22-0372

Mähfreier Mai - korrigierte Fassung

Antrag

Letzte Beratung: 22.05.2025 Bezirksversammlung Bergedorf Ö 12.12

Sachverhalt

Antrag

der BAbg. Potthast, Bendt-Soetedjo und Fraktion der GRÜNEN

Der Monat Mai stellt eine besonders wichtige Phase für viele heimische Insektenarten dar und Maßnahmen zur Förderung der Insektenvielfalt entfalten in diesem Zeitraum eine besonders hohe Wirksamkeit.

Ein temporärer Verzicht auf die Mahd von Rasen- und Wiesenflächen kann dazu beitragen, wertvolle Lebensräume zu erhalten und das Nahrungsangebot für Bestäuberarten zu sichern. Insekten erfüllen eine zentrale Funktion innerhalb von Ökosystemen, insbesondere durch die Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Schätzungen zufolge sind rund 80 bis 85 Prozent dieser Pflanzen auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Darüber hinaus stellen Insekten eine bedeutende Nahrungsquelle für zahlreiche weitere Tierarten wie Vögel, Amphibien und Fledermäuse dar.

Vor dem Hintergrund des anhaltenden Rückgangs der Insektenpopulationen, insbesondere bei Wildbienenarten, gewinnen insektenfreundliche Pflegemaßnahmen zunehmend an Bedeutung.

Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. (DGG) hat im Jahr 2021 die bundesweite Initiative „hfreier Mai“ ins Leben gerufen. Ziel dieser Kampagne ist es, im Monat Mai auf das Mähen von Grünflächen zu verzichten, um die Blühentwicklung von Wildpflanzen zu fördern und Insekten einen störungsfreien Lebensraum zu bieten. Die Initiative richtet sich an Privatpersonen ebenso wie an Bildungseinrichtungen, Kleingartenvereine, Unternehmen, Wohnungsbaugesellschaften und kommunale Stellen. Darüber hinaus bringt ein reduzierter Mähaufwand weitere ökologische Vorteile mit sich: Längeres Gras schützt den Boden vor Austrocknung und Erosion, hält Feuchtigkeit besser und unterstützt ein gesundes Bodenleben. Der dichte Bewuchs wirkt temperaturausgleichend und trägt zur Entstehung eines kühleren Mikroklimas bei. Kleine ungemähte Flächen im privaten Garten können einen messbaren Beitrag leisten und sog. „wilde Ecken“ bieten wertvolle Rückzugsräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und fördern so die Biodiversität im unmittelbaren Wohnumfeld.

Petitum/Beschluss

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung Bergedorf beschließen:

Die Bezirksamtsleitung wird gemäß § 19 BezVG gebeten,

  1. ab dem Jahr 2026 auf öffentlichen Grünflächen im Bezirk Bergedorf weitestgehend auf eine Mahd im Monat Mai zu verzichten,
  2. die weiteren Mahdtermine im Jahresverlauf auf das notwendige Maß zu reduzieren bzw. lokal zu begrenzen,
  3. gezielt den Dialog mit Schulen, Kindertageseinrichtungen, Kleingartenvereinen, Wohnungsbaugesellschaften sowie ansässigen Unternehmen im Bezirk zu suchen, um diese für eine freiwillige Beteiligung am „hfreien Mai“ zu gewinnen,
  4. dem Ausschuss für Umwelt und Klimaschutz über die Umsetzung und erzielten Ergebnisse der Maßnahmen zu berichten.
Bera­tungs­reihen­folge
Datum/Gremium
TOP
22.05.2025
Ö 12.12
Anhänge

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