Nutriaplage in Bergedorf
Auskunftsersuchen
der BAbg. Seiler, Krohn, Winkelbach, Meyer und AfD Fraktion Bergedorf
Die Umweltbehörde in Hamburg, genannt Bukea, hat beschlossen, Nutrias in Bergedorf aufgrund ihrer rasanten Verbreitung im Landgebiet zum Abschuss freizugeben. Dieser Schritt erfolgt überraschend, da die Behörde ursprünglich plante, ein Gutachten zur Nutria-Population bis Ende Juli 2023 abzuwarten, bevor Maßnahmen ergriffen werden. Die Entscheidung wurde beeinflusst durch den Druck der Bergedorfer Verwaltung, die schnellere Maßnahmen forderte.
Um die Nutria-Population zu kontrollieren, plant die Behörde die Wiedereinführung der "Schwanzprämie" bis mindestens Ende 2023. Ähnlich wie zuvor bis 2020 sollen Tierkadaver von Jungtieren in Containern gesammelt und viertel- bis halbjährlich von Bukea-Mitarbeitern abgeholt werden. Die genaue Höhe der Prämie steht noch aus.
Die Nutrias haben sich in verschiedenen Landgebieten sowie Stadtteilen wie Neuallermöhe, Nettelnburg, Boberg und entlang des Brookdeichs ausgebreitet. Es wurden sogar Nutrias im Bergedorfer Schlosspark und entlang der Bille in Richtung Schleswig-Holstein gesichtet. Dieser Schritt zur Regulierung der invasiven Art soll dazu beitragen, die Auswirkungen der Nutria-Plage in der Region einzudämmen.
Die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) nimmt wie folgt Stellung:
Am 03. November 2023 ist ein Nutriagutachten veröffentlicht worden (Transparenzportal: https://suche.transparenz.hamburg.de/dataset/massnahmenkonzept-bestand-schaeden-massnahmen-fuer-die-art-nutria-myocastor-coypus-in-den-hambu), das für den Bezirk Bergedorf eine Populationsschätzung über eine gemittelte und hochgerechnete Anzahl von 21.252 Nutria angibt.
Die BUKEA stellt keine Container für Tierkadaver von Nutria zur Verfügung.
Die BUKEA hat zu keinem Zeitpunkt beschlossen oder bekanntgegeben, dass in Bergedorf Nutrias zum Abschuss freigegeben sind. Vielmehr hat die BWVI als Oberste Jagdbehörde im März 2018 eine Auslegungshilfe zur „Bejagung von Nutria (Myocastor coypus) in der Freien und Hansestadt“ an die Hamburger Jagdausübungsberechtigten, Jagdpächterinnen und Jagdpächter in der Freien und Hansestadt Hamburg verfasst. Damit hat sie auf die Anfragen von Jägerinnen und Jägern reagiert, die Nutrias schon bejagen oder zumindest bejagen wollten.
Seit Frühjahr vergangenen Jahres hatten Vertreter von Jägerschaft, Landwirtschaft, Gartenbau, Ent- und Bewässerungsverband sowie Vertreter der Lokalpolitik verstärkt in lokalen Medien auf die „mittlerweile dramatische Lage“ hinsichtlich der Nutria verwiesen. Die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema stieg daraufhin. Druck von Seiten des Bezirk Bergedorf auf die BUKEA wurde allerdings nicht ausgeübt, sondern beschlossen, zunächst Bestands- und Schadensdaten gutachterlich zu erheben.
Für die Entnahme von Nutria ist eine Prämie von 7 € pro entnommenen Tier vorgesehen. Eine Schätzung des jährlichen finanziellen Gesamtaufkommens kann erst ein Jahr nach Umsetzung der Maßnahme realistisch vorgenommen werden.
Nutrias kommen vor allem in den ländlichen Bereichen Bergedorfs in und an Gewässern vor. Auch in den städtischen Bereichen finden sich geeignete Lebensräume an Gewässern, vor allem entlang der Bille und in den Stadtteilen Allermöhe und Neu-Allermöhe, die von Nutria bereits besiedelt sind. Es ist davon auszugehen, dass geeignete Gewässerlebensräume in der Stadt, sofern sie von Nutrias erreicht werden können, schon besiedelt sind oder in Zukunft besiedelt werden.
Folgende im Nutriagutachten empfohlene Maßnahmen werden umgesetzt oder auf ihre Umsetzung geprüft:
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