21-1934

Straßenumbenennung: Schorrhöhe in „Alfred Dreckmann Höhe“ umbenennen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
TOP
30.11.2023
Ö 12.9
Sachverhalt

Antrag

der BAbg. Gruber, Mirbach, Westberg, Jobs, Heilmann - Fraktion Die Linke

 

 

In den heutigen Zeiten, in denen rechtes Gedankengut und Antisemitismus verstärkt um sich greifen, sollte die Bergedorfer Bezirksversammlung Personen mit Straßenbenennungen ehren, die den Bergedorfer*innen das geistige Rüstzeug mitgegeben haben, sich gegen diese Tendenzen zu wehren. Alfred Dreckmann steht in einzigartiger Weise für eine Haltung gegen Rechtsradikalismus und ein starkes Engagement für die Aufarbeitung bisheriger Leerstellen in der Bergedorfer Geschichte.

 

Als Leiter des Museums für Bergedorf und die Vierlande von 1986 bis 2001 verband er historische Forschung zu den Themen Industriegeschichte und Arbeiterbewegung, Verfolgung von Jüdinnen und Juden, Zwangsarbeiter*innen und Widerstand gegen den Nationalsozialismus mit gesellschaftlichem Engagement für die Wahrnehmung Bergedorfer Geschichte im Bezirk.

 

Dank seiner Initiative und der Unterstützung einiger Bergedorfer*innen und verschiedener Bergedorfer Firmen konnten ehemalige Zwangsarbeiter*innen aus der Ukraine im Mai 2000 für zwei Wochen nach Bergedorf kommen. Sie waren von 1942 bis 1945 in der ehemaligen Kartonagen-Fabrik Max Armbruster und in der Kerzenfabrik Gies beschäftigt.

 

Alfred Dreckmann (1936 2020) arbeitete mit Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen und aus allen politischen Lagern gut zusammen außer mit Rechtsradikalen. Zusammen mit dem langjährigen Bezirksabgeordneten und zeitweiligen Vorsitzenden der Bezirksversammlung, Dr. Detlef Daur (CDU), gründete er den Verein der Freunde des Museums für Bergedorf und die Vierlande, in dem neben zahlreichen lokal engagierten Menschen auch sehr viele Geschichtsinteressierte ihren Platz fanden. Die Arbeit des Museums wurde somit stark gefördert und erlebte eine Blüte.

 

 

Mit Verbandsvertreter*innen aus Wirtschaft, Handwerk und Handel entwickelte er Ausstellungen wie die zum Sachsentor oder Veranstaltungen wie den mittelalterlichen Markt, der zehntausende Besucher*innen nach Bergedorf lockte. Als entschiedene Persönlichkeit in der Sache konnte er Menschen für die Bergedorfer Geschichte begeistern.

 

Der Gojenberg, auf dem sich auch die Schorrhöhe befindet, war sein jahrzehntelanger Wohnort. Hier hat heute sein Archiv eine Heimat gefunden.

 

Petitum/Beschluss

 

Vor diesem Hintergrund beschließt die Bezirksversammlung, die Schorrhöhe in „Alfred Dreckmann Höhe“ umzubenennen.

 

Anhänge

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