22-0043

Verstärkung der Bergedorfer Wirtschaftsförderung

Antrag

Letzte Beratung: 29.08.2024 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 11.7

Sachverhalt

Antrag

der BAbg. Pelch, Capeletti, Dietrich und Fraktion der CDU

Kramer, Gündogan, Jarchow und Fraktion der SPD

 

 

Im Bezirk Bergedorf ist die Wirtschaftsförderung seit Jahren klassisch ausgerichtet und bietet ein umfassendes Angebot für Unternehmen aller Größen. Die Aufgaben, die in den Bereich der Wirtschaftsförderung fallen, sind in den letzten Jahren stetig gewachsen und mit dem aktuellen Stellenplan nicht mehr abzudecken. Gleichwohl müssen die Aufgabenbereiche der Wirtschafts­rderung so definiert werden, dass sie den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen Rechnung tragen, um den Zukunftsstandort Bergedorf zu stärken und sich proaktiv auch strategisch aufzustellen.

 

So sollte es heute die originäre Aufgabe der Wirtschaftsförderung sein, den innovativen Veränderungen und den damit einhergehenden veränderten Anforderungen an die Arbeitswelt und die Wirtschaft proaktiv zu begegnen. Dafür bedarf es neuer, in die Zukunft gerichteter, strategischer Konzepte, die den Standort Bergedorf als Innovationsstandort für Startups und natürlich auch alle weiteren Unternehmen attraktiv machen.

 

Bergedorf muss auf die Nachfragen am Markt zielgerichtet und gut antworten und gute Wachs­tumsbedingungen für Unternehmen vorweisen können. Dazu bedarf es einer aufwändigen Vorarbeit, um jederzeit aktuelle Daten und Kennzahlen zum Standort vorhalten zu können. Hierzu gehört in einem ersten Schritt, innovativen Menschen und Unternehmern sowie Neugründern im Bezirk unbürokratisch schnellen Zugang zu Förderungen, Flächen, Kontakten, Finanzierungen und Beratungen zum Standort anzubieten und Neugründer vom Standort Bergedorf und seinen Vorteilen zu überzeugen.

 

Über die „Lotsenfunktion“ hinaus sollte die Wirtschaftsförderung zudem aktiv an der Akquise von potenziellen Startup-Unternehmen, neuen Unternehmen und besonders auch Einzel­handelsgeschäften im Innenstadtbereich Bergedorfs mitwirken, um dem Leerstand entgegen­zuwirken und ein Kennzahlensystem für die Ansiedlung unterstützend anbieten. Die enge Zusammenarbeit mit dem Stadtmanagement „Bergedorf Now“ und dem RISE-Gebietsentwickler ist wichtig und benötigt Ressourcen in der Wirtschaftsförderung. Gerade die Übergangs­bereiche der urbanen Zentren in die eher ländlich geprägten Bereiche sind für Startup-Unternehmen und Unternehmer von herausragender Bedeutung. Insoweit ist es für den Bereich Bergedorf, der genau dieses Standortkriterium erfüllt, eine logische Notwendigkeit, im Rahmen der Wirtschaftsförderung diesem Aufgabenbereich besondere Aufmerksamkeit und Aktivität zu widmen. 

Daher hat die Bezirksversammlung im August 2023 mehrheitlich beschlossen, dass eine Stelle für einen Startup-Koordinator beantragt werden soll. Bisher hat das Bezirksamt diese Stelle aber noch nicht erhalten.

Weitere Aufgabenbereiche ergeben sich aus den besonderen Herausforderungen der Bergedorfer Innenstadt, die einen besonderen Entwicklungsbedarf hat. Die eigenständige Bedeutung der Bergedorfer Innenstadt, als Oberzentrum in Hamburgs Osten, könnte verloren gehen und damit Wirtschaftskraft aus Hamburg abwandern, wenn die Wirtschaftsförderung dieses Thema nicht zu einem besonderen Fokus und Schwerpunkt ihrer Arbeit macht und sich diesem Thema nicht in erforderlichem Maße widmet. Die für die Hamburger Innenstadt eingestellte Innenstadtkoordinatorin nimmt sich dieser Aufgabe nicht an. Gleiches gilt für den Tourismus in Bergedorf. Ohne eine entsprechende Ausrichtung der Wirtschaftsförderung des Bezirksamts Bergedorf entstünde hier eine für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der Stadt nachteilige Situation.

 

In der heutigen für die Wirtschaft immer schwierigeren Zeit braucht die Wirtschaftsförderung im Bezirk umso mehr Ressourcen und „Power“, damit der Standort Bergedorf weiter gestärkt wird und an Bedeutung gewinnt.

 

Petitum/Beschluss

 

Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:

Die Bezirksamtsleiterin wird gebeten:

 

  1. Die Bergedorfer Wirtschaftsförderung neu aufzustellen und zwar:

 

  1. Indem mit einer Startup-Koordination für die Ansiedlung und Gründung neuer Unternehmen im Bezirk Bergedorf aktiv geworben wird, um den Standort Bergedorf für junge Unternehmer und Unternehmerinnen attraktiver zu machen. Dies sollte die Vertretung in einschlägigen Netzwerken und einen Best-Practice Austausch ebenso umfassen, wie die Unterstützung von Gründern in behördlichen Belangen im Rahmen von Ansiedlungswünschen und Antragstellungen.
     
  2. Indem der Entwicklung der Bergedorfer Innenstadt mehr Raum gegeben wird durch ein proaktives Standortmarketing, in dem künftig das Leerstands­management, die Ansiedlung von Einzelhandelsgeschäften, die Aufwertung des Markenkerns, die Koordination der Stakeholder, das Stadtmanagement und die Vernetzung mit RISE-Projekten, Förder- und Pilotprojekten zur Aufwertung des Innenstadtbereichs aktiv begleitet und gefördert werden.

 

  1. Durch eine zielgerichtete Tourismusförderung im Bezirk.

 

 

 

  1. Die Bezirksamtsleiterin wird ersucht, über den erreichten Ergebnissachstand drei Monate nach Beschlussfassung dieses Antrags in der Sitzung des Fachausschusses Wirtschaft Arbeit und Verbraucherschutz zu berichten bzw. berichten zu lassen.

 

 

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