Wie steht's um das Archiv der Bergedorfer Museumslandschaft?
Großen Anfrage der BAbg. Mirbach, Jobs, Gruber, Heilmann, Westberg - Fraktion DIE LINKE
Zu den Aufgaben eines Museums gehören neben der Präsentation und der Vermittlung das Sammeln, Forschen und Bewahren. Wir wollen unser Augenmerk in dieser Anfrage auf das Sammeln, Forschen und Bewahren legen. Wie arbeitet die Bergedorfer Museumslandschaft in diesen Bereichen?
In der Diskussion um den Nachlass Alfred Deckmanns spielte auch das Archiv der Bergedorfer Museumslandschaft eine Rolle. In vielen Diskussionsbeiträgen wurde deutlich, dass wir Bezirkspolitiker:innen zu wenig über die Arbeit eines Archivs wissen. Die Bergedorfer Museumslandschaft, die auch ein Archiv umfasst, hat aber eine wichtige Funktion für die Erinnerungskultur Bergedorfs.
Das Bezirksamt beantwortet die Große Anfrage vom 15.03.2022 wie folgt:
Wir fragen daher:
Zu 1.:
Die Bergedorfer Museumslandschaft verfügt über einige hunderttausend Objekte in ihrer Sammlung. Darunter sind Münzen, Hausrat, Gartengeräte, Möbel, Fotos, Ansichtskarten und vieles mehr. Die Erfassung ist wie in allen Hamburger Museen über Jahrzehnte vernachlässigt worden, so dass über die Zusammensetzung der Sammlung insgesamt nur wenig zuverlässige Angaben gemacht werden können.
Zu 2.:
Sammlungen werden nicht in Metern berechnet.
Zu 3.:
Die bestehende Sammlung hat keine Schwerpunkte. Ein Archiv betreibt die Museumslandschaft nicht.
Zu 4.:
Die Bergedorfer Museumslandschaft sammelt Objekte rund um die Geschichte Bergedorfs proaktiv aus der Gegenwart heraus. Sie folgt wie das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland dem Museumssoziologen Harris Shettel und wendet die ICOM- und Museumsbund-Richtlinien an.
Zu 5.:
Die Museumslandschaft verfügt über ein Beschäftigungsvolumen von 10,4 Stellen. Alle Mitarbeiter arbeiten in allen Bereichen, eine Trennung ist weder gewünscht, noch möglich.
Zu 6.:
Die Bergedorfer Museumslandschaft hat keine eigene Bibliothek. Der Buchbestand wird seit jeher vom Museum für Hamburgische Geschichte betreut.
Zu 7.:
Sammlungsstrategie oder Bestände des Kultur- und Geschichtskontors sind der Museumslandschaft nicht bekannt.
Zu 8.:
Die Museumslandschaft nimmt seit 2015 am Pilotprojekt Inventarisierung teil. Zurzeit wird eine Stelle in der Dokumentation im Umfang von 20 Wochenstunden finanziert.
Zu 9.:
Die Museumslandschaft hat kein Archiv, sondern unterhält eine Museumssammlung. Die Sammlung öffnet und berät niemanden, wird aber erfasst.
Zu 10.:
Die letzten Forschungsanfragen an die Museumslandschaft betrafen bäuerliche Wohnkultur und Stickmuster.
Zu 11.:
Die Findmittel zu diversen Vereins- und Firmenakten im Sammlungsbestand sind online, sofern es die Datenschutzrichtlinien zulassen.
Zu 12.:
Die Museumslandschaft betreibt kein Archiv und fertigt keine Digitalisate seiner Sammlung an. Es erfasst seine Sammlung mithilfe einer Datenbank.
Zu 13.:
Siehe Antwort zu 12.
Zu 14.:
Die Museumslandschaft arbeitet immer projekt- und bedarfsorientiert mit anderen Gedächtnisorganisationen zusammen.
Zu 15.:
Das Museum unterhält eine museale Sammlung, in die nach den ICOM-Kriterien, auf die die Museumslandschaft gesetzliche verpflichtet ist, nur Objekte aufgenommen werden dürfen, die perspektivisch ausgestellt werden sollen.
Im Übrigen siehe Antwort zu Frage 3.
Zu 16.:
Das Museum kann seinen Etat auch für Restaurierung nutzen.
Zu 17.:
Der Bestand ist noch in der Erfassung begriffen, so dass zu Umfang und Kosten von Restaurierungsbedarfen nichts gesagt werden kann.
Zu 18.:
Das gesamte Freilichtmuseum Rieck Haus sowie zahlreiche Holz- und Papierobjekte sind restauratorisch behandelt worden.
Zu 19.:
Die Sammlung umfasst auch Gemälde unterschiedlicher Provenienz.
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