Stellungnahme Bezirksamt Bergedorf - Schlüsselentwicklung Rahmenzuweisung Seniorenarbeit, Haushaltsplanentwurf 2021/ 2022
Das Bezirksamt Bergedorf beabsichtigt gegenüber der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz folgende Stellungnahme im Rahmen der Voranmeldungen zum Doppelhaushalt 2021/2022 abzugeben:
„Das Bezirksamt Bergedorf ist mit dem Vorschlag der Schlüsselentwicklung für die Rahmenzuweisung „Seniorenarbeit“ des Haushaltsplanentwurfs 2021/2022 einverstanden.
Grundsätzlich schlägt das Bezirksamt Bergedorf die Erhöhung der Rahmenzuweisung vor:
Seniorentreffs (STreffs) benötigen in der Zukunft hauptamtliche und professionelle Seniorentreffleitungen, die auf neue Herausforderungen Antworten finden müssen:
Die bestehenden Seniorentreffs im Bezirk Bergedorf werden überwiegend von der Arbeit freiwillig Engagierter getragen. Sie sind dabei selbst im Seniorenalter und werden in den kommenden Jahren nicht mehr zur Verfügung stehen. Die bislang rein ehrenamtlichen Strukturen werden den Herausforderungen der Zukunft in dieser Form nicht mehr gerecht werden können.
Seniorentreffs bieten sich aufgrund ihrer räumlichen Infrastruktur als Kompetenzzentrum für eine altengerechte Quartiersentwicklung geradezu an. Da es auf dem Weg dahin eine Reihe von strukturellen Widerständen und systembedingten Barrieren gibt, die eine Neuausrichtung erschweren, bedarf es einer professionellen Aufstellung.
Für die Sicherung der STreffs sowie zur inhaltlichen und fachlichen Weiterentwicklung, der Öffnung zum jeweiligen Quartier bedarf es also gut ausgebildeter hauptamtlicher Fachkräfte. Diese zu finanzieren lässt der Umfang der Rahmenzuweisung derzeit jedoch nicht zu.
Daher werden die folgenden Mehrbedarfe für die Haushaltsjahre 2021 sowie 2022 angemeldet.
Ausgangslage:
Laut der aktuell bestehenden Rahmenzuweisung stehen dem Bezirk Bergedorf Mittel in Höhe von 187.000,- € pro Jahr zur Verfügung. Jährlich werden voraussichtlich rund 49.000,- € für die Mieten und Betriebskosten von drei Seniorentreffs und rd. 11.000,- € für die Aufwandsentschädigungen/Budget des Seniorenbeirats aufgewandt. Dazu kommen die Förderung der Arbeit der Seniorendelegiertenversammlung sowie die Förderung der Pflegekonferenz, zusammen 1.000,- €.
Rd. 126.000,- € verbleiben somit für die Förderung der „Offenen Seniorenarbeit“. Mit diesen 126.000,- € fördert das Bezirksamt Bergedorf in den Jahren 2021 sowie 2022 voraussichtlich die Arbeit von drei Seniorentreffs, ein Soziales Zentrum (inkl. Miete- und Betriebskosten eines Seniorentreffs) in Höhe von 73.500,- € p.a. Darüber wird die Arbeit von zehn Seniorenrunden und zwei Besuchsdiensten gefördert. Dies bedeutet eine Summe von über 27.577,- € p.a.
Mit den restlichen 24.923,- € werden Projekte initiiert, die die Seniorenarbeit im Bezirk innovativ weiterentwickeln, Netzwerke für die Seniorenarbeit stärken sowie die Ziele aus dem Demographiekonzept und dem Integrationskonzept der FHH erreichen sollen. Die Bedarfe sind jedoch weitaus höher als die zur Verfügung stehenden Mittel. Dies ist umso gravierender, als der Bevölkerungszuwachs dabei noch nicht einmal hinreichend abgebildet ist.
Dies bedeutet konkret für 2021 sowie 2022 die angestrebte Förderung folgender Vorhaben bzw. die Befriedigung folgender Bedarfe:
Das Bezirksamt schlägt als Personalkostenwert je eine halbe Stelle E9 pro STreff vor.
Da die Planungen und der Bau des Hauses noch nicht abgeschlossen sind, lässt sich hier noch kein abschließender Betrag festlegen, derzeit belaufen sich mtl. Bewirtschaftungskosten auf rund 5.000,- € monatlich, mithin 60.000,- € p.a. Dies übersteigt schon heute die in der Rahmenzuweisung zur Verfügung stehenden Mittel und muss durch bezirkliche Mittel aufgestockt werden.
Hierfür werden 5.000,- € (Verfügungsfonds zur Förderung lokaler Mikroprojekte sowie Geschäftsführung des Netzwerkes) benötigt. Das Seniorennetzwerk wird den Sozialraum Lohbrügge durch Kooperationen mit Schulen, Kitas, anderen (S)Treffs, migrantischen Organisationen und dem haus brügge stärken.
Es erfolgt ein Einbindung der Bürger vor Ort in Planung und Gestaltung sowie der Entwicklung von Begleit- und Besuchsdiensten. Um dieses Engagement aufrecht zu erhalten bedarf es einer Geschäftsführung, die zu Treffen einlädt, Veranstaltungen organisiert und das Budget des Netzwerkes verwaltet. Mit dem Budget von 5.000,- € soll die Möglichkeit geschaffen werden, gemeinsame Vorhaben sowie innovative lokale Projekte niedrigschwellig zu fördern.
Das Bezirksamt sieht den Bedarf aufwachsen. Es böte sich an, im Rahmen der RISE-Gebiete bzw. quartiersorientieren Entwicklung entsprechende Pilotprojekte zu starten und dann in allen Sozialräumen aufwachsend und korrespondierend mit den beiden bereits bestehenden Besuchsdiensten zu etablieren. Es wird davon ausgegangen, dass Seniorenbeirat, Bezirkspolitik und weitere beteiligte Akteuren derartige Projekte unterstützen werden.
Ein solches Grundsatz-Projekt könnte helfen, Seniorinnen und Senioren besser aus der Isolation zu holen, die bisher durch bestehende Angebote nicht erreicht werden. Dabei könnten neue Wege in der offenen Seniorenarbeit entstehen.
Die obigen Ausführungen würden für die offene Seniorenarbeit für den Bezirk Bergedorf zu den bereits geförderten Angeboten den folgenden zusätzlichen jährlichen Bedarf ergeben:
ggf. anteilig zur Rahmenzuweisung
Finanzierung hauptamtlicher Fachkräfte (FK),
je halbe Stelle E9 =31.034,50 €
=> z.Z. 3 STreffs insgesamt 93.103,50 €
derzeit sind es drei STreffs á 2.000,- € p.a. 6.000,- €
sowie Vier, und Marschlande ohne zusätzliche FK 30.000,- €
zzgl. 3 FK für bis zu drei neuen STreffs: 93.103,50 €
Ohne Finanzierung hauptamtl. FK / STreffs: 220.000,- €
Mit. drei x ½ Stelle E9 für die drei bestehenden Streffs 313.103,50 €
Zzgl. weiterer drei hauptamtliche FK für bis zu drei zusätzlichen STreffs 406.207,- €“
Der Fachausschuss empfiehlt der Bezirksversammlung Bergedorf sich der vorstehenden Stellungnahme der Bezirksamtes Bergedorf anzuschließen und eine gleichlautenden Stellungnahme gegenüber der Fachbehörde abzugeben.
keine