20-1422

Wann werden die Buslinien 120 und 124 wieder nutzerfreundlich?

Auskunftsersuchen nach § 27 BezVG

Sachverhalt

Auskunftsersuchen der BAbg. Froh, Woller, Garbers, Emrich und Fraktion der CDU

 

Die Busse der Linien 120 und 124, aus Richtung Bergedorf bzw. Geesthacht kommend, fahren seit Mitte Juli 2017 leider nicht mehr bis in die Hamburger Innenstadt. Alle Fahrgäste, z.B. aus Fünfhausen, Ochsenwerder, Tatenberg oder Moorfleet, müssen, wenn sie in die Innenstadt von Hamburg wollen, entweder in Tiefstack oder in Rothenburgsort vom Bus in die S-Bahn umsteigen oder an einer Bushaltestelle (z.B. Tiefstack) auf einen anderen Bus warten, der sie in die Stadt bringt.

 

Hintergrund soll eine Baustelle in der Innenstadt sein!

 

Diese Einschränkung ist in mehrfacher Hinsicht sehr problematisch:

 

  1. Kinder aus dem Landgebiet, die ein Gymnasium in der Innenstadt besuchen, haben im Zuge von G8 häufig Nachmittagsunterricht und kommen gewöhnlich erst am späten Nachmittag aus der Schule (z.B. Ganztagsschule Klosterschule, Wichernschule, Sophie-Barat-Schule). Die Kinder müssen jetzt im Herbst/Winter am Nachmittag bzw. frühen Abend auch im Dunkeln an den besagten Haltestellen umsteigen.

An der Station Tiefstack soll es im letzten halben Jahr auch am helllichten Tage zu Übergriffen gekommen sein. Nun haben Eltern Angst, dass ihre Kinder länger sich dort aufhalten und auf Anschlüsse warten. Insbesondere nutzen nur sehr wenige Menschen diese Bushaltestelle, in Notsituationen gibt es wenig Chance auf unmittelbare Hilfe.

Bereits jetzt kommt es daher dazu, dass Eltern, die sich um einen sicheren Heimweg ihrer Kinder sorgen, diese nachmittags/abends direkt an der Schule oder an Haltestellen mit dem Pkw abholen.

  1. Die Abfahrzeiten der Busse in Tiefstack sind keineswegs auf die Ankunftszeiten der S-Bahnen abgestimmt. Fahrgäste verpassen dort nach Ankunft mit der S-Bahn regelmäßig ihren Bus, der gerade abgefahren ist.
  2. Die Frequenz der Linien 120 und 124 hat sich, nicht erst seit der Baustelle, sondern schon in den letzten Jahren, permanent verschlechtert. Es fahren immer weniger Busse, die zum Teil total überfüllt sind. Bei den Strecken durch die Vier- und Marschlande handelt es sich dabei nicht um Kurzstrecken, wie im Stadtgebiet, sondern teilweise um Strecken bis zu 15 km und Fahrzeiten bis zu 30 Minuten. Deshalb sind auch Stehplätze nicht für jeden Nutzer hinnehmbar. Die Attraktivität des ÖPNV leidet hierdurch vehement.

Durch Neubaugebiete in Kirchwerder, Fünfhausen und Ochsenwerder wird diese Situation zukünftig noch verstärkt werden.

  1. Ältere Menschen, die auf eine Barrierefreiheit auf dem Weg in die Innenstadt angewiesen sind, haben derzeit keine Chance dorthin zu kommen. Sie müssen umsteigen, Treppen steigen (Tiefstack, Rothenburgsort) und das schon seit mehreren Monaten.

 

Zwischenzeitlich mehren sich die Gerüchte in den Vier- und Marschlanden, dass dieser Zustand von Dauer sein wird, jedenfalls sehr viel länger anhält, als ursprünglich gedacht.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir:

 

  1. Wie lange ist derzeit geplant, die Linien 120 und 124 mit den geschilderten Einschränkungen fahren zu lassen?
  2. Ist über andere Lösungen seitens der HVV/VHH nachgedacht worden? Wenn ja, welche?
  3. Ist es richtig, dass eine Baustelle in der Hamburger Innenstadt die Ursache für die Fahrplanumstellung ist? Wenn ja, welche und wann ist mit die Beendigung der Baumaßnahme angedacht?
  4. Ist es möglich, die Fahrpläne von Bussen und Bahnen besser aufeinander abzustimmen? Wenn nein, warum nicht?
  5. Wurde bei der Umstellung berücksichtigt, dass nicht alle S-Bahn-Stationen barrierefrei sind? Wenn nein, warum nicht?
  6. Ist es richtig, dass die Bus-Frequenzen der o.g. Linien gesenkt wurden? Wenn ja, welche, seit wann und warum? Wann ist wieder mit einem normalen Betrieb zu rechnen?
  7. Ist bekannt, dass für die Vier- und Marschlanden die Linien 120 und 124 die einzigen Busverbindungen in das Zentrum Hamburg sind?

 

 

Petitum/Beschluss

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Anhänge

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