21-1616

Sport im öffentlichen Raum im Bezirk Bergedorf stärken!

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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26.01.2023
Sachverhalt

Antrag der BAbg. Lars Dietrich, Karl Woller und Fraktion der CDU

 

Sportvereine sind ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft und leisten mit einer Vielzahl von Leistungen, über das eigentliche Maß einer Bewegungs- und Sportorganisation hinaus, einen wichtigen Beitrag zu unserem Gemeinwohl. Unsere Vereine sind deshalb auch der „soziale Kitt“ der Gesellschaft – insbesondere traditionell im Kinder- und Jugendbereich, aber auch zunehmend im Bereich für Angebote an ältere Menschen.

 

Aber unsere Gesellschaft befindet sich in einem stetigen Wandel. Vereinbarkeit von Familie und Beruf, individualisierte Lebensweise, beschränkte Zeit von jungen Menschen durch Studium und Ausbildung, digitale Angebote – mehrere Faktoren haben entsprechende Auswirkungen auf das Sportverhalten und ermöglichen nicht immer die Teilnahme am aktiven Vereinsleben – insbesondere im Mannschaftssport.

 

Sport findet deshalb nicht mehr ausschließlich in Sporthallen und auf Sportanlagen sowie im organisierten Vereinssport statt, sondern auch im öffentlichen Raum. Spiel und Sport sowie Fitness in einem natürlichen Umfeld sowie Bewegungsmöglichkeiten ohne konkret festgelegte Beginn- und Endzeiten rücken zunehmend in das Zentrum der gesundheitsbewussten Bürgerinnen und Bürger. Die wachsende Bedeutung von Gesundheit und Lebensqualität erhöht die Nachfrage nach natur- und landschaftsbezogenen Bewegungsformen. Daher kommen qualitativ gute, kostenfreie Lösungen insbesondere in urbanen Räumen für individuelle Bewegungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürgern eine höhere Bedeutung zu.

 

Grünanlagen und städtische Freiflächen werden nicht mehr ausschließlich nur zum Spaziergehen genützt, sondern auch zunehmend zum Sporttreiben. Es gibt insbesondere einen steigenden Bedarf an unkomplizierten, funktionalen und innovativen Bewegungsangeboten in unmittelbarer Nähe zum Wohnort oder zur Arbeitsstätte.

 

Der städtische Bereich von Bergedorf sowie das Landgebiet der Vier- und Marschlande verfügen über eine Vielzahl von natürlichen Optionen zu Lande und am Wasser. Entscheidend für mehr Bewegung und Sport im unorganisierten Freizeitsport sind die Möglichkeiten, die wir den Bürgerinnen und Bürgern bieten. Bergedorf kann mit der Aufwertung von Flächen und Strecken einen Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten – auch ein elementar wichtiger Standortfaktor für Unternehmen und ihre Arbeitskräfte.

 

 

Petitum/Beschluss

Wir beantragen daher, die Bezirksversammlung möge beschließen:

  1. Die Bezirksverwaltung wird ersucht, das Angebot von Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum kontinuierlich auszubauen. Hierfür sind in einem ersten Schritt dem Fachausschuss für Bildung und Sport eine Übersicht der vorhandenen Anlagen und Module vorzulegen sowie geeignete, über den Bezirksamtsbereich Bergedorf verteilte Flächen zu bestimmen, auf denen (zusätzliche) Fitnessgeräte im öffentlichen Raum aufgestellt werden können.

 

  1. Die Bezirksverwaltung wird weiter ersucht, bei künftigen Planungen von öffentlichen Grünanlagen und größeren Wohnbauprojekten entsprechende Strecken und Flächen für so genannte „Trimm-Dich-Pfade“ sowie „Bewegungsparcours“ für möglichst viele Altersgruppen mit zu berücksichtigen.

 

  1. Die Bezirksverwaltung möge bestehende Bewegungs- und Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum, insbesondere bei Projekten, wo an Fitnessgeräten unter dem freien Himmel trainiert werden kann, durch geeignete Beschilderungen besser ausschildern und auf der Internetseite des Bezirks Bergedorf über diese unorganisierten Formen von Bewegung und Sport im öffentlichen Raum informieren. Beispielhaft sei hier der Aufbau und die Herstellung einer interaktiven, digitalen Karte mit allen bezirklichen Orten für Bewegung und Sport genannt.

 

  1. Dem zuständigen Fachausschuss für Bildung und Sport ist möglichst bis zur Mitte des Jahres 2023 über den aktuellen Planungs- sowie Sachstand unter der Maßgabe zu berichten, welche staatlichen Förderungsmöglichkeiten seitens der Freien und Hansestadt Hamburg (zum Beispiel das „Active-City-Programm“) und des Bezirks (Fonds- und Sondermittel) ausgeschöpft werden können. Auch zu prüfen ist, ob und wenn ja, in welcher Form ein Sponsoring für die Erschließung weiterer Flächen mit Fitnessgeräten, der sogenannten „Trimm-Dich-Pfade“ und der „Bewegungsparcours“ ermöglicht werden kann.

 

 

Anhänge

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