20-1482.01

Telefonnummer 116117 der kassenärztlichen Vereinigungen

Antwort

Sachverhalt

Auskunftsersuchen der BAbg. Mirbach, Bauer, Jobs, Sturmhoebel,

Winkler - Fraktion DIE LINKE

 

Der Artikel auf der Titelseite der Bergedorfer Zeitung (BZ) vom Sonnabend, den 11. November 2017 mit dem Thema “Wenn Ferndiagnosen zur Gefahr werden” weist auf mögliche Schwächen des telefonischen kassenärztlichen Notfalldienstes hin. Die bundesweit erreichbare Nummer 116117 wird von den kassenärztlichen Vereinigungen angeboten, um in weniger schweren medizinischen Notfällen außerhalb der Sprechzeiten an den regional zuständigen Bereitschaftsdienst zu vermitteln. In Hamburg ist der ärztliche Notfalldienst derzeit auch über die Nummer 040/228022 zu erreichen. Laut BZ sei es in der Vergangenheit in Schleswig-Holstein bei der Vermittlung über die Nummer 116117 wiederholt zu schwerwiegenden Fehleinschätzungen gekommen, in deren Folge hilfesuchende Patientinnen und Patienten nicht angemessen medizinisch versorgt worden seien. Weiterhin wird berichtet, dass im telefonischen Bereitschaftsdienst nicht-ärztliches medizinisches Fachpersonal tätig seien.

 

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

 

Die für die Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung und des ambulanten Notfalldienstes in Hamburg zuständige Kassenärztliche Vereinigung hat zu den Fragen des Auskunftsersuchens vom 3. Januar 2017 wie folgt Stellung genommen:

 

  1. Wie ist der telefonische Notfalldienst in Bergedorf bzw. Hamburg organisiert?

 

Es gibt einen einheitlich organisierten Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg (KV Hamburg), der nicht bezirksweise differenziert. Er enthält keinen expliziten telefonischen Notfalldienst. Der Telefonanruf des Patienten wird von geschulten Kräften (in aller Regel gelernte Arzthelferinnen oder Krankenschwestern) entgegengenommen. Diese nehmen die Beschwerde auf und vermitteln einen Besuch des fahrenden Bereitschaftsdienstes oder weisen auf eine der Notfallpraxen der KV Hamburg hin. Eine telefonische Beratung findet nur auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten und nur durch den diensthabenden Arzt statt.
 

 

  1. Erfolgt unter der Telefonnummer 040/228022 das gleiche Beratungsangebot wie unter der Nummer 116117? Wenn nein: Wie unterscheiden sich die Angebote und ist eine Angleichung geplant?

 

Ja.

 

 

  1. Wie häufig wurde der telefonische Notfalldienst von Menschen im Bezirk Bergedorf in den vergangenen fünf Jahren in Anspruch genommen? Bitte nach Fachrichtungen aufschlüsseln.

 

Im Bereitschaftsdienst der KV Hamburg werden nur hausärztliche Leistungen angeboten. Im Rahmen der telefonischen Patientenaufnahme wurden folgende Besuche durch den fahrenden Bereitschaftsdienst in Bergedorf durchgeführt:

 

 

 

  1. Erfolgt eine Dokumentation über die von Anruferinnen und Anrufern geschilderten Beschwerden und die dann erfolgte Art der Vermittlung? Wenn ja: Bitte mit Fallzahlen für die vergangenen fünf Jahre angeben.

 

Die Dokumentation erfolgt zu Abrechnungszwecken. Sie kann nicht in der gewünschten Weise ausgewertet werden. Eine Evaluation, die auch diese Frage beantworten kann, wird aktuell aufgebaut.
 

 

  1. Wie viele Personen sind bei der telefonischen Hotline derzeit tätig? Bitte die Anzahl und Art der Stellen aufführen.

 

Die telefonische Patientenaufnahme über die 040/228022 und die 116117 erfolgt über die Notdienstzentrale der KV Hamburg und G.A.R.D. Die Ressourcen werden bedarfsabhängig eingesetzt und können somit nicht näher spezifiziert werden.
 

 

  1. Welche Qualifikationen sind nötig, um bei der telefonischen Vermittlung tätig sein zu können?

 

Siehe Antwort zu 1.

 

 

 

 

Petitum/Beschluss

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