Photovoltaik in der Landwirtschaft (Agri-PV) voranbringen - Drs. 21-1940
Letzte Beratung: 11.02.2025 Regionalausschuss Ö 5.4
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) nimmt zum o.g. Beschluss wie folgt Stellung:
Die BUKEA arbeitet seit Monaten intensiv an der Schaffung der notwendigen Rahmenbedingungen für die Realisierung einer Pilotanlage für Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Aufgrund der großen Anzahl und Bedeutung der Bestandsgewächshäuser in den Vier- und Marschlanden soll der Fokus bei Agri-PV auf diesen liegen. Damit sollen zugleich neue Perspektiven für junge Betriebsleiter und Hofnachfolgen geschaffen werden. Bei dem Thema Agri-PV auf Gewächshäusern handelt es sich um ein neuartiges Themenfeld. Hierzu gibt es noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, Beratungsgrundlagen oder Entscheidungshilfen für Gartenbaubetriebe.
Wichtig zu beachten ist, dass es sich bei Agri-PV um eine Doppelnutzung einer landwirtschaftlichen oder gärtnerischen Fläche handelt. Neben der Erzeugung von gärtnerischen oder landwirtschaftlichen Produkten wird auf der Fläche gleichzeitig Strom mit Hilfe von PV-Anlagen erzeugt. Die Nutzung stillgelegter Flächen fällt nicht unter den Begriff der Agri-PV.
Eine erneute Evaluation von geeigneten Flächen für eine Pilotanlage wird als nicht notwendig erachtet, da bereits eine fundierte Potenzialanalyse vorliegt, die insbesondere auch die Eignung von unterschiedlichen Flächentypen berücksichtigt. Die BUKEA steht zudem bereits seit längerer Zeit in engem Kontakt mit den beteiligten Akteuren, einschließlich der Landwirtschaftskammer und den berufsständischen Verbänden.
Die Eignung weiterer Flächen für den Betrieb von Agri-PV-Anlagen im Bezirk wurde bereits im Rahmen der vorgenannten Potenzialanalyse, d.h. dem Forschungsvorhaben "AgriChance – Agri-PV als Chance für Landwirtschaft und Energiewende in Hamburg" des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), untersucht. Die Veröffentlichung durch Fraunhofer ISE ist für das erste Quartal 2025 geplant. Die Studie wird über die zentrale Veröffentlichungsdatenbank des Fraunhofer ISE veröffentlicht, über die auch der Download möglich sein wird.
Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (Fraunhofer ISE) hat sein Interesse bekundet, den Agrarstandort Hamburg weiterhin zu unterstützen. Dies soll in Form eines Pilotprojektes erfolgen.
Ein Pilotprojekt dient dem Zweck, Wissenslücken zu schließen und dieses generierte Wissen anwendungsorientiert – d.h. insbesondere in Bezug auf die Praxistauglichkeit– zu erproben. Die gewonnenen Erkenntnisse müssen anschließend allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.
Für den Themenkomplex Agri-PV sind vielfältige Kompetenzen in unterschiedlichen Bereichen erforderlich, darunter Agri-PV, Pflanzenwachstum und Ökonomie im Gartenbau. Dies erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in einem entsprechenden Forscherteam. Ein Projekt dieser Größenordnung und Komplexität übersteigt die vorhandenen Personalressourcen und -kompetenzen in der Verwaltung, der Landwirtschaftskammer Hamburg und den berufsständischen Verbänden. Die Antragstellung für das Projekt wird derzeit unter Federführung von Fraunhofer ISE vorbereitet.
Das Fraunhofer ISE wird in diesem Zusammenhang auch die konkreten Anforderungen an einen geeigneten Pilotbetrieb formulieren. Durch die vorgenannte Potenzialanalyse bestehen bereits Kontakte zu interessierten und potenziell geeigneten Praxisbetrieben.
Ein fortlaufender Bericht über den Projektverlauf an den zuständigen Ausschuss wird als unproblematisch eingestuft und kann umgesetzt werden.
Die BUKEA sieht in der Agri-PV eine vielversprechende Möglichkeit, die Ziele der Energiewende mit den Interessen der Landwirtschaft zu vereinbaren. Die bereits laufenden Initiativen und das geplante Forschungsprojekt bilden eine gute Grundlage für die weitere Entwicklung und Umsetzung von Agri-PV-Anlagen in Hamburg.
Beschluss:
Der Regionalausschuss nimmt Kenntnis.
keine
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