Fachleute der sozialen Arbeit hier in Bergedorf wissen aus langjähriger Erfahrung, dass obdachlose Menschen aus Bergedorf nicht in die Innenstadt fahren. Das hat was mit den Fahrpreisen zu tun, es hat aber auch damit zu tun, dass die Menschen oftmals keinen Personalausweis haben, alte Schuldenlasten vorhanden sind und kein Bankkonto zur Verfügung steht.

 

Die Bergedorfer Engel haben mit der Unterbringung hier im Bezirk in den letzten beiden Jahren viele gute Erfahrungen gemacht. Die obdachlosen Menschen hatten ein Hotelzimmer für sich zur Verfügung. Dieses ist so wichtig, weil viele von ihnen krank und erschöpft sind. In einem Raum zu zweit zu leben ist für viele obdachlose Menschen eine Überforderung. In Zusammenarbeit mit Straßensozialarbeitern konnten die gesundheitlich sehr angeschlagenen Menschen sich mit neuen und anderen Wegen für ihr Leben auseinandersetzen und Hilfen annehmen, die sie vorher nicht annehmen konnten. Einige haben den Sprung in die Wohnunterkünfte von F & W in der Vergangenheit geschafft, einzelne konnten sogar wieder eine kleine Beschäftigung finden.

 

 

Petitum/Beschluss

Wir beantragen daher:

 

  1. Die Bezirksamtsleiterin setzt sich, im Rahmen des Winternotprogrammes, für eine Unterbringung obdachloser Menschen in Bergedorfer Hotels ein.
  2. Die Bezirksamtsleiterin führt dazu Gespräche mit der Sozialbehörde und beantragt entsprechende Mittel.
  3. Die Menschen, die in Bergedorfer Hotels untergebracht werden, erhalten regelmäßige Begleitung und Beratung durch eine/n Straßensozialarbeiterin/Straßensozialarbeiter.

 

 

 

Bera­tungs­reihen­folge
Anhänge

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