21-1639

Kinderschutz in sozialen Netzwerken fängt auf dem Spielplatz an - QR-Codes auf Spielplätzen

Antrag

Bera­tungs­reihen­folge
Gremium
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23.02.2023
Sachverhalt

Antrag der BAbg. Jacobsen, Meyns und FDP-Fraktion

BAbg. Kramer und SPD-Fraktion

BAbg. Krönker und Fraktion Grüne Bergedorf

 

Gemäß Artikel 16 der UN-Kinderrechtskonvention haben Kinder ein Recht auf Privatsphäre. Dies schließt ebenso das Recht am eigenen Bild und das Recht auf Selbstbestimmung ein. Vor diesem Hintergrund hat die Stiftung "Kinderschutz Schweiz" QR-Codes für Spielplätze entwickelt. Diese QR-Codes kleben auf Rutschen, Schaukeln sowie Klettergerüsten und sollen dem Verbreiten von Kinderbildern im Internet entgegenwirken.

 

Fotos des eigenen Kindes sind schnell gemacht – als Erinnerung, für die Großeltern oder eben auch als Beitrag auf sozialen Netzwerken. Die möglichen Folgen und die Reichweite eines im sozialen Netzwerk geteilten Fotos sind kaum jemandem bewusst. Über E-Stalking, dem Darknet, Cyber-Mobbing oder Pädokriminalität wird im Zusammenhang mit solchen vermeintlich harmlosen Fotos kaum nachgedacht.

 

Um Eltern für das Thema Kinderschutz zu sensibilisieren und Kinder nicht schutzlos darzustellen, soll zukünftig beim Foto-Knipsen auf dem Spielplatz eine Warnung erscheinen. Dies geschieht durch auf dem Spielplatz aufgeklebte QR-Codes, die beim Foto-Knipsen automatisch erfasst werden. Über den QR-Code erhält man einen kurzen eingeblendeten Warnhinweis und wird, wenn man das aktiviert, auf eine Präventionswebsite weitergeleitet, die rund um das Thema Kinderfotos im Netz informiert.

 

Hamburg weit gibt es noch keine Spielplätze, die mit QR-Codes auf das Thema Kinderschutz aufmerksam machen. In den Bezirken HH-Mitte und HH-Wandsbek ist diese Initiative aber bereits beschlossen und auf den Weg gebracht, in HH-Nord wird sie gerade beraten. Daher soll ein Modellprojekt ins Leben gerufen werden, in dem gut frequentierte Spielplätze im Bezirk ausgewählt werden, um dort QR-Codes auf Spielgeräten anzubringen. Zusätzlich sollen auch Schilder im Aufenthaltsbereich der begleitenden Betreuungspersonen angebracht werden.

 

Während des Modellprojekts sollen verlässliche Daten gesammelt werden, um eine Evaluation durchführen zu können. Dazu müssen die Besucherzahlen und die Zahl der QR-Code Aufrufe erfasst werden.

 

 

Petitum/Beschluss

 

  1. Die Bezirksversammlung Hamburg-Bergedorf setzt sich für ein Modellprojekt zum Schutz der Kinderrechte auf vier Spielplätzen in Hamburg-Bergedorf ein.
  2. Es sollen Spielplätze in den Stadtteilen Bergedorf, Lohbrügge, Neuallermöhe und im Landgebiet in Absprache mit dem Umweltausschuss ausgewählt  werden. Es sollen möglichst gut frequentierte Spielplätze mit lokaler Bedeutung ausgesucht werden.
  3. Während des Modellprojekts soll die Zahl der QR-Code Aufrufe registriert werden.
  4. Die Verwaltung wird gebeten zu prüfen, wie viel das Modellprojekt kosten und über welche Mittel dies finanziert werden könnte.
  5. Das Gespräch mit den Bezirken HH-Wandsbek und HH-Mitte zu suchen, um Synergieeffekte zu heben.
  6. Dem Umweltausschuss wird regelmäßig über den Fortschritt des Modellprojekts berichtet.

 

 

 

Anhänge

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